Sattel

Sättel gibt es in den verschiedensten Formen, analog zu den verschiedenen Reitweisen und Disziplinen. Doch für jeden Sattel gilt: Er muss Pferd und Reiter passen.

In der deutschen Reitweise gibt es grundsätzlich drei Sattelformen. Für Dressurreiter gibt es Dressursättel, für Springreiter Springsättel. Diese unterstützen den angestrebten Sitz des Reiters. So hat der Dressursattel ein langes, gerades Sattelblatt, auf dem das lange Reiterbein liegt, während der Springsattel weit vorgebaute Pauschen aufweist, die dem Knie des Reiters im leichten Sitz guten Halt geben. Weit verbreitet ist der Vielseitigkeitssattel, der einen Kompromiss zwischen diesen beiden Formen darstellt. Hier sind die Pauschen nicht ganz so extrem vorgebaut, aber doch vorhanden, so dass sich dieser Sattel neben der Dressur auch für kleinere Sprünge eignet.

Auch die Westernreiter können je nach Disziplin auf verschiedene Sattelformen zurückgreifen, während Doma-Vaquera-Turniere stets mit dem Vaquero-Sattel absolviert werden. Und selbst Wanderreiter beispielsweise können auf Sättel zurückgreifen, die speziell auf ihre Bedürfnisse zugeschnitten sind. So richtet sich die Sattelform vor allem nach dem Einsatzgebiet.

Vorsicht, Satteldruck! Ein passender Sattel ist die wichtigste Vorbeugung gegen Satteldruck. Entscheidend für die Passform sind unter anderem die Kammerweite und der passende Schwerpunkt. Der Sattel darf nicht rutschen, weder vor noch zurück, und muss gleichmäßig auf dem Pferderücken aufliegen. Nach dem Reiten wird der Rücken des Pferdes kontrolliert: Es dürfen sich keine einzelnen trockenen Flecken zeigen, wenn das Pferd geschwitzt hat, und die Haare in der Sattellage sollten glatt in ihrer natürlichen Form mit dem Strich liegen. An trockenen Stellen wird zu starker punktueller Druck ausgeübt, und gekräuselte und verschobene Haare zeigen ein Rutschen des Sattels an. Es ist immer ratsam, einen Sattler hinzuzuziehen, der die Passform des Sattels genau beurteilen kann und eventuell dessen Polsterung an das Pferd anpassen kann.

Eine weitere vorbeugende Maßnahme gegen Satteldruck ist das gründliche Putzen der Sattellage vor dem Reiten. Schmutzkrusten und Sandkörner reiben unter der Last von Sattel und Reiter schnell die Haut des Pferdes wund. Bereits vorhandene Schwellungen beispielsweise durch Insektenstiche können ebenfalls zu Druckstellen, in der Fortsetzung Wunden und Entzündungen führen. Die Sattellage des Pferdes muss vor dem Satteln immer gründlich abgefühlt und auf Schmutz und Schwellungen kontrolliert werden.

SattelpflegeWichtig ist, dass der Sattel trocken und warm gelagert wird. In kalten, feuchten Räumen bildet sich schnell Schimmel auf dem Leder, es kann hart und brüchig werden. Nach einem Ritt durchs Gelände wird der Schmutz mit lauwarmem Wasser abgewaschen und der Sattel kann dann langsam trocknen. Sattelseife dient zur gründlichen Reinigung. Sie wird nicht abgewaschen, sondern nur abgewischt, da sie das Leder nicht nur reinigt, sondern auch fettet und pflegt. Sehr trockenes Leder wird mit Lederfett behandelt.

Vor jedem Reiten sollten die besonders belasteten Teile des Sattels wie die Gurtstrippen und die Steigbügelriemen kontrolliert werden, damit nicht während des Rittes der Gurt oder ein Steigbügelriemen reißt. (Britta Schön)

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