Wildtier-Lexikon

Ozelot

Hätten Sie's gewusst? Ozelote sind überwiegend nachtaktiv und strikte Einzelgänger. Den Tag verbringen sie damit, versteckt in Bäumen oder dichtem Gebüsch zu dösen. Im Steckbrief erfahren Sie alles zu Systematik, Aussehen, Fortpflanzung, Entwicklung, Lebensweise, Verhalten und Ernährung.

Ozelot
Ozelote lieben Beutetiere unterschiedlichster Größe: Kleine Säugetiere wie Ratten, Mäuse und Kaninchen oder kleine Reptilien und Amphibien.© Thomas Brodmann / animals-digital.de

Steckbrief

  • Körperlänge: 65 - 100 cm
  • Gewicht: Weibchen: 8 - 10 kg, Männchen: 10 - 15 kg
  • Lebenserwartung: 7 - 20 Jahre
  • Verbreitung: Mittel- und Südamerika
  • Lebensraum: Wald, Savanne, Buschland, Tropen
  • Artbestand: gering gefährdet

Systematik

  • Klasse: Säugetiere
  • Ordnung: Raubtiere
  • Familie: Katzen
  • Gattung: Pardelkatzen
  • Art: Ozelot (Leopardus pardalis)

Aussehen

Sein weiches und auffälliges Fell machte den Ozelot bekannt. Früher wurde er deswegen oft von Pelzjägern verfolgt. Sein Fell ist kurz, dicht und am Rumpf mit Streifen, Punkten und Rosetten verziert. Die Grundfarbe variiert je nach Unterart und Lebensraum von grau über gelblich bis rotbraun. Die Schnauze der Kleinkatze ist weiß. Von den großen braunen Augen aus ziehen sich je zwei schwarze Streifen nach hinten über die Stirn und die Wangen. In der Unterfamilie der Kleinkatzen ist der Ozelot mit seinem stämmigen Körperbau einer der größten Vertreter.

Fortpflanzung und Entwicklung

Da die meisten Ozelote in tropischen oder warmen Klimazonen zu Hause sind, gibt es keine feste Brunftzeit. Männchen und Weibchen tun sich nur vorübergehend für die Paarung zusammen und gehen danach wieder getrennte Wege. Kurz vor Ende der Tragzeit von etwa 77 Tagen sucht die Mutter einen versteckten Ort, an dem sie sich einrichtet. Solche Nester sind oft in Felsnischen, kleinen Höhlen oder dichtem Gestrüpp. Meist haben sie nur ein Kätzchen, in seltenen Fällen können es aber bis zu drei Junge werden. Die Kleinen öffnen nach rund 14 Tagen die Augen. Dann folgen die ersten Gehversuche. Im Alter von etwa fünf Wochen dürfen sie ihre Mutter dann auf die Jagd begleiten. Von der Beute können sie aber erst mit zirka zwei Monaten naschen. Weibchen werden mit etwa 18 Monaten geschlechtsreif, die Männchen erst mit 30 Monaten. Spätestens, wenn die Jungtiere drei Jahre alt sind, werden sie von der Mutter aus dem Revier vertrieben und müssen sich ihr eigenes suchen.

Lebensweise und Verhalten

Ozelote sind überwiegend nachtaktiv und strikte Einzelgänger. Den Tag verbringen sie damit, versteckt in Bäumen oder dichtem Gebüsch zu dösen. Sie sind gute Kletterer und schwimmen können sie auch. Wenn die Dämmerung anbricht, gehen die kleinen Raubkatzen in ihrem Revier auf die Jagd. Dabei wandern sie pro Nacht zwei bis acht Kilometer umher, auch um die Grenzen ihres Gebiets abzustecken. Das geschieht mit Kot- oder Urin-Marken. Manchmal hinterlassen die Tiere auch Kratzspuren an Baumstämmen, um zu signalisieren, dass das Gebiet ihnen gehört. 

Ernährung

Ozelote lieben Beutetiere unterschiedlichster Größe: Kleine Säugetiere wie Ratten, Mäuse und Kaninchen oder kleine Reptilien und Amphibien. Ab und zu machen sie einen größeren Fang: Zum Beispiel einen Affen oder einen kleinen Hirsch. Obwohl sie meist nur am Boden jagen, verschmähen sie auch einen Vogel nicht – falls sie ihn ergattern. Die eigentlich nachtaktiven Jäger lassen sich nur dann am Tage blicken, wenn die Temperaturen in den Wintermonaten kühler sind oder ihre bevorzugte Beute sich ausschließlich tagsüber aufspüren lässt.

Hätten Sie's gewusst?

Nachdem sich der Artbestand dieser außergewöhnlichen Katzen wieder erholt hat, weil sie unter Schutz des Washingtoner Artenschutzabkommen stehen, wird ihnen aber in Zukunft besonders die Zerstörung ihres Lebensraums zu schaffen machen. Vor allem jene Unterarten, die in den dichter besiedelten Gebieten im Süden der USA und in Mexiko leben. Diese Tiere fallen nicht etwa Jägern oder Nahrungsknappheit zum Opfer, sondern werden von Autos überfahren. 

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