Neufundländer

Der Neufundländer sieht zwar aus wie ein Bär, ist allerdings geduldig, gutmütig und ein idealer Familienhund. Erfahren Sie hier alles über die Ernährung, die Haltung und Erziehung der Rasse.

Neufundländer Porträt
Der Neufundländer erinnert an einen Bären.© stock.adobe.com/noemie

Typische Merkmale

Größe: Rüde: 69-74 cm; Hündin: 63-69 cm 
Gewicht: 45-70 Kilo
Felllänge: lang, dicht, wasserabweisend
Fellfarben: Schwarz, Blau/Grau, Braun/Schoko/Liver
Ursprungsland: Kanada
Klassifikation: FCI Gruppe 2 Pinscher und Schnauzer, Molossoide, Schweizer Sennenhunde und andere Rassen. Sektion 2.2: Molossoide, Berghunde

Eigenschaften

Familientauglichkeit
Aktivitätslevel
Erziehbarkeit
Pflegeaufwand
Arbeitsbedürfnis
Menschenbezogenheit

10 Gründe sich für einen Neufundländer zu entscheiden

  1. Mächtige Erscheinung: Der Neufundländer sieht sehr imposant aus.
  2. Kinderfreund: Der Neufundländer passt ideal in eine Familie mit Kindern.
  3. Rettungshund: Der Neufundländer erkennt Notsituationen.
  4. Geduldiger Freund: Den Neufundländer bringt so schnell nichts aus der Ruhe.
  5. Treuer Beschützer: Der Neufundländer beschützt seine Familie.
  6. Wasserliebhaber: Der Neufundländer liebt das Wasser und schwimmt gerne.
  7. Gemütlicher Bär: Der gelassene Neufundländer mag es gerne ruhig.
  8. Sturkopf mit Charakter: Der Neufundländer kann stur und ungestüm werden.
  9. Wetterfester Gefährte: Schnee, Regen und Wind machen dem Neufundländer nichts aus.
  10. Hund mit Herz: Der Neufundländer ist sehr gutmütig.
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© Ein Herz für Tiere Media

Herkunft des Neufundländers

Wie sein Name schon verrät, stammt der Neufundländer von der kanadischen Insel Neufundland. Dort ging er aus der Kreuzung von einheimischen Hunden und dem großen schwarzen Bärenhund hervor, den die Wikinger dort angesiedelt hatten.

Als im Jahre 1610 die Kolonisation der Insel begann, wurde der Hund als Lastenzieher und Wasserhund eingesetzt. Im 19. Jahrhundert entdeckte auch die englische Mittel- und Oberschicht den Charme dieses Hundes für sich und trieb dadurch seine Verbreitung voran. Das erste offizielle Zuchtbuch wurde 1875 geführt.

Aussehen

Neufundländer gehören zu den größten Hunderassen der Welt. Sie können bis zu 80 Zentimeter hoch und bis zu 70 Kilogramm schwer werden. Die riesigen Hunde sind sehr massiv und ihr Körper ist gut bemuskelt. Hündinnen sind meist etwas weniger kräftig als Rüden.

Passend zu seiner Liebe zum Wasser ist das Fell eines Neufundländers dicht und wasserabweisend. Neufundländer haben eine weiche Unterwolle und ein mäßig langes Deckhaar. Das kräftige Fell lässt die Hunde noch stämmiger wirken. Laut Rassestandard des FCI sind die Farben Schwarz, Braun und Weiß-Schwarz erlaubt.

In den USA ist auch die Farbe Grau erlaubt. In Deutschland ist sie bei Neufundländern unerwünscht: Diese Fellfarbe birgt für die Hunde gesundheitliche Risiken wie Haarausfall.
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Neufundländer sind große, kräftige Hunde.© stock.adobe.com/Dyrefotografi.dk

Charakter des Neufundländers

Sein Charakter ist genauso stabil wie sie ein Äußeres: Neufundländer sind ruhige, verlässliche und gutmütige Hunde, die sehr anhänglich sind. Die Rasse gilt als besonders gelassen und sanftmütig. Ein Neufundländer lässt sich so schnell nicht aus der Ruhe bringen. Er ist deshalb hervorragend als Familienhund geeignet. Mit Kindern geht ein gut erzogener und sozialisierter Neufundländer in der Regel liebevoll um: Er ist geduldig, nimmt Rücksicht und ist verspielt.

