Vergesellschaftung von Garnelen

Die Möglichkeiten für Garnelen, mit anderen Tierarten in Aquarien zusammenzuleben, sind recht begrenzt und die Gemeinschaften sollten sehr sorgfältig zusammengestellt werden.

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Eine Vergesellschaftung mit anderen Krebstieren sollte in der Regel unterbleiben.© pixabay.com/PublicDomainPictures (CC0 Public Domain)

 

Artaquarien

Viele Pfleger und Pflegerinnen von Garnelen sind der Meinung, die zarten Krebstiere können nur in Artaquarien ihr gesamtes Verhaltensrepertoire ausleben. Die Tiere sind prächtiger und intensiver gefärbt, und außerdem präsentieren sie sich stärker in freiem Wasser, sodass sie leichter zu beobachten sind. Das deutlichste Zeichen für Wohlbefinden der Schützlinge ist die erfolgreiche Fortpflanzung. Und dies gelingt am besten in Artaquarien.

Die für Garnelen oft gewählten kleinen Aquarien in Würfelform, die sogenannten AquaCubes oder Schreibtischaquarien, sollten nur von Garnelen bewohnt werden. Am ehesten eignen sich zur weiteren Vergesellschaftung möglicherweise noch sehr kleine Schnecken.

Garnelen und Wirbellose

Eine Vergesellschaftung mit anderen Krebstieren sollte in der Regel unterbleiben, meinen die Experten. Dennoch bestätigen sehr wohl Ausnahmen diese Regel, je nachdem, wie strukturreich die Umgebung ist und der zur Verfügung stehende Raum so genutzt werden kann, dass sich die Tiere weiträumig aus dem Weg gehen können. Mangrovenkrabben fressen gelegentlich Garnelen, dies dürfte einen zu großen Stressfaktor für Garnelen bedeuten. Allerdings sind erfolgreiche Gemeinschaften mit größeren Colorkrabben (Cardisoma) bekannt, da diese Tiere nicht aktiv jagen.

Glasgarnelen (Macrobrachium) dulden außer ihren Artgenossen keine anderen Garnelenarten um sich, während Zwerggarnelen das nicht so eng sehen.

Eine beliebte Tiergemeinschaft sind Garnelen und Schnecken der unterschiedlichsten Arten. Der Zoohandel bietet zusätzlich immer wieder neue Schneckenarten an, die ebenfalls recht kleinwüchsig sind und ähnliche Lebensbedingungen benötigen. Tropische Muscheln filtern ihre Nahrung aus dem Wasser. Selbst wenn auch recht kleinwüchsige angeboten werden, sollten sie nicht in zu kleinen Aquarien leben müssen, denn im Verhältnis zu ihrer Körpergröße filtern sie eindrucksvolle Mengen Wasser, um sich ausreichend zu ernähren. Da können sie schnell in kleinen Aquarien verhungern.

Garnelen und Fische

Glasgarnelen stellen gelegentlich ihrerseits Fischen nach. Einmal auf den Geschmack gekommen, überwältigen sie die Flossenträger sogar im Team.

Da sie eher am Boden leben, eignen sich kleine, friedliche Schwarmfische für ein Aquarium mit Glasgarnelen. Ansonsten muss einfach ausprobiert werden, was noch möglich ist, denn vieles hängt von der Struktur sowie dem Nahrungs- und Raumangebot im jeweiligen Aquarium ab.

Grundsätzlich darf der soziale Druck auf die Garnelen durch Fische nicht zu groß sein. Auch wenn größere Fische friedlich sind, können sich Garnelen dadurch bedroht fühlen und bleiben versteckt. Ansonsten ist eine Vergesellschaftung von Garnelen mit ebenfalls friedlichen und kleinen Fischen gut möglich. Panzerwelse sind ebenfalls sehr bodenorientiert und ausgesprochen lebhaft, besonders im Rahmen der Futtersuche und der Paarung. Sie eignen sich nicht für eine Gemeinschaft mit Garnelen. Auch stark territorial lebende Fische können den Unterwasserfrieden zu sehr belasten. (Annette Berkelmann)

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