Einstreu und Heu im Hamstergehege

Außer dem Laufen haben Hamster noch eine zweite große Leidenschaft: das Graben. In der Wildnis leben Hamster schließlich in selbst gebauten unterirdischen Höhlen. Wir zeigen Ihnen, was Sie bei der Wahl der Einstreu im Hamstergehege unbedingt beachten müssen.

Hamster in Einstreu
Ausreichend Einstreu ist wichtig für eine artgerechte Hamsterhaltung. © Pixabay/Martin Javorek

In freier Wildbahn legen Hamster Gangsysteme und Höhlen an. Um ihr natürliches Verhalten auch bei der Käfighaltung zu ermöglichen, muss sich immer genug Einstreu verteilt auf die ganze Fläche des Hamstergeheges befinden.

Geeignete Einstreu für das Hamstergehege

Das Graben ist eine große Leidenschaft des Hamsters und sollte ihm bei artgerechter Haltung unbedingt ermöglicht werden. Es empfiehlt sich, das Hamstergehege mit Kleintierstreu oder Hanfstreu und ausreichend Heu zu befüllen. Bei der Auswahl der Streu sollten Sie unbedingt darauf achten, dass diese entstaubt ist, da die Atemwege der Hamster sehr sensibel auf Staub reagieren können. Auch dürfen keine Fremdkörper oder zu große Holzsplitter in der Einstreu vorhanden sein, an denen sich der Hamster beim Graben verletzen könnte.

Zwerghamster benötigen außerdem ein Sandbad zur Fellpflege, über das sich aber auch alle anderen Hamsterarten freuen. Hier sollte man seinem Hamster ausschließlich Chinchillasand anbieten.

Verschiedene Einstreuarten für Hamster in der Übersicht 

Kleintierstreu

  • aus Weichholzspänen
  • sehr saugstark
  • eignet sich gut zum Graben
  • überall im Handel erhältlich
 

Hanfstreu

  • staubärmer aber teurer als Kleintierstreu
  • unvermischt nicht geeignet zum Graben von Gängen
  • für männliche Teddyhamster mit langem und feinen Fell geeignet
 

Leinenstreu/Flachsstreu

  • sehr fein und staubarm
  • unvermischt nicht geeignet zum Graben von Gängen
  • für männliche Teddyhamster mit langem und feinen Fell geeignet
 

Strohhäcksel/Strohmehl

  • aus fein gehäckseltem Stroh
  • staubarm, weich
  • eignet sich gut zum Graben
 

Weichholzgranulat

  • feines Granulat
  • unvermischt nicht geeignet zum Graben von Gängen
  • für Teddyhamster mit kurzem Fell geeignet
 

Baumwolleinstreu

  • sehr weich
  • wird gerne zum Nestbau benutzt
  • nicht als alleinige Einstreu geeignet
 

Holzpellets, Blumenerde und Torf aus dem Gartencenter/Baumarkt sind als Einstreu für das Hamstergehege nicht geeignet!

Hamster in freier Wildbahn

In freier Wildbahn graben Hamster Tunnel- und Höhlensysteme. ©shutterstock.com/Pius Lee

Wie viel Einstreu gehört ins Hamstergehege?

Da die Einstreu nicht nur zum Graben da ist, sondern auch die Funktion hat, die Ausscheidungen des Hamsters aufzusaugen, muss reichlich Streu im Hamsterheim vorhanden sein. Die Einstreuhöhe sollte bei Zwerghamstern 20 cm, bei Goldhamstern 25 cm nicht unterschreiten. Damit die Einstreu stabil bleibt, wenn der Hamster gräbt, kann man eine Schicht Stroh oder Heu in die Einstreu mit einbauen.

Bauen Sie Ihrem Hamster ein richtiges Buddelparadies. Stellen Sie dafür ein paar Blumentöpfe mit Abflussöffnung oder Tonröhren auf den Boden, bevor Sie die Streu einfüllen. Dann überdecken Sie alles rund 20 cm hoch mit der Einstreu. So kann Ihr Hamster richtige Höhlen und Gänge bauen und sich wie "zu Hause" fühlen. Sie können Ihrem Hamster aber auch eine Freude machen, indem Sie zuerst eine Schicht feinkörnigen Rindenmulch in sein Hamster-Heim geben und darauf eine Schicht Chinchilla-Sand verteilen. So kann er nicht nur richtig toll buddeln – hat auch eine sehr natürliche Einstreu. 

Nötige Voraussetzungen des Hamstergeheges

Die Plastikwanne eines Hamstergeheges sollte mindestens 30 cm tief sein, da beim Buddeln und Wühlen buchstäblich die Späne fliegen. Ist die Wanne Ihres Hamstergeheges nicht hoch genug, können Sie mit etwas handwerklichem Geschick die untere Umrandung erweitern. Besorgen Sie sich dazu in einem Baumarkt einfach zehn Zentimeter hohe Plexi- oder Acrylglasstreifen der passenden Länge. Bohren Sie an den Enden jeweils zwei kleine Löcher hinein. Nun können Sie die Plexi- bzw. Acrylglasstreifen mithilfe von Bindedraht direkt über der Bodenwanne Ihres Hamstergeheges befestigen. Schon kann der Hamster buddeln, was das Zeug hält, und die Umgebung um den Käfig bleibt von den herumfliegenden Hobelspänen verschont.

Hamster im Heu

Aus Heu bauen Hamster gerne ein Nest. ©stock.adobe.com/Kseniya Lokotko

Auch Heu gehört zur Grundausstattung des Hamstergeheges

Zusätzlich zur Einstreu sollten Sie Ihrem Nager auch immer frisches Heu anbieten. Zusammen mit der Einstreu baut er sich daraus gerne sein Schlafnest. Das Heu kann entweder einfach auf der Einstreu am Boden angeboten werden oder in einer Heuraufe untergebracht sein. Letzteres verhindert, dass das Heu am Boden feucht wird. Bei der Wahl der richtigen Heuraufe sollte darauf geachtet werden, dass sie keine spitzen oder hervorstehen Drahtenden hat, an denen sich der Hamster verletzen könnte. Die sogenannte Hamsterwolle eignet sich weniger als Nistmaterial. In den Fäden kann sich der Hamster verfangen und sich verletzen. 

"Ein Herz für Tiere" – Die neue Ausgabe jetzt bestellen
Aktuelle Meldungen aus der Tierwelt
Großer Haustierratgeber
Mensch & Tier
Wildes Tierleben
Spannende Unterhaltung
EHfT_04_150_dpi.jpg