Englische Bulldogge: Charakter, Haltung und Preis

Ihr Blick wirkt grimmig und ihr Äußeres einschüchternd. Doch wer genauer hinsieht, erkennt das gutmütige Wesen der Englischen Bulldogge. Erfahren Sie alles zu Aussehen, Charakter, Haltung und Anschaffung des kleinen Kraftprotzes.

Englische Bulldogge mit herabhängender Zunge in der Frontansicht.
Die Englische Bulldogge besticht mit ihrem besonderen, faltigen Charme.© stock.adobe.com/Tatiana Katsai

Einst als mutiger und aggressiver Hund gezüchtet, um im Kampf mit Bullen und anderen Hunden zu bestehen, sind Englische Bulldoggen seit Langem schon zu loyalen Begleitern geworden und als freundliche Familienhunde beliebt. Lesen Sie, welche Besonderheiten die Englische Bulldogge ausmachen, und worauf Sie bei Haltung, Erziehung und Anschaffung dieser Hunderasse achten sollten.

Die Englische Bulldogge im Steckbrief

Typische Merkmale

Größe: Rüde: 31-40 cm; Hündin: 31-40 cm
Gewicht: 18-25 Kilo
Felllänge: kurz, glatt
Fellfarben: Schwarz, Rot/Hellbraun, Blau/Grau, Braun/Schoko/Liver, Creme, Weiß, Rehbraun, Gold
Ursprungsland: England
Klassifikation: FCI Gruppe 2: pinscher und Schnauzer-Molossoide – Schweizer Sennenhunde und andere Rassen, Sektion 2.1.: Molossoide, doggenartige Hunde

Eigenschaften

Familientauglichkeit
Aktivitätslevel
Erziehbarkeit
Pflegeaufwand
Arbeitsbedürfnis
Menschenbezogenheit

Englische Bulldogge: Charakter und Temperament

Ihr Blick und ihr Körperbau mögen einschüchternd wirken, doch schaut man genauer hin, erkennt man den gutmütigen Kraftprotz hinter dem grimmigen Ausdruck. Einst wurde die Englische Bulldogge als Kampfhund gezüchtet. Mutig, kühn und aggressiv sollte der „Bullenbeißer“ sein. Von diesen Wesensmerkmalen ist heute nichts mehr übrig, denn im Laufe der Rassegeschichte wurden andere Charaktereigenschaften immer wichtiger. Die Bulldogge sollte schließlich vom kühnen Bullenbeißer zum loyalen Begleiter werden. Das Ergebnis ist ein genügsamer Muskelprotz mit großem Herzen. Folgende Eigenschaften zeichnen den Charakter der Englischen Bulldogge aus: 

  • Gutmütig
  • Freundlich
  • Offen
  • Gemütlich
  • Genügsam
  • Geduldig
  • Gelassen
  • Verschmust
  • Stur
  • Eigensinnig
  • Sensibel
  • Nur selten dominant

Wohl kaum eine Hunderasse hat einen so faltigen Charme wie die Englische Bulldogge. Und mag sie auch grimmig in die Welt schauen, zeichnet sich der Charakter der Englischen Bulldogge durch Freundlichkeit und Gutmütigkeit aus. Menschen, die ihm bekannt sind, wird sie überschwänglich begrüßen, doch auch Fremden gegenüber begegnet die Englische Bulldogge stets offen und freundlich. 

Englische Bulldogge trabt auf der Wiese und blickt direkt in die Kamera. Ihre Zunge hängt heraus.
Die Schnauze der Englischen Bulldogge ist platt und faltig - idealerweise mit schwarzer Maske im Gesicht.© stock.adobe.com/Lindsay_Helms

Sie ist nicht besonders aktiv. Am liebsten schmust sie mit ihren Haltern und genießt deren volle Aufmerksamkeit. Sie mag es gern gemütlich und verbringt ihre Zeit am liebsten damit, ausgiebig zu dösen. 

Von Hektik und Stress lässt die Englische Bulldogge sich wenig beeindrucken, sie bleibt gelassen und ist nur schwer aus der Fassung zu bringen. Kindern gegenüber bringt sie viel Geduld auf und lässt sich hin und wieder auch mal auf ein Spiel mit ihnen ein – wenn sie gerade Lust dazu verspürt. 

