Fütterungsregeln für Hunde

"Einen Tag pro Woche hungern lassen": dieser Grundsatz wurde jahrzehntelang von Züchtern und Hundehaltern praktiziert. Sinnvoll ist er deshalb aber noch lange nicht.

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Ein Fastentag beim Hund? Das sagen Experten.© Stock.adobe.com/DoraZett

Viele alte Züchter und erfahrene Hundehalter empfehlen immer noch, den Hund einen Tag in der Woche fasten zu lassen. An diesem Tag soll der Hund nur Wasser zu sich nehmen. Als Begründung führen die Anhänger des Fastentages an, dass dadurch der Darm des Hundes gereinigt und entgiftet werde.

Nach den Erkenntnissen moderner Ernährungswissenschaft ist das allerdings blanker Unsinn: So eine Darmreinigung findet einfach nicht statt. In die gleiche Märchenecke gehört auch das Argument, dass Wölfe, die Vorfahren der Hunde, schließlich oft tagelang nichts zu fressen bekommen hätten. Deshalb sei es "natürlich" (und damit automatisch auch gut?), den Hund ab und zu hungern zu lassen. Könnten Sie einen Wolf fragen, würde er Ihnen erklären, dass er durchaus versucht, jeden Tag etwas zu fressen und es ihm am Besten geht, wenn er das auch kann.

Fasten nur bei Durchfall oder Erbrechen

Ein Fastentag beim Hund macht nur dann Sinn, wenn das Tier unter Erbrechen oder Durchfall leidet. Auch hierbei geht es nicht um die "Darmreinigung", sondern darum, dass die Schleimhaut des Verdauungstraktes nicht weiter gereizt wird.

Wenn der Hund von sich aus nichts mehr frisst

Wenn der Hund selbst mal beschließt, nichts zu fressen, steckt in der Regel ebenfalls ein leichtes Unwohlsein dahinter. Nimmt er sein Futter am nächsten Tag wieder zu sich, muss man sich keine weiteren Gedanken darüber machen. Sollte die Appetitlosigkeit anhalten, ist ein Tierarztbesuch fällig.

Jahrzehnte lange Praxis ist kein Argument

Es gibt noch ein drittes Argument, mit dem diese Ratgeber Sie dazu verleiten wollen, Ihrem Hund einen regelmäßigen Fastentag zu verordnen: Es handle sich doch um das Ergebnis jahrzehnte- oder gar jahrhundertealter Praxis. Dazu kann man tatsächlich nicht mehr viel sagen. Außer, dass die Menschheit Jahrhunderte lang auch daran geglaubt hat, dass die Erde eine Scheibe sei.

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