Islandpferd

Hier erfahren Sie alles über Herkunft, Charakter und Eignung der Pferderasse Islandpferd.

Islandpferd
Das Islandpferd im Rasseporträt. © Stock.adobe.com/Nadine Haase

Islandpferde sind spätreif. Sie werden nicht dreijährig, sondern erst vier- bis fünfjährig angeritten. Dafür sind sie im Normalfall aber auch leistungswillig und fit bis ins hohe Alter.

Steckbrief

Größe: ca. 130 – 145 cm Stockmaß
Herkunft: Island
Farbe: alle Farben, keine Tigerschecken
Charakteristik: robustes Gangpony
Eignung: Reit- und Fahrpony
Verwendung: Freizeit- und Wanderreiten, Turniersport

Aussehen des Islandpferds

Das Islandpferd zeigt sich mit seinem kräftigen Körperbau und dem vollen, oft wuscheligen Langhaar als typisches, ursprüngliches Pony. Dennoch sind Islandpferde keine Kinderponys, sondern werden in ihrer Heimat seit jeher als Reitpferde für Erwachsene genutzt. Der Rücken ist kräftig und nicht zu kurz, das Fundament trocken und stabil. Auffallend ist die oft abfallende Kruppe mit tiefem Schweifansatz. Der Kopf ist ausdrucksvoll mit kleinen Ohren, der Hals kräftig.

Besonders die Farbenvielfalt des Islandpferdes fällt ins Auge. Außer Tigerschecken finden wir alle Farben – und das auch in ungewöhnlichen Ausprägungen. So gibt es beispielsweise Falben in allen möglichen Schattierungen.

Charakter des Islandpferds

Das robuste Pony zeigt sich selbständig und selbstbewusst mit viel Vorwärtsdrang, ist aber keinesfalls unsensibel. Die Einstellung gegenüber dem Menschen sollte von Respekt geprägt sein. Das Äußere eines Ponys darf nicht täuschen: Isländer sind leistungsbereit und je nachdem auch ehrgeizig, wie sie bei Leistungsprüfungen zeigen. Bei entsprechender Ausbildung lässt sich das Temperament des Islandpferdes jedoch leicht regulieren. 

Bewegung des Islandpferds

Beim Islandpferd gibt es sowohl reine Dreigänger als auch Vier- und Fünfgänger. Der Dreigänger geht Schritt, Trab und Galopp, der Viergänger beherrscht zusätzlich den Tölt und der Fünfgänger bietet darüber hinaus den (Renn-)Pass an.

Vereinfacht dargestellt könnte man den Tölt als einen extrem schnellen, gelaufenen Schritt beschreiben. Da immer mindestens ein Bein am Boden ist, gibt es keine Schwebephase, und der Reiter wird daher auch nicht geworfen.

Beim Pass fußen die gleichseitigen Beine gleichzeitig, d.h. linkes Vorder- und Hinterbein zugleich, rechtes Vorder- und Hinterbein zugleich. Der Pass wird meist im Renntempo geritten.

Herkunft des Islandpferds

Islandpferde stammen von der Insel aus Feuer und Eis. Vor ungefähr 1000 Jahren soll das isländische Althing, die Volksversammlung, ein Einfuhrverbot für Pferde erlassen haben. Auch wenn das nicht immer strikt befolgt wurde, gilt es doch als gesichert, dass diese robusten Ponys eine der ältesten Reinzuchten der Welt sind. Bis heute ist kein Pferde-Import nach Island möglich: Sogar die Pferde, die einmal die Insel verlassen haben, dürfen nicht nach Island zurückkehren. Dies betrifft auch die Teilnehmer an Europa- und Weltmeisterschaften im Ausland.

Eignung des Islandpferds

Das Islandpferd ist ein beliebtes Familien- und Freizeitpferd, doch gibt es auch eine große Turnierszene mit vielfältigen Prüfungen. Dabei stehen vor allem Gangprüfungen für Vier- und Fünfgänger im Vordergrund. Im Freizeitbereich sind die Ponys vielseitig einsetzbar. Trailprüfungen sind kein Problem, mit seinem flotten Schritt macht der Isländer auch beim Wanderritt Boden gut, und man sieht bei Gelegenheit sogar Islandpferde vor dem Wagen.

Haltung des Islandpferds

Islandpferde wachsen grundsätzlich in der Herde auf. Auch später werden sie meist im Gruppenauslaufstall gehalten. Dabei sind diese Ponys ausgesprochen wetterfest, auch wenn sie einen geschützten Unterstand zu schätzen wissen. Das Winterfell ist besonders dicht und lang.

Bei der Fütterung ist zu bedenken, dass Islandpferde ausgesprochen genügsam sind. Sie brauchen daher im Normalfall nur wenig Kraftfutter.

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