Achtung: Egal, wie liebevoll ein Hund auch ist, lassen Sie ihn niemals mit Kindern unbeaufsichtigt. Ein Erwachsener muss immer Hund und Kinder im Blick haben, um Konflikte zu vermeiden und im Ernstfall eingreifen zu können.

Allerdings besitzt die Rasse einen ausgeprägten Schutztrieb: Erkennt der Neufundländer eine Bedrohung, wird er sein Zuhause und seine Familie bis zum Äußersten verteidigen. Der sonst eher gemütliche Hund reagiert dann sofort und entschlossen. Unterschätzen sollte man einen Neufundländer also nicht.

Der Charakter eines Neufundländers ist aber nicht aggressiv: Fremden gegenüber verhält er sich in der Regel freundlich und aufgeschlossen. Die Rasse bellt eher selten, denn das hat der Riese auch gar nicht nötig: Wer so kräftig aussieht, imponiert allein mit seinem Aussehen. Und das weiß der Neufundländer.

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Neufundländer sind gemütliche Hunde.© Christophorus/noemie

Erziehung und Ausbildung

Wer einen Neufundländer erziehen will, darf nicht mit Härte arbeiten. Diese Hunde brauchen viel Liebe und Konsequenz. Der gutmütige Neufundländer tut für seinen Besitzer fast alles. Deswegen kann auf übermäßigen Druck ohnehin verzichtet werden. Behandelt man den Neufundländer unfair oder zu hart, wird er Kommandos verweigern. Dieser Hund erfordert eine sensible Hand.

Neufundländer können auch sehr stur und ungestüm werden – vor allem, wenn sie Wasser entdecken. Mit der richtigen Erziehung kann an diesem ungestümen Verhalten gut gearbeitet werden.

Neufundländer haben ein Talent dafür, Notsituationen zu erkennen. Sie handeln dann absolut selbstbestimmt. Sein Mut macht ihn zusätzlich zu einem Beschützer, auf den man sich verlassen kann. Diese Fähigkeit ergibt kombiniert mit seiner großen Leidenschaft für Wasser den idealen Wasserrettungshund. Deswegen wird der Neufundländer auch häufig für die Wasserrettung eingesetzt.

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Bei der Erziehung braucht man Feingefühl.© stock.adobe.com/romaset

Haltung und Pflege des Neufundländers

Wer einen Neufundländer glücklich machen will, sollte ihm viel Platz bieten können. Dieser "Bärenhund" ist aufgrund seiner enormen Größe nicht für die Haltung in einer Stadtwohnung geeignet. Ideal wäre eine Familie mit Haus und Garten.

Für einen Neufundländer ist es das Größte, im Wasser zu sein. Sie sollten es ihm ermöglichen, regelmäßig schwimmen zu dürfen. Ihn mit dem Gartenschlauch abzuspritzen, bereitet dem Hund ebenfalls Freude. Aufgrund seines dichten Fells ist ein Neufundländer außerdem sehr wetterbeständig: Wind, Schnee und Regen machen dem Hund in der Regel nichts aus.

Ein Laufhund ist der Neufundländer zwar nicht, aber er braucht viel Auslauf. Ausgedehnte Spaziergänge sind genau das Richtige, auf Joggen muss aber verzichtet werden. Dafür ist der Körperbau eines Neufundländers nicht gemacht: Langes Laufen belastet die Gelenke des schweren Hundes zu stark. Nach dem Gassigehen und vielen Streicheleinheiten ist der Neufundländer auch gerne mal für sich.

