Streicherenten

Erfahren Sie hier alles über Artmerkmale, Rassegeschichte und Besonderheiten von Streicherenten.

Steckbrief Streicherenten
Streicherenten im Steckbrief © mauritius images / FLPA / Alamy

Merkmale

  • Gewicht: 2,5 kg Erpel, Ente 2 kg
  • Ringgröße: 15 (Erpel und Ente)
  • Schalenfarbe der Eier: weiß
  • Bruteier- Mindestgewicht: 55 g
  • Rassengruppe: Groß- und Wassergeflügel
  • Verbreitung: häufig
  • Leistungsmerkmale: mittelgroßer Schlachtkörper, feine Fleischqualität

Rassegeschichte

Wegen ihrer Ähnlichkeit mit der Khaki-Campbell-Ente galt die Streicherente früher als Ableger davon. Entstanden ist die Rasse in England seit 1917 aus weißen Laufenten und weißen Campbell-Enten. Dort wurden sie zunächst als "Abocat-ranger" bezeichnet (ein zusammengesetztes Wort aus "Abocat" - dem Namen des Wohnortes des Erstzüchters - und dem Verb "range" - herumstreifen). Diese Kombination bildete auch die Grundlage für den späteren Rassenamen. Eine leistungsstarke Legeente war das Zuchtziel. In Dänemark wurden 1925 solche Tiere als "Liekers Streifige" (Name des Importeurs) ausgestellt. Den heutigen Rassenamen erhielten sie erst 1933. In Notzeiten des Zweiten Weltkrieges waren Streicherenten zur Selbstversorgung der Bevölkerung von großer Bedeutung. Zur Festigung der Wirtschaftlichkeit wurden 1943 folgende Bestimmungen gesetzt:

  • Gewicht im Alter von fünf Monaten: 1.5 kg
  • Gewicht ausgewachsene Erpel:  2 kg
  • Gewicht ausgewachsenen Enten: 1,75 kg
  • Jährliche Legeleistung: 80 Eier

Gesamterscheinung

Als bewegliche, fleißig futtersuchende Landente ist das Körpervolumen nicht schwergewichtig, darf aber nicht zu schlank erscheinen. Ohne extreme Ausprägungen verlaufen die Körperlinien harmonisch, sodass sie in Verbindung mit der kontrastreichen und farbstarken Zeichnung ein ästhetisches Bild darstellen. In Abgrenzung zur Wildfarbe zeigen Streicherenten die stärkste Aufhellung und dennoch, besonders beim Erpel, die wildähnlichen Zeichnungsmerkmale.

Rassemerkmale

Der längliche Rumpf wird leicht aufgerichtet getragen. Die Rückenlinie verläuft gerade, die Schultern sind abgerundet. Trotz gut bemuskelter Brust soll diese nicht hervortreten und stets ohne Kiel sein. Die Unterlinie setzt sich fort in den nicht schleppenden Bauch ohne Wammenbildung. Der Schwanz geht in einer Linie mit dem Rücken unter die Waagerechte. Wird das Schwanzgefieder etwas angehoben getragen, gilt das bei der Bewertung nicht als Fehler. Nur mittellange Läufe und in das Gefieder eingebettete Schenkel bilden den "Unterbau". Der länglichgezogene Kopf geht mit leicht ansteigender Stirn einerseits in die leicht gebogene Halslinie und nach vorne in den mittellangen Schnabel über. Wichtig dabei ist, dass die Oberkopflinie nicht flach, sondern gut gerundet ist. Die Backen werden "trocken" verlangt, das heißt, nicht durch leicht bauschiges Gefieder hervortretend. Zur eher schlanken Form passt nur ein gut anliegendes, nicht zu weiches Gefieder. Der Neuaufbau der Zucht nach 1945 ging von Ostfriesland aus.

Farbenschläge

Silberwildfarbig. Es handelt sich um eine Aufhellung der Wildfarbe, wobei die Braunpigmente der Ente und die Grautöne des Erpels durch Verlustmutation reduziert sind.

Besonderheiten

Als "Orchidee im bunten Strauß" der Entenrassen nennen begeisterte Züchter ihre schönen Tiere. Tatsächlich wirkt das Farb- und Zeichnungsbild sehr attraktiv. Die Legeleistung ist beachtlich. Allerdings ist auf die gesundheitlich unbedenkliche Beschaffenheit des Ei-Inhaltes zu achten. (Dr. Horst Schmidt)

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