Geburtsvorbereitung

Die Geburt eines Fohlens ist immer ein besonderes Ereignis und erfordert einige Vorbereitung. Daher ist es wichtig, zu erkennen, wann es so weit ist.

Nach zehn Monaten Trächtigkeit sieht die Stute schon sehr bauchig aus. Die breiteste Stelle ist nun zugleich beinahe die tiefste, direkt vor den Flanken senkt sich der Bauch. Nun beginnt die Stute aufzueutern: Das Euter füllt sich allmählich und schwillt entsprechend an. Das ist noch kein Grund zur Hektik – zunächst bleiben die Zitzen normalerweise in das Euter eingebettet, verschwinden also gleichsam in der Schwellung. Wenn die Zitzen deutlich hervorzutreten beginnen, sollten wir allerdings hellhörig werden. Kurz vor der Geburt bilden sich an ihren Spitzen Tropfen einer klebrigen Flüssigkeit, die so genannten Harztropfen. Nun ist mit einer Geburt in den nächsten ein bis zwei Tagen zu rechen – im Normalfall! Manche Stuten halten sich nicht an diese Regel und zeigen die Harztropfen bereits zwei bis drei Wochen vor der Geburt – eine echte Gedulds- und Nervenprobe für den Besitzer. Auch die Milch kann in Ausnahmefällen durchaus schon Tage vor der Geburt aus dem Euter tropfen. Weiteres Indiz für die nahe bevorstehende Geburt ist die Beckenmuskulatur. Bänder und Muskeln dehnen sich und werden schlaff, um den Geburtsvorgang zu erleichtern. Erkennen können wir dies direkt neben dem Schweifansatz: Wenn die Stute dort auf einmal eingefallen wirkt, bereitet sie sich auf die Geburt vor.

Stall und WeideDie Abfohlbox muss ausreichend groß sein und darf keine engen und schwer zugänglichen Ecken und Winkel aufweisen. Die Begrenzung der Box muss fohlensicher sein, in diesem Fall sind feste Wände tatsächlich von Vorteil. Vor der Geburt wird die Box gründlich gemistet und gesäubert und dann reichlich mit frischer Einstreu aufbereitet.

Ideal und luxuriös ist natürlich eine in der Abfohlbox installierte Kamera, die die Bilder der Stute direkt ins Wohnzimmer (Schlafzimmer) überträgt und es ermöglicht, auch nachts das Geschehen zu verfolgen, ohne das warme Bett verlassen zu müssen. Wer nicht über eine solche Kamera verfügt, muss selber nachschauen – und das zu jeder Tageszeit. Da eine Geburt nicht lange dauert, sollte der Wecker mindestens alle zwei Stunden klingeln.

Eine Weidegeburt stellt eine gute Alternative zur Box dar, da die Grasnarbe normalerweise sehr viel sauberer ist als ein noch so gut gereinigter und eingestreuter Stall. Voraussetzung dafür ist ein Abfohltermin in der entsprechenden Jahreszeit, also eher später im Frühjahr bzw. im Frühsommer, wenn tatsächlich Gras und nicht etwa Schlamm auf der Weide ist und die Temperatur entsprechend angenehm. Außerdem muss die Stute entweder in einer sehr harmonischen, friedlichen und "fohlentauglichen" Herde leben oder für diesen Zweck allein auf der Weide sein.

Fertig für den Ernstfall?Wo auch immer Ihre Stute fohlt: Sie brauchen ein Telefon in Ihrer Reichweite, um im Notfall Hilfe holen zu können. Im Handy-Zeitalter ist das eigentlich kein Thema mehr – aber achten Sie darauf, dass Sie es auf jeden Fall dabeihaben, dass Sie vor Ort einen guten Netzempfang haben (!) und dass der Akku voll geladen ist! (Britta Schön)

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