Die Fellpflege eines Neufundländers ist sehr aufwendig: Der "Bärenhund" sollte jeden Tag mit einer Spezialbürste gestriegelt werden – nicht mit dem Kamm. Der würde auch das gesunde Haar ausreißen und könnte damit die Haut verletzen. Empfehlenswert ist beispielsweise die UnterwollToll Hundebürste von Bluepet*.

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Neufundländer lieben Wasser.© stock.adobe.com/rzoze19

Neufundländer richtig füttern

Neufundländer müssen nicht rassespezifisch gefüttert werden. Das Futter muss jedoch den Energiebedarf der riesigen Hunde optimal decken, ohne zu gehaltvoll zu sein. Das Probierpaket von PetsPremium* bietet verschiedenes Trockenfutter für große Hunde. Die Probierpakete sind dabei getreidefrei und eignen sich auch für ernährungssensible Hunde.

Für Hunderiesen wie den Neufundländer ist auch das Mischfütterungs-Set von Real Nature Wilderness* geeignet. Alle Produkte sind frei von Konservierungs-, Aroma- und Farbstoffen sowie getreidefrei. Enthalten sind eine Packung Trockenfutter und zwölf Dosen Nassfutter.

Da Neufundländer zu Hüftgelenksdysplasien neigen, empfiehlt sich eine Ernährung, die die Gelenke schont. Das Trockenfutter Giant Adult von Royal Canin* fördert laut Hersteller gesunde Knochen und Gelenke großer Hunde. Auch Futterzusätze wie das cdVet ArthroGreen plus mit Grünlippmuscheln* (hilft beim Knorpelaufbau), sind bei einer Hüftdysplasie empfehlenswert.

Ein Neufundländer-Rüde frisst etwa 600 Gramm am Tag, eine Hündin etwa 450 Gramm täglich.

Häufige Krankheiten

Neufundländer können etwa acht bis zehn Jahre alt werden. Die Rasse neigt zur Hüftgelenksdysplasie, weshalb es sehr wichtig ist, Neufundländer artgerecht zu bewegen. Eine Hüftdysplasie ist bei Hunden nämlich nicht unbedingt angeboren: Sie kann aufgrund von falscher Bewegung oder falscher Ernährung entstehen.

Außerdem neigen Neufundländer zu Venenkrankheiten und Augenproblemen. Auch vererbbare Nierenerkrankungen sind bekannt.

Wichtig: Aufgrund ihres Körperbaus und des dicken Fells mögen Neufundländer keine Hitze.
Neufundländer im Schnee
Neufundländer sind wetterbeständig.© stock.adobe.com/rzoze19

Einen Neufundländer anschaffen

Der Neufundländer ist vor allem für Familien geeignet, die ihm viel Platz bieten können. Außerdem braucht er viel Auslauf und möchte öfter die Gelegenheit dazu haben, ins Wasser zu springen und zu schwimmen. Für die Erziehung brauchen sie eine sensible Hand, müssen aber gleichzeitig Konsequenz beweisen.

Achten Sie darauf, einen Neufundländer-Welpen nur bei einem seriösen Züchter zu kaufen. Lassen Sie sich nicht von Billig-Angeboten in Anzeigenportalen locken: Die Tiere, die dort angeboten werden, sind meist krank. Ein guter Züchter verpaart nur gesunde, zur Zucht zugelassene Hunde, berät Sie ausgiebig, erkundigt sich über Ihre Lebenssituation und zeigt Ihnen die Elterntiere.Für einen Neufundländer-Welpen müssen Sie mit mindestens 1.200 bis 1.400 Euro rechnen.

Hätten Sie's gewusst

Der Dichter Lord Byron verewigte die edlen Eigenschaften seines geliebten Neufundländers Boatswain auf dessen Grabstein: "An dieser Stelle ruhen die Gebeine von einem, welcher Schönheit besaß ohne Eitelkeit, Stärke ohne Übermut, Mut ohne Wildheit, und alle Tugenden des Menschen ohne seine Laster".

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