Denn zu Bewegung ist die Englische Bulldogge nur schwer zu motivieren. Doch ist die Leidenschaft mal entbrannt, ist sie mit viel Begeisterung dabei.

Bisweilen kann die Englische Bulldogge recht stur und eigensinnig sein. Das stellt den Halter in Sachen Erziehung vor Herausforderungen. Einen strengen Ton mag die Englische Bulldogge nicht, sie kann dann mal empfindlich reagieren. Nur mit Liebe, Konsequenz und viel positiver Bestärkung wird es dem Halter gelingen, die Englische Bulldogge zur Kooperation zu motivieren. 

Alles in allem zeichnet sich der Charakter der Englischen Bulldogge durch eine hohe soziale Kompetenz aus. Ihr gutmütiges Wesen macht die Englische Bulldogge zu einem sanften und treuen Familienmitglied.

Nur selten ist die Englische Bulldogge auch mal dominant. Wittert sie potenzielle Gefahr, kann sie blitzartig regelrecht explodieren, wenn es ihr nötig erscheint. Dann schießt sie wie eine Rakete etwa zur Haustür und baut sich mit Gebell vor dem vermeintlichen Störenfried auf. Deshalb ist ein gutes Training wichtig.

Aussehen der Englischen Bulldogge: Größe, Gewicht, Farben

Die Englische Bulldogge gehört zu den eher kleinen bis mittelgroßen Hunderassen. Trotz ihrer kleinen Größe ist die Englische Bulldogge kraftvoll und imposant im Erscheinen.

Der sehr große Kopf sitzt auf einem breiten Nacken und breiten Schultern. Die Hüfte dagegen ist sehr schmal, was der Englischen Bulldogge einen keilförmigen Körperbau verleiht.

Die Rute der Englischen Bulldogge ist tief angesetzt und am Ansatz gerade.

Die Englische Bulldogge hat kurze Beine und ist mit starken Muskelpaketen bepackt. Es wirkt, als habe die Englische Bulldogge mit ihrem massigen Körper einen schwerfälligen Gang.

Charakteristisch für das Aussehen der Englischen Bulldogge ist weiterhin die gedrungene, platte Schnauze. Im Fachjargon ausgedrückt, gehört die Englische Bulldogge damit zu den brachyzephalen Hunden. Das Gesicht ist umgeben von tiefen Hautfalten. Auf dem breiten Kopf sitzen kleine Ohren, die sich nach innen falten, wodurch eine Form entsteht, die als „Rosenohren“ bekannt ist.

Englische Bulldogge steht auf der Wiese und gewährt einen Blick auf ihren Körperbau.
Kleiner Kraftprotz mit faltigem Gesicht - das sind charakteristischen Merkmale der Englischen Bulldogge.© stock.adobe.com/Willee Cole

Größe der Englischen Bulldogge

In ihrer Größe ist die Englische Bulldogge ein kleiner bis mittelgroßer Hund. Die Englische Bulldogge erreicht eine Größe von 31 bis 40 Zentimetern Schulterhöhe. 

Gewicht der Englischen Bulldogge

Im Verhältnis zu ihrer Größe bringt die Englische Bulldogge viel Gewicht auf die Waage: Entsprechend dem Rassestandard sollte ein Rüde maximal 25 Kilogramm und eine Hündin 23 Kilogramm wiegen. Leider neigt die Englische Bulldogge zu Übergewicht. Daher muss seine Ernährung genau auf seinen Energieverbrauch abgestimmt sein. Außerdem sollten Sie den Hund auch regelmäßig zu angemessenen Aktivitäten motivieren, die den Hund nicht überlasten.

