Ernährung

Gesundes Grünzeug für Katzen

Freilaufkatzen sieht man häufig genüsslich ins frische Gras beißen. Oft erbrechen sie kurz danach ihren Mageninhalt und entledigen sich so lästiger Haarbälge, die sich im Magen angesammelt haben.

Grünzeug zur Verdauungshilfe
Mit dem Fressen von Grashalmen leiten Katzen wohl instinktiv einen Selbstreinigungsprozess ein© Foto: www.animals-digital.de

An Katzenzungen in ihrer Funktion als Waschlappen und Haarbürste bleiben unweigerlich Haare hängen, die dann heruntergeschluckt werden. Im Verdauungstrakt gelandet, knäueln sie sich zu Haarklumpen zusammen. Und die müssen wieder hinaus. Mit dem Fressen von Grashalmen leiten Katzen wohl instinktiv einen Selbstreinigungsprozess ein. Selbst diejenigen Haarballen, die im Verdauungssystem schon ein Stückchen weitergerutscht sind und nicht mehr erbrochen werden können, profitieren von dem Grünzeug. Das vertilgte Gras dient dann als Ballaststoff und fördert die Darmbewegung. Und vielleicht nutzt der Katzenorganismus sogar noch wichtige Nährstoffe der jungen Triebe, wie Mineralien und Vitamine (Folsäure).

Rollrasen im Katzenklo

Wenn eine Katze Auslauf hat, wird sie sich das passende Gras draußen selbst suchen. Wenn nicht, braucht sie Ersatz in ihren vier Wänden. Praktisch für Balkonbesitzer ist Rollrasen, der in Spezialgärtnereien erhältlich ist. In Stücke geschnitten lassen sich damit große, flache Pflanzschalen auslegen oder auch geräumige (leere) Katzenklo-Unterschalen. Bei letzteren kommt erst eine Schicht Erde (keine Blumenerde verwenden, sondern Aufzuchterde für Kräuter zum Beispiel) hinein und darüber dann die Grasmatte. Diese schnell wachsende Mini-Wiese, die regelmäßig mäßig gegossen werden muss, ist nicht nur als Liegewiese bequem und beliebt, sondern auch eine hervorragende Grasquelle für die Hauskatze. Für die Fensterbank eignen sich Grasbüschel in Tontopf oder Schale. Spezielles Katzengras, sogar in Bio-Qualität, können Sie sich schon fix und fertig in Zoofachgeschäften besorgen. Wer lieber selbst gärtnert, kauft entweder eine Packung Bio-Grassaat oder Vogelfutter für Wellensittiche bzw. Kanarienvögel oder einen Beutel Körner von Hafer oder Weizen (Getreidepflanzen sind botanisch gesehen ebenfalls Gräser) und lässt die Samen in einer flachen Schale auf feuchter Erde keimen und wachsen.

Mit Vorsicht zu genießen

Nach einigen Tagen sprießen weiche Halme, die sich die Katzen schmecken lassen. Ideal, weil zart und saftig und doch schon bissfest, ist eine Grashöhe von vier bis fünf Zentimetern. Wenn Sie mehrere Behältnisse mit einigen Tagen Abstand bepflanzen, ist die Katze lückenlos mit dem gesunden Grün versorgt. Manche Miezen kauen begeistert auf Schnittlauch herum, der häufig für menschlichen Genuss im Blumentopf am Küchenfenster gedeiht. Der Schnittlauch ist kein Gras, sondern ein zwiebelartiges Gewächs. Da es empfindlichen Katzen-Mägen weniger gut bekommt, ist Schnittlauch als Verdauungshilfe eher mit Vorsicht zu genießen. Das in Zoohandlungen oder Gartencentern ebenfalls meist unter der Bezeichnung Katzengras angebotene Zyperngras ist für einen Katzenhaushalt nicht zu empfehlen, denn an den scharfkantigen Stengeln des Riedgrases können sich Katzen böse Verletzungen zuziehen. Beim Herumknabbern können scