Zwergenten

Erfahren Sie hier alles über Artmerkmale, Farbenschläge und Besonderheiten von Zwergenten.

Steckbrief Zwergenten
Zwergenten im Steckbrief© bersch28 - stock.adobe.com

Merkmale

  • Gewicht: 0,9 kg Erpel, 0,8 kg Ente
  • Ringgröße: 9 (Erpel und Ente)
  • Schalenfarbe der Eier: weiß bis grünlich
  • Bruteier- Mindestgewicht: 40 g
  • Rassengruppe: Groß- und Wassergeflügel
  • Verbreitung: am meisten gezüchtete Entenrasse für Ausstellungen
  • Leistungsmerkmale: gutes Tafelfleisch, aber pro Tier geringer Fleischertrag

Gesamterscheinung

Die Zwergenten watscheln - wie der Name schon sagt - im "Zwergenformat" daher, das heißt, sie sind deutlich kleiner als die wilde Stammform Stockente (Anas platyrhynchos) und die übrigen Entenrassen. Daher wurde die Zwergente noch 1987 als "Zierente" in die Systematik eingeordnet. Mit dem gedrungenen Rumpf, den feinen Rundungen in der Ober- und Unterlinie, dem runden, dickbackigen Kopf und dem kurzen Schnabel wirkt diese Rasse etwas gnomenhaft und rechtfertigt die Rassebezeichnung. Zu diesem Habitus passen die tiefe Stellung und das lebhafte, etwas quirlig anmutende Verhalten.

Rassemerkmale

Ausgesprochen kurz werden Rumpf und Rückenlinie im Standard verlangt, Die Körperhaltung soll waagerecht, die Flügel im Verhältnis zum Körper recht lang sein und dürfen über dem Bürzel leicht kreuzen. Der Schwanz muss zur gedrungenen Figur passen, das heißt, er darf nicht zu lang sein. Über den kurzen Läufen sind die Schenkel in das Bauchgefieder eingebettet. Der Hals ist leicht gebogen. Auffallende Größe mit guter Abrundung, hochgewölbter Stirn, etwas voller Kehle und deutlich hervortretendem Gefieder an den Seiten ("Backen") gehören ebenso zu den rassigen Kopfpunkten wie der waagerecht eingebaute Schnabel mit leicht eingebogener Firstlinie. Sitzen die Augen fast in der Kopfmitte, stimmen in der Regel die Konturen des Kopfes nach der Musterbeschreibung.

Rassegeschichte

Wahrscheinlich wurden Zwergenten als Zierrasse schon vor mehreren Jahrhunderten in asiatischen Parks und Fürstenhöfen gehalten. Von dort gelangten solche Vögel seit 1800 in die Niederlande. Sie wurden als Kwakers oder Kwaketjes bezeichnet. In England kamen sie als Callduck, in Frankreich als Canardmignon (Lockenten) für Jagdzwecke vor. Um 1890 gab es weiße, wildfarbige und rouenenten-farbige Zwergenten. Sie wurden damals "Anas domestica minuta" genannt. Auf einem Gemälde des Engländers H. Weir sind wildfarbige Zwergenten mit kurzen Körpern und fast kugelförmigen Köpfen dargestellt. Um 1900 waren deutsche Züchter von diesen puppig wirkenden Zwergen begeistert, und so begann der "Siegeszug" dieser Rasse in den weit verbreiteten Zuchten und durch die große Anzahl ausgestellter Tiere.

Farbenschläge

Wildfarbig, Blau-wildfarbig, Silber-wildfarbig, Wildfarbig-gescheckt, Weiß, Schwarz, Braun, Blau, Gelb, Blau-gelb; Schwarz, Braun und Blau mit weißem Latz. Alle Farbenschläge  kommen prinzipiell auch mit Haube vor.

Besonderheiten

Durch die Merkmale des "Kindchenschemas" gefallen Zwergenten besonders. Ihr puppiges, gnomenhaftes Aussehen wirkt drollig. Die reichhaltige Palette der Farbenschlage bietet außerdem für jeden Geschmack etwas. Dazu kommt ihre problemlose Haltung auch bei geringen Raummöglichkeiten. Allerdings ist zu beachten, dass Zwergenten voll flugfähig sind und leicht aus nicht abgedeckten Gehegen entweichen. Ihre Brut- und Aufzuchteigenschaften machen Kunstbrut eigentlich überflüssig. Nichtbrütende Weibchen legen pro Jahr bis zu 100 Eier und sind in dieser Hinsicht relativ wirtschaftlich. Im Schaukäfig kann man bei den versammelten Weibchen ihr ungemein ausgeprägtes Rufverhalten feststellen, was in Wohngebieten manchmal stören kann. (Dr. Horst Schmidt)

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