Fell und Farbe der Englischen Bulldogge

Das Fell der Englischen Bulldogge ist kurz, glatt und glänzend ohne Unterwolle. Bestenfalls ist das Fell einfarbig mit schwarzer Maske oder schwarzem Fang. Erwünschte Farben der Englischen Bulldogge sind:

  • Rot in allen Schattierungen
  • Falb
  • Rehbraun
  • Weiß
  • Gestromt und gescheckt (weiß in Kombination mit einer anderen Farbe)

Dagegen werden die Fell-Farben Schwarz und Schwarz mit Loh bei der Englischen Bulldogge als unerwünscht betrachtet. Ebenso Englische Bulldoggen mit Dudley, also einer unpigmentierten Nase. 

Englische Bulldogge: Lebenserwartung und Krankheiten

Die Englische Bulldogge gehört leider zu jenen Hunden, die im Laufe ihrer Zuchtgeschichte so stark verändert wurden, dass auch die Gesundheit sehr darunter zu leiden hat. Aufgrund der Übertypisierungen einiger Körpermerkmale ergeben sich bei der Englischen Bulldogge daher einige rassetypische Krankheiten, die häufig auftreten. Dazu gehören:

  • Probleme mit der Atmung
  • Hautprobleme 
  • Augenleiden (trocken, Cherry Eye, Entropium)
  • Verengte Gehörgänge
  • Herzprobleme
  • Probleme mit den Gelenken
  • Hüftprobleme (Hüftdysplasie)
  • Probleme bei Geburten
  • Diabetes
  • Allergien
  • Anfälligkeit für Hitzschlag
Halter von Englischen Bulldoggen müssen mit hohen Tierarztkosten rechnen.

Das auffälligste Gesundheitsproblem, das Englische Bulldoggen haben, liegt begründet in der kurzen, platten Schnauze. Denn damit einher gehen typische Atemprobleme (brachyzephales Syndrom) wie Atemnot, Schnarchen, Keuchen und die Anfälligkeit für Hitzschlag.

Aufgrund der schweren Hautfalten leidet die Englische Bulldogge auch häufig an Hautkrankheiten, einschließlich Hautentzündungen (Dermatitis), Infektionen und Allergien.

Darüber hinaus neigen Englische Bulldoggen zu Augenproblemen wie Entropium (nach innen gerolltes Augenlied), Hornhautgeschwüren, Cherry Eye (vorgefallene Nickhautdrüse) und trockenem Auge.

Auch Herzerkrankungen wie angeborene Herzfehler und Herzinsuffizienz treten häufig auf. 

Dazu kommt, dass die Englische Bulldogge mit ihrem ohnehin schon massigen Körper auch noch zu Übergewicht neigt. Gelenkprobleme und Hüfterkrankungen sind damit vorprogrammiert. Häufig leiden sie an Ellenbogen- und Hüftdysplasie. Diese Erkrankungen sind schmerzhaft, bereiten der Englischen Bulldogge Bewegungsschwierigkeiten und können Arthritis verursachen.

Als Folgeerkrankungen des Übergewichts kommen auch noch Bluthochdruck und Diabetes beim Hund hinzu.

Daneben führt die extreme Körperform der Englischen Bulldogge dazu, dass für Hündinnen eine natürliche Geburt nahezu unmöglich ist. Der Kopf der Welpen ist zu groß, die Schultern zu breit, die Hüfte des Muttertieres dagegen zu schmal. In den meisten Fällen ist daher ein Kaiserschnitt notwendig, um die Welpen zur Welt zu bringen. Die Kaiserschnittquote liegt bei der Englischen Bulldogge bei etwa 80 Prozent

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Aufgrund der Vielzahl gesundheitlicher Probleme sinkt die Lebenserwartung der Englischen Bulldogge deutlich. Während eine gesunde Englische Bulldogge eine Lebenserwartung von zehn bis zwölf Jahren hat, erreicht eine Englische Bulldogge mit überzüchteten Merkmalen nur ein Alter von etwa sieben Jahren.

Haltung der Englischen Bulldogge: Pflege, Ernährung, Beschäftigung

Die Englische Bulldogge ist ein genügsamer Hund und stellt keine hohen Ansprüche an die Haltung, sofern sie gesund ist. Sie genießt die Aufmerksamkeit ihrer Besitzer und ist vollauf zufrieden mit einem gemütlichen Platz auf dem Sofa. Da sie aber zu Übergewicht neigt gehören regelmäßige Aktivitäten und eine gesunde, auf die Rasse abgestimmte Fütterung der Englischen Bulldogge zu den Pflichten des Halters, um sie fit und gesund zu halten. Mit einer guten Pflege der Englischen Bulldogge sowie regelmäßigen Kontrollen beim Tierarzt können einige Erkrankungen vermieden oder frühzeitig erkannt werden. 

