Haltung von Hamstern

Bevor Sie in eine Zoohandlung spazieren sollten wichtige Fragen beantwortet werden. "Habe ich genug Zeit?" Und: "Was passiert mit dem Hamster, wenn ich in den Urlaub fahre?"

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Haben Sie in Ihrer Wohnung oder Ihrem Haus einen geeigneten Standort für das Hamster-Heim?© Thomas Brodmann / animals-digital.de

Das sind nur zwei von vielen grundsätzlichen Fragen, die vorher mit den Familienmitgliedern abgesprochen werden müssen. Da Hamster von Natur aus dämmerungs- und nachtaktiv und auch sonst keine "Kuscheltiere" sind, eignen sie sich nur bedingt als ein Haustier für Kinder. Auf jeden Fall sollten diese mindestens zehn Jahre alt sein.

Haben Sie in Ihrer Wohnung oder Ihrem Haus einen geeigneten Standort für das Hamster-Heim? Dort darf es weder ziehen, noch darf die Sonne direkt hineinscheinen. Auch das Rauchen in selben Zimmer kann dem kleinen Nager schaden. Zusätzlich zum Käfig muss der Hamster eine Auslaufmöglichkeit haben. Diese muss "hamster-sicher" gestaltet sein, was bedeutet, dass dort keine Kabel herumliegen dürfen und auch sonst nicht, das nichts angeknabbert werden darf.

Auch wenn der glubschäugige Nager ein solitär lebendes Tier ist, benötigt er Ihre Zuwendung. Zumindest eine Stunde pro Tag sollten Sie für den Kleinen haben. Gibt es jemanden in Ihrem Familien- oder Bekanntenkreis, der das für Sie übernehmen kann, wenn Sie einmal verreisen sollten? Stellen Sie außerdem sicher, dass niemand Ihrer Familienmitglieder eine Allergie gegen Hamster hat. Falls der Nager einmal erkrankt, sollten Sie bereit sein, gegebenenfalls sogar hohe Tierarztkosten zu bezahlen.

Woher bekommt man einen Hamster?

Haben Sie all diese Fragen klären können, spricht jetzt nichts mehr gegen einen Hamster-Kauf. Doch woher bekommt man einen Hamster – und zwar einen, der auch gesund ist? Heutzutage gibt es reichlich Hobbyzüchter, die die putzigen Nager in den unterschiedlichsten Varianten züchten. Hamster gibt es nicht nur in Zoofachhandlungen oder beim speziellen Züchter. Schauen Sie ruhig auch einmal in den Tiermarkt der Tageszeitung oder von Anzeigeblättern nach, wo es in Ihrer Region gerade wieder Hamsternachwuchs gibt. Auch Kleinanzeigen-Portale im Internet haben oft eine eigene Rubrik für Tiere. In unserem Marktplatz beispielsweise können Sie auch etwas herumstöbern und schauen, ob Sie einen passenden Hamster für sich finden. Sie können aber auch auf eine Kleintierausstellung fahren. Oder schauen Sie sich einmal die Schwarzen Bretter in Schulen, Supermärkten oder Tierarztpraxen an. Auch dort wird oft Hamster-Nachwuchs angeboten. Vergessen Sie bitte nicht das Tierheim. Hier warten meist Hamster auf einen neuen Besitzer.

Der Hamster vom Züchter

Was spricht für einen Züchter und was für eine Zoohandlung, ein Tierheim oder die kleinen süßen Hamster-Jungen vom Nachbarn? Sich einen Hamster von einem professionellen Züchter zu holen ist eine sehr gute Wahl. Häufig wird man dort nicht nur gut beraten, man hat auch oft eine gute Auswahl an verschiedenen Zuchtformen, sodass Sie sich genau Ihren Wunsch-Hamster aussuchen können. Sie erfahren außerdem das genaue Geburtsdatum des kleinen Nagers und können den Geburtstag Ihres neuen Mitbewohners feiern. Wenn Sie einen guten Züchter kennen, dann scheuen Sie auch keine weite Anfahrt. Es ist immer besser, das Tier erst einmal selber zu begutachten. So können Sie sehen, wie der Züchter mit seinen Hamstern umgeht, ob sie gepflegt sind und eine saubere Behausung haben und ob die Kleinen schon etwas zutraulich reagieren.

Was kennzeichnet eine gute Tierhandlung?

Wenn Sie sich entschlossen haben, einen Hamster aus einer Zoofachhandlung zu holen, sollten Sie sich nicht für die erstbeste entscheiden. Prüfen Sie zuerst, ob die Tiere darin gut gepflegt werden und sich das Personal gut auskennt. Kann Ihnen das Geschlecht der Hamster wirklich verbindlich genannt werden, und werden Sie, was das richtige Futter und die Ausstattung anbelangt, ausreichend beraten? Der Händler sollte sich für Sie die nötige Zeit nehmen, die Sie brauchen. Die Tiere sollten in ihren Käfigen artgerecht gehalten werden. Das bedeutet, dass die Gehege mit Häuschen, Wasserflasche, Futternapf und verschiedenem Spielzeug und Klettermaterial versehen und vor allem sauber sind. Auch sollte das Hamster-Heim nicht unter eine Neonlampe oder gar im Schaufenster untergebracht sein. 

Tierheim oder doch aus privater Hand?

Der Vorteil bei Tieren von Bekannten ist, dass Sie wissen, wie die Hamster gehalten werden. Ähnlich wie bei Hamstern von einem Züchter erfahren Sie auf den Tag genau das Geburtsdatum des putzigen Nagers. Aber auch über Kleinanzeigen werden von vielen Hamster-Liebhabern Junge angeboten. Fahren Sie persönlich zu dem Anbieter und schauen Sie sich in aller Ruhe die Kleinen an. Nehmen Sie sich dazu ruhig etwas Zeit. Auch hier sollte ein Blick auf die Einrichtung und den Zustand der Hamster-Anlage geworfen werden. Ist der Käfig sauber und haben die Nager reichlich zu fressen? Normalerweise sollten die Tiere etwa vier bis sechs Wochen alt sein, bevor sie abgegeben werden. Legen Sie keinen großen Wert darauf, einen besonders jungen Hamster zu bekommen, dann schauen Sie doch bei nahe gelegenen Tierheimen vorbei, ob sie die kleinen Nager zu vergeben haben. Oft warten dort viele von den süßen Schnüffelnasen auf ein neues Zuhause. Der Vorteil ist der, dass die Hamster schon an den Menschen gewöhnt sind und nicht mehr gezähmt werden müssen. Sie sollten sich aber vorher nach dem Charakter, eventuellen Macken oder Besonderheiten erkundigen. Fragen Sie auch ruhig nach, weshalb der Hamster abgegeben wurde. (Ewelina Zmyslowska)

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