Vogellexikon

Gartenbaumläufer

Der Gartenbaumläufer ist ein Rindenspezialist. Er verbringt sein ganzes Leben damit, an Baumrinden zu klettern und Nahrung zu suchen. Erfahren Sie im Steckbrief Details zu Fortpflanzung, Entwicklung, Lebensweise, Verhalten, Kommunikation und Ernährung des Gartenbaumläufer.

Steckbrief Gartenbaumläufer
Gartenbaumläufer im Steckbrief © phototrip.cz - stock.adobe.com

Steckbrief

  • Körperlänge: 12 cm
  • Gewicht: 8 - 12 g
  • Lebenserwartung: 2 - 3 Jahre
  • Verbreitung: West- und Mitteleuropa
  • Lebensraum: Laubwälder, Parkanlagen
  • Artbestand: Nicht gefährdet

Systematik

  • Klasse: Vögel
  • Ordnung: Sperlingsvögel
  • Familie: Baumläufer
  • Gattung: Baumläufer
  • Art: Gartenbaumläufer

Aussehen

Das Gefieder des Gartenbaumläufers ist braun gefärbt und mit Flecken und Streifen versehen. Mit diesen Farben kann er sich gut gegenüber der Baumrinde tarnen. Die Unterseite ist hellbraun und die Kehle weiß. Außerdem besitzt der Gartenbaumläufer einen sehr langen Schwanz, den er beim klettern gegen den Baum stellen kann. Sein Schnabel ist lang, dünn, bräunlich gefärbt und nach unten gebogen. Im Gesicht hat der Vogel weiße Überaugstreifen.

Fortpflanzung und Entwicklung

Die Paarungszeit und die Brutsaison der Gartenbaumläufer finden von April bis Juni statt. Das Nest befindet sich hinter lockerer Rinde in Baumspalten. Der Gartenbaumläufer nimmt aber auch künstliche Nistkästen an. Das Nest wird aus pflanzlichen Überresten, wie Gräsern und Moosen gebaut und mit Grashalmen, Haaren und Federn gepolstert. Das Weibchen legt fünf bis sieben weiße Eier mit braunen Flecken. Diese werden 15 Tage vom Weibchen allein bebrütet. Nach dem Schlüpfen werden die Küken, von beiden Elternteilen 15 bis 17 Tage mit Insekten und kleinen Spinnentieren gefüttert.

Lebensweise und Verhalten

Der Gartenbaumläufer ist ein Rindenspezialist. Er verbringt sein ganzes Leben damit, an Baumrinden zu klettern und Nahrung zu suchen. Seine Füße sind extrem groß und haben kräftige Zehen und scharfe Krallen. Diese benutzt der Gartenbaumläufer, um sich an der Baumrinde festzukrallen. Dabei bevorzugt er Eichen, Eschen und Ulmen. Der Gartenbaumläufer klettert in kleinen Sprüngen den Stamm aufwärts. Sein Schwanz bietet dabei eine gute Stütze und hilft das Gleichgewicht zu halten. Kopfüber klettert der Vogel jedoch nie. Im Herbst und im Winter schließt der Gartenbaumläufer sich gerne gemischten Verbänden an, wie Meisenschwärmen. Sein Flug ist schwach und wird in Wellenlinien ausgeführt.

Kommunikation

Der Ruf des Gartenbaumläufers ist laut, kräftig und wiederholt sich oft. Außerdem hat dieser Vogel einen charakteristischen Gesang, der oft im Frühjahr vorgetragen wird.

Ernährung

Der Gartenbaumläufer sucht in den Baumrinden nach Insekten, die seine Hauptnahrung bilden. Er pickt außerdem gerne nach Spinnentieren und Nahrungspartikeln, die sich in der Rinde aber auch in Mauern und Felsen befinden. Pflanzliches Material steht auch auf seinem Speiseplan.

Hätten Sie’s gewusst?

Der Gartenbaumläufer ähnelt sehr stark dem Waldbaumläufer und ist somit schwer auseinander zu halten. Nur wenige Artenpaare sind so schwierig auseinander zu halten, wie die beiden Baumläufer.

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