Ernährung der Englischen Bulldogge: Welches Futter ist geeignet?

Die Englische Bulldogge ist ein gemütlicher Hund und nicht besonders aktiv. Leider neigt sie daher zu Übergewicht. Um dem vorzubeugen, ist eine gesunde Ernährung mit einem Futter, das auf den Energiebedarf des Hundes abgestimmt ist, von großer Bedeutung.

Die Englische Bulldogge frisst reichlich und wird Futter niemals ablehnen. Daher ist es wichtig, dass sie auf die Futtermenge achten. Empfehlenswert ist es, die Englische Bulldogge mit zwei bis drei kleineren Portionen am Tag zu füttern, um das Verdauungssystem des Hundes nicht zu überlasten.

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Sie sollten die Englische Bulldogge mit hochwertigem Futter füttern, das einen hohen Fleischanteil aufweist und frei von Zusätzen ist. Achten Sie unbedingt auch auf den Energiegehalt. Greifen Sie am besten zu Futter, das speziell für die Ernährung der Englischen Bulldogge entwickelt wurde. Wir empfehlen das Spaziel-Futter Royal Canin Bulldog Adult*.

Beachten Sie auch, dass die Fütterung eines Hundes auch an sein Alter angepasst werden muss. So benötigt die Englische Bulldogge Welpen-Futter bis zu einem Alter von acht Monaten. Ab einem Alter von sieben Jahren sollte die englische Bulldogge Futter für Hundesenioren erhalten.

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Pflege der Englischen Bulldogge

Ist die Englische Bulldogge gesund, hält sich der Pflegeaufwand für den Halter in Grenzen:

  • Regelmäßig Büsten: Die Englische Bulldogge genießt es, wenn Sie ihr kurzes Fell regelmäßig bürsten. Alles, was Sie dazu benötigen, ist eine Hundebürste oder ein spezieller Hundehandschuh.
  • Augen, Ohren und Falten säubern: Daneben ist es wichtig, dass sie Augen, Ohren und Falten regelmäßig säubern. Sie beugen so Infektionen und Pilzerkrankungen vor.
  • Gewicht kontrollieren: Darüber hinaus sollte Sie das Gewicht der Englischen Bulldogge kontrollieren, um Übergewicht rechtzeitig entgegenzuwirken. 
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Aktivitäten und Beschäftigung für die Englische Bulldogge

Die Englische Bulldogge ist kein aktiver Hund. Er liebt es vor allem, mit seinem Besitzer zu schmusen, auf dem Sofa zu dösen und lässt sich hin und wieder auch gern mal auf Spiele und kleine Hunde-Abenteuer ein. Zu mehr Bewegung ist er nur schwer zu motivieren. Dennoch sollten Sie ihm angemessene, moderate Aktivitäten und Beschäftigung bieten, um ihn fit und gesund zu halten, körperlich als auch mental, und um Übergewicht vorzubeugen.

Englische Bulldogge rennt auf der Wiese.
Die Englische Bulldogge ist nicht besonders aktiv, sollte aber unbedingt zu moderater Bewegung motiviert werden.© stock.adobe.com/Rita Kochmarjova

Der tägliche Spaziergang gehört zum Pflichtprogramm: Unternehmen Sie ein bis zwei Spaziergänge täglich bei normalen Temperaturen. Einer der Spaziergänge darf gern etwas ausgiebiger ausfallen. Vermeiden Sie Treppenlaufen, denn das belastet die Gelenke der Englischen Bulldogge noch zusätzlich.

Auch wenn sie kein Sportler ist, eignet sich ruhiger Hundesport wie Longieren und Fährtenarbeit auch für die Englische Bulldogge.

Mit Denkspielen und Beschäftigungen wie Trickdogging fördern Sie auch ihren Geist.

