Das Anbinden

Es gibt unzählige Situationen, in denen es wichtig ist, sein Pferd sicher anbinden zu können. Das beginnt schon bei der täglichen Pflege und bei den Vorbereitungen für einen Ritt.

Oft ist zu beobachten, dass angebundene Pferde nicht stillstehen, sondern im Gegenteil herumhampeln, mit den Hufen scharren, sich unablässig herumdrehen, wiehern und mit dem Kopf schlagen. Dieses Verhalten macht den Umgang mit dem Pferd schwierig bis unmöglich, da der Mensch schnell ernsthaft in Gefahr geraten kann, wenn er beispielsweise zwischen Pferd und Wand eingeklemmt wird.

Ganz alleinEine häufige Ursache für dieses Verhalten ist die Trennung von der Gruppe. Das Pferd fühlt sich unsicher und einsam ohne die Artgenossen, vertraut sich dem Menschen nicht an. Gerade bei jungen Pferden, die am Beginn ihrer Ausbildung stehen, kommt das oft vor. In diesem Fall wird sich das Verhalten wahrscheinlich bessern, sobald das Pferd sich an die neuen Anforderungen gewöhnt hat.

Das kitzelt!Wenn Pferde beim Putzen nicht stillstehen, kann das daran liegen, dass sie kitzelig sind. Vor allem an den empfindlichen Stellen an den Ellbogen, an den Knien und unter dem Bauch lässt sich das Pferd nur ungern berühren. Kitzelige Pferde können recht heftig reagieren. Das kann so weit gehen, dass das Pferd sich buchstäblich hinwirft, wenn es gekitzelt wird. Hier sind ruhige und bestimmte Bewegungen gefragt. Dabei darf nicht zu wenig Druck ausgeübt werden: Eine leichte Berührung kitzelt stärker als ein sanfter Druck.

RückenschmerzenBesondere Vorsicht ist geboten, wenn das Pferd zur Seite tritt, sich verspannt und Abwehrreaktionen zeigt, sobald die Rückenmuskulatur berührt und geputzt wird. Dieses Pferd hat offensichtlich Rückenschmerzen. Abgesehen davon, dass der Rücken hier selbstverständlich besonders sanft und schonend gebürstet und keinesfalls gestriegelt wird, müssen auch Haltung und Training überprüft sowie ein Tierarzt zu Rate gezogen werden, falls nicht in Kürze eine deutliche Besserung eintritt. Zu viel Stehen in der Box kann Rückenschmerzen verursachen, doch auch Kälte und Nässe können zu Verspannungen führen. Fehlhaltungen unter dem Sattel können ebenfalls Beschwerden nach sich ziehen.

Was tun?Sprechen Sie mit Ihrem Pferd. Es ist nicht sinnvoll, am Halfter zu rucken und das Pferd am Kopf festzuhalten. Je nachdem, ob das Pferd ängstlich oder selbstbewusst ist, wählen Sie Ihren Tonfall beruhigend oder energisch. Sichern Sie sich die Aufmerksamkeit Ihres Pferdes, indem Sie es auf Kommando Schritt für Schritt herumtreten und anschließend stillstehen lassen. Dabei wird das Pferd nicht herumgeschoben, sondern tritt auf Aufforderung zur Seite.

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