Wellensittiche: Das Flieger-Fitness-Menü

Wellensittiche sind konservativ: Sie fressen nur, was sie kennen. Darum sollten Stubenvögel von klein auf ausgewogen ernährt werden. Sind sie allerdings schon mehr fett als fit, hilft nur Geduld und Gras drüber wachsen lassen. Der Versuch lohnt sich.

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Foto. Thomas Brodmann / animals-digital.de© Foto. Thomas Brodmann / animals-digital.de

Von Natur aus sind Wellensittiche Samenfresser. Auf ihrer australischen Speisekarte stehen hauptsächlich Gräser in allen Entwicklungsstadien – angefangen beim zarten Keimling über Grasblüten bis hin zum ausgereiften Samen.

Das täglich' Brot

Als "täglich' Brot" bekommt ein Hausgenosse also pro Tag zwei Teelöffel einer vollwertigen, d.h. keimfähigen Samenmischung mit Hirse und Glanz (beides kultivierte Gräser). Die Keimfähigkeit lässt sich leicht testen: Man legt rund 100 Körnchen auf ein feuchtwarmes Tuch und zählt nach etwa 36 Stunden aus – mindestens 70 Prozent sollten dann Keimansätze zeigen.

Grünfutter als Ausgleich für unreife Gräser

Zum Ausgleich für die unreifen Stadien der Gräser mit ihrem hohen Gehalt an Vitaminen, Mineral- und Eiweißstoffen benötigt er zusätzlich noch bestes Grünfutter, selbst gepflückt aus der Natur wie auch vom Gemüsestand. Je nach Jahreszeit sind dies Kopfsalat aus ökologischem Anbau, Endivien, Rucola, Spinat, Broccoli, Mangold, Karottenscheiben und Apfelstückchen. Im Frühjahr Löwenzahn und erste sprießende Gräser. Natürlich wird das Grün vor dem Verzehr gründlich gewaschen und trocken getupft. Frische Vogelmiere lässt sich das ganze Jahr über frisch anbieten.

Frisches Grün von der Wiese

Frisch ist übrigens in jedem Fall das Zauberwort. Halbreife Gräser von heimischen (ungedüngten und ungespritzten) Wiesen und Feldrainen, wie Knäuelgras oder Rispengras (Erntezeit Juni bis September), überzeugen sogar Grünkostverächter. In Büscheln an das Gitter gehängt, kann kaum einer widerstehen. Entweder sammelt man sie draußen oder sät einfach die Grassamen in Blumentöpfen selber aus.

Gesunder Knabberspaß

Auch angekeimte Sämereien (gewohnte Körnermischung in Wasser einweichen, 24 Stunden in Wärme quellen lassen, gut spülen) schmecken und stecken voller Vitamine. Aber Vorsicht, Keimlinge verderben leicht – die Reste muss man spätestens nach vier Stunden wieder entfernen. Außer zur Pediküre dienen Zweige mit Knospen – Weide, Birke und Buche – auch noch als gesunder Knabberspaß. (Nina Blersch)

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