Aber Achtung bei großer Hitze: Bei hohen Temperaturen sollten Sie die Aktivitäten mit der Englischen Bulldogge einschränken. Unternehmen Sie nur notwendige Spaziergänge und achten Sie darauf, ihr ausreichend Wasser anzubieten, und gönnen Sie ihr ausreichend Ruhepausen im Schatten. Verzichten Sie auch auf Autofahrten mit dem Hund bei Hitze, um ihn nicht zu gefährden. 

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Erziehung der Englischen Bulldogge

Die Englische Bulldogge ist ein sensibler Hund, der bisweilen recht stur und eigensinnig sein kann. Das stellt den Halter der Englischen Bulldogge in Sachen Erziehung vor große Herausforderungen.

Strenge Kommandos sind fehl am Platz. Denn scheint der Ton der Englischen Bulldogge nicht angemessen und erschließt sich ihr der Sinn der Anweisung nicht, wird sie den Halter schlichtweg ignorieren. 

Ihre Kooperation erreicht man nur dadurch, dass man eine vertrauensvolle Beziehung zu ihr aufbaut, die Bindung zum Hund stärkt und ihn konsequent mit viel positiver Bestärkung erzieht.

Auch die Geduld und Motivationsfähigkeit des Halters ist dabei gefordert: Denn warum den Platz auf dem Sofa räumen, wenn es sich da gerade so gemütlich dösen lässt.

In manchen Situationen bleibt dem Halter schließlich nichts anderes übrig, als es gut sein zu lassen und zu akzeptieren, dass von der Englischen Bulldogge kein absoluter Gehorsam zu erwarten ist.

Dennoch muss die Erziehung der Englischen Bulldogge sehr konsequent verfolgt werden. Sie braucht klare Grenzen und Regeln, die eisern eingehalten werden müssen. Denn wissen beide, Hund und Halter, woran sie sind, steht einem harmonischen Miteinander nichts im Wege.

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Für wen ist die Englische Bulldogge geeignet?

Die Englische Bulldogge ist im Charakter gutmütig und in der Haltung genügsam. Sie braucht nicht viel Bewegung, muss aber angemessen beschäftigt werden. Die Englische Bulldogge braucht klare Regeln und Grenzen, die ihr mit liebevoller und konsequenter Erziehung deutlich gemacht werden müssen. Die englische Bulldogge ist gelassen, kaum etwas bringt sie aus der Fassung. Aus diesen Gründen ist die Englische Bulldogge geeignet als:

  • Anfängerhund, wenn der Halter bereit ist, die Erziehung der Bulldogge konsequent zu verfolgen
  • Familienhund, wenn alle Familienmitglieder bereit sind, die Grenzen der Englischen Bulldogge zu respektieren
  • Bürohund, wenn der Arbeitgeber Hunde im Büro erlaubt
  • Stadthund, da die Englische Bulldogge auch in einer kleinen Wohnung glücklich ist und die Hektik der Großstadt gelassen nimmt
  • Hund für Senioren, wenn sie noch rüstig genug sind für moderate Aktivitäten

Die Englische Bulldogge kommt mit Kindern sehr gut aus. Auf Spiele mit ihnen lässt sie sich gern ein. Bei Kleinkindern ist aber dennoch Vorsicht geboten. Denn wird es mal ungestüm, schafft es die Englische Bulldogge mit ihrem massigen Körper, das Kleinkind zu Fall zu bringen. 

Englische Bulldogge mit einer Mutter, ihrem Sohn und einem Welpen. Mutter und Sohn streicheln die beiden Hunde.
Die Englische Bulldogge kommt gut mit Kindern aus und ist als Familienhund beliebt.© stock.adobe.com/dusanpetkovic1

Während die Englische Bulldogge einen weiteren Mitbewohner ihrer eigenen Rasse schätzt, reagieren sie Katzen gegenüber eher unfreundlich. Ein Katzenhaushalt ist daher nicht geeignet für die Englische Bulldogge.

