Pflegetipps für Ziervögel

Nicht ohne Stolz erwähnen manche Liebhaber, sie reinigen den Käfig ihres geliebten Vogels täglich sehr gründlich und erneuerten gleichzeitig auch den Sand. Das mag einerseits lobenswert sein, ist jedoch sogar bei einem kleinen Käfig nicht notwendig. Denn diese fast sterile Haltung des Vogels hat zur Folge, dass er überhaupt nicht mit seinem Kot in Berührung kommt. Dadurch hat er weniger Abwehrkräfte und wird anfälliger für Krankheiten.

Pflegetipps für Ziervögel
Durch sterile Haltung hat der Ziervogel weniger Abwehrkräfte und wird anfälliger für Krankheiten© pixabay

Das richtige Maß an Sauberkeit

Bei der Haltung in einem kleinen Käfig sollte alle drei Tage der Sand erneuert werden. Ist der Käfig größer, reicht auch einmal in der Woche. In stark besetzten Volieren ist ebenfalls eine wöchentlich Erneuerung des Bodenbelags erforderlich, ansonsten genügt ein monatlicher Wechsel. Dazwischen ist dann aber ein wöchentliches Absaugen der Kotkrümel, Futterspelzen und Federchen vorzunehmen. Das lässt sich sehr einfach mit einem zu einer Art Harke geformten Staubsaugeraufsatz erledigen. Anders ist es bei der Haltung von Vögeln mit von Natur aus dünnen oder flüssigen Ausscheidungen. In solchen Fällen gibt es keine Patentrezepte. Jeder Liebhaber muss hier selbst Lösungen finden, wie der erhöhte Sauberkeitswert erreicht werden kann.

Stellen Sie einen Pflegeplan auf

Vögel sind Frühaufsteher. Das werden wir auch, wenn wir sehen, wie eifrig sie morgens auf das frisch zubereitete Keimfutter, die Früchte oder die Insekten warten, vor allem, wenn sie Junge zu versorgen haben. Setzen Sie deshalb für die Fütterung eine frühe Zeit an, die auch für die Sonn- und Feiertage gelten muss, denn bei nicht wenigen Arten werden die noch kleinen Nestlinge nicht mehr angenommen oder gar aus dem Nest geworfen, wenn nicht rechtzeitig Futter zur Verfügung steht.

Planen Sie wöchentlich einen festen Tag zum Saubermachen ein. Dann sollten Käfige, Sitzgelegenheiten sowie Futter- und Wassernäpfe gründlich gereinigt oder gegen saubere ausgetauscht und der Sand erneuert werden. Das gilt auch für die Badehäuschen oder Badeschalen und das Spielzeug. Machen Sie einmal im Monat eine besonders gründliche Reinigung, bei der die Zweige und Äste erneuert werden. In einer Außenvoliere sind außerdem Sand und Grassoden gegen frische auszutauschen. Dabei können den Vögeln auch die Krallen gekürzt werden, falls das erforderlich sein sollte.

Einmal im Vierteljahr sind Käfige und Volieren zu desinfizieren, desgleichen alles Zubehör und besonders die Nistkästen oder Körbchen, nachdem die Vögel diese verlassen haben. Bei dieser Gelegenheit sollte auch der Maschendraht und die ganze Konstruktion der Außenvolieren auf Schwachstellen überprüft werden. Es kann sonst vorkommen, dass Vögel herausfallen oder Feinde wie Ratten oder Wiesel hinein gelangen.

Pflege besonderer Vögel

Für Loris, Beos und manch andere Vögel mit dünnen oder gar flüssigen Ausscheidungen gelten im Prinzip zwar die gleichen Pläne, doch sind kürzere Zwischenräume beim Sauberhalten der Käfige, Volieren und der Vögel selbst notwendig. Als Halter dieser Vögel müssen Sie die Pflegepläne selbst aufstellen. Die Industrie versucht dem Rechnung zu tragen, indem sie Granulat aus Flüssigkeit aufsaugenden Hölzern oder Pellets liefert, die von vielen Vögeln gern gefressen, von manchen jedoch abgelehnt werden. (Horst Bielfeld)

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