Bitte berücksichtigen Sie, dass die Englische Bulldogge aufgrund ihrer rassespezifischen Merkmale anfällig für viele verschiedene Krankheiten ist. Daher kann die Haltung der Englischen Bulldogge mit hohen Tierarztkosten verbunden sein. Die Englische Bulldogge ist daher nur für Personen geeignet, die das finanziell verkraften können. 

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Englische Bulldogge kaufen: Beim Züchter darauf achten

Wenn Sie eine Englische Bulldogge kaufen wollen, finden Sie ein reichhaltiges Angebot, denn diese Rasse ist sehr beliebt. Allerdings sollten Sie das Angebot sehr genau prüfen, denn vor allem in Internetportalen stößt man auf viele unseriöse Anbieter. Ein erster Hinweis ist der Preis für die Englische Bulldogge. Von Schnäppchenhunden aus dem Internet sollten Sie die Finger lassen, denn das Risiko, dass Sie ein krankes Tier erhalten, ist sehr groß. 

Seriöse Züchter für Englische Bulldoggen dagegen bieten ihre gesunden Englische-Bulldogge-Welpen zu einem vierstelligen Preis von bis zu 2500 Euro an.

Des Weiteren sollten Siebeim Kauf der Englischen Bulldogge auf Folgendes achten:

  • Hände weg von Billig-Angeboten aus dem Internet, denn das Risiko ist groß, dass Sie einen kranken Hund erhalten.
  • Kaufen Sie nur bei einem langjährigen Züchter des VDH (Verband für das deutsche Hundewesen), der sich mit den aktuellen Rassestandards auskennt und auf die Gesundheit der Tiere bedacht ist.
  • Schauen Sie sich auch die Zuchthunde an und lassen Sie sich die Dokumentation über die Gesundheit der Ahnen zeigen.
  • Der Welpe sollte bereits beim Kauf einen europäischen Heimtierausweis, einen Chip zur Kennzeichnung und seine erste Impfung schon erhalten haben.

Die Zucht von Englischen Bulldoggen ist mit gewissen Herausforderungen verbunden, denn die Rasse ist aufgrund ihrer charakteristischen Merkmale sehr anfällig für eine Vielzahl von Gesundheitsproblemen. Auf die richtige Wahl des Züchters kommt es daher an. Einem verantwortungsbewussten Züchter ist die Gesundheit seiner Hunde wichtig. Er wird daher immer bemüht sein, Englische-Bulldogge-Welpen zu züchten, die weniger anfällig sind für diese Leiden.

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Schauen Sie sich bei der Suche nach einer Englischen Bulldogge auch im Tierheim um. Vielleicht ergibt sich eine Gelegenheit, einer Englischen Bulldogge ein neues Zuhause zu geben. Dann allerdings sollten Sie sich eingehend über die Vorgeschichte und den Gesundheitszustand des Hundes informieren.

Englische Bulldogge: Die wichtigsten Fragen im Überblick

Nein, die Englische Bulldogge ist in der Regel nicht gefährlich. Leider hängt ihr dieses Vorurteil aber immer noch an, da ihr im Laufe ihrer Rassegeschichte ein aggressives Wesen angezüchtet wurde. Das gehört aber der Vergangenheit an. Heute ist die Englische Bulldogge ein liebenswerter, friedfertiger Familienhund mit hoher Reizschwelle. Wittert sie aber Gefahr, wird sie wehrhaft und blitzschnell.

Einst wurde die Englische Bulldogge als Kampfhund gehalten. Die Zucht konzentrierte sich darauf, den Hund für den Kampf gegen Bullen und andere Hunde zu wappnen. Schon vor langer Zeit hat sich das geändert. Die Englische Bulldogge ist also kein Kampfhund. Vielmehr ist ihr Wesen gutmütig, liebenswert und geduldig. Daher ist sie heutzutage ein beliebter Familienhund.

Die Englische Bulldogge ist kein Kampfhund und damit auch kein Listenhund. Sie müssen keine speziellen Auflagen erfüllen, um eine Englische Bulldogge zu halten. Auch wenn die Englische Bulldogge heute ein gutmütiger, friedfertiger und liebenswerter Hund ist, kann er dennoch wehrhaft werden, wenn er Gefahr wittert. Ratsam ist es daher, schon früh mit der Sozialisation des Hundes zu beginnen und ihn konsequent zu erziehen. Wenden Sie sich dazu an eine Hundeschule. Auch eine Hundehaftpflichtversicherung ist empfehlenswert, für den Fall, dass Ihre Englische Bulldogge einen Unfall verursacht und Schadensersatz fällig wird.

Die Englische Bulldogge gilt als unkomplizierter Hund und ist als Anfängerhund geeignet. Sie ist gutmütig im Charakter und genügsam in der Haltung. Mitunter kann sie aber stur und eigensinnig sein, daher ist eine liebevolle und konsequente Erziehung für ein harmonisches Zusammenleben wichtig.

Ja, die Englische Bulldogge ist ein guter Familienhund, denn in ihrem Charakter ist sie liebenswürdig, treu und gelassen. Mit Kindern kommt sie sehr gut aus und lässt sich gerne zu einem Spiel motivieren. Bei Kleinkindern ist dennoch Vorsicht geboten. Wird das Spiel ungestüm, kann die Englische Bulldogge mit ihrem massigen Körper das Kleinkind auch mal zu Fall bringen. 

Gesunde Englische Bulldoggen können bis zu zwölf Jahre alt werden, sofern sie artgerecht gehalten, gesund ernährt und fit gehalten werden. Englische Bulldoggen, die an extremen Körpermerkmalen leiden und überzüchtet sind, werden allerdings nur etwa sieben Jahre alt. 

Eine Englische Bulldogge ist ein kleiner bis mittelgroßer Hund und wird in seiner Schulterhöhe nur 31 bis 40 Zentimetern groß.

Eine Englische Bulldogge braucht nicht viel Bewegung. Meist reicht es ihr, gemütlich auf dem Sofa zu dösen. Dennoch sollten Sie sie zu moderaten Aktivitäten motivieren. Zwei Spaziergänge täglich sind Pflichtprogramm, um die Englische Bulldogge fit und gesund zu halten. Da die Englische Bulldogge aber sehr anfällig für Hitzeschlag ist, sollten Sie die Aktivitäten bei großer Hitze einschränken.

Herkunft der Englischen Bulldogge: Rassegeschichte im Überblick

Die Englische Bulldogge ist eine der ältesten Hunderassen der Welt und stammt aus Großbritannien. Einst als Kampfhund gezüchtet, wurden die Englischen Bulldoggen immer mehr zu gutmütigen Begleitern und erfreuen sich jetzt großer Beliebtheit auf der ganzen Welt. Ihre bewegende Rassegeschichte haben wir hier für Sie zusammengefasst:

  • 6. Jhdt. v. Chr.: Die Phönizier bringen Molosser auf die britischen Inseln und kreuzen sie mit großen, doggenartigen Hunden
  • 1209: Die Englische Bulldogge wird unter dem Namen Bonddog sowie Bolddog erstmals erwähnt, nachdem die Hunde zwei streitende Bullen auseinandergebracht haben
  • Mittelalter: Englische Bulldogge wird als „Bullenbeißer“ eingesetzt, was ihnen den heutigen Namen Bulldogge einbrachte
  • 16. bis 18. Jhdt.: „Bull Baiting“ ist in Großbritannien sehr beliebt. Auch Hundekämpfe werden populär. Zu dieser Zeit gilt die Bulldogge als reiner Kampfhund. Die Zucht konzentriert sich daher auf Aggressivität, einen breiten Kiefer und eine zurückgenommene Nase (so bekommen die Hunde besser Luft beim Verbeißen in den Bullen)
  • 1835: Hundekämpfe werden in Großbritannien verboten und die Bulldogge verschwindet von der Bildfläche
  • Mitte 19. Jhdt.: Ein neuer Bulldog-Typ mit freundlichem und friedlichem Wesen als treuer Begleithund für die britischen Gentlemen wird gezüchtet. Sie wird immer beliebter und zu einer Art Nationalhund Großbritanniens
  • 1864: Der neu gegründete Bulldog-Club legt einen ersten Rassestandard vor
  • 20. Jhdt.: Extreme Überzüchtungen der Englischen Bulldogge führen zu Qualzuchten 
  • 2009: Um Qualzuchten entgegenzuwirken setzt der britische Kennel Club (der führende Zuchtverband) einen neuen Standard fest: Gesundheit und Wohl der Hunde sollen bei der Zucht im Mittelpunkt stehen.
  •  2010: Der FCI übernimmt diesen Standard, der bis heute gültig ist.

Englische Bulldogge als Qualzucht

Unter Qualzucht wird verstanden, dass bestimmte rassetypische Merkmale so extrem gezüchtet sind, dass die betroffenen Hunde darunter gesundheitlich sehr leiden. Besonders betroffen davon sind alle brachyzephalen Hunde, also Hunde mit extrem kurzem Kopf und platter Schnauze, wie die Englische Bulldogge, die Französische Bulldogge und der Mops.

Mittlerweile sind viele Züchter darauf bedacht, die Extremausprägungen der rassetypischen Merkmale bei ihren Englischen Bulldoggen bestmöglich zu vermeiden. Dennoch wird die Züchtung von Englischen Bulldoggen von Tierschützern als Qualzucht angesehen und ist daher sehr umstritten. Doch die Rassestandards sind leider bisher noch nicht angepasst.

Während in Ländern wie Norwegen und den Niederlanden die Zucht von Englischen Bulldoggen nach den bisherigen Standards bereits verboten ist, hat Deutschland den „Qualzuchtparagrafen“ noch nicht angepasst. Allerdings ist es mit dem Inkrafttreten der neuen Tierschutz-Hundeverordnung im Januar 2022 jetzt verboten, Qualzuchten auf Ausstellungen zu präsentieren oder mit ihnen an Prüfungen teilzunehmen. Seit dem 01.01.2023 sind Qualzuchten auf allen Veranstaltungen verboten, bei denen Hunde verglichen, geprüft oder beurteilt werden.

Englische Bulldogge mit Merkmalen der Qualzucht liegt schlapp und mit heraushängender Zunge auf dem Boden.
Ist eine Englische Bulldogge überzüchtet, leidet sie ihr Leben lang schwer unter den Folgen.© stock.adobe.com/pholidito

Wie sehr Hunde mit extremer Brachyzephalie (Kurzköpfigkeit) leiden, wird deutlich, wenn man sich die Ergebnisse einer Studie von Oechtering (2013) vor Augen hält, in der Halter betroffener Hunde befragt wurden:

  • 56 % der Hundebesitzer gaben an, dass ihr Hund Atemprobleme beim Schlafen hat
  • 24 % der Hunde versuchen im Sitzen zu schlafen, weil sie sonst keine Luft bekommen
  • 11 % der Hunde haben Erstickungsanfälle im Schlaf
  • 77 % der Hunde haben Probleme beim Fressen
  • 36 % der Hunde sind schon einmal vor Atemnot umgefallen, die Hälfte davon hat das Bewusstsein verloren

Solange die Rassestandards für die Englische Bulldogge noch nicht angepasst sind, ist es schwer, eine gesunde Englische Bulldogge zu finden. 

Sie erhöhen die Chancen, einen gesünderen Hund zu bekommen, wenn Sie sich an einen seriösen Züchter wenden. Nehmen Sie beim Kauf einer Englischen Bulldogge auf jeden Fall Abstand von günstigen Online-Angeboten! 

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Über die Autorin

Elvina Oeß

Content Managerin

Elvina Oeß ist seit 2018 als Content-Managerin bei Ein Herz für Tiere tätig. Von klein auf liebt sie Tiere. Ihre große Leidenschaft gilt ihrer Katze. Seit Elvina das kranke Kätzchen adoptiert und gesund gepflegt hat, steht sie im Mittelpunkt der Familie. Die Katze ist mit ihren 18 Jahren schon ein Senior. Sie fit und gesund zu halten, liegt Elvina sehr am Herzen. Mit informativen Inhalten und Produktempfehlungen anderen Tierbesitzern in ihrem Alltag mit Tieren zu helfen, ist ihr ein großes Anliegen. Elvina steht für respektvollen Umgang mit Tier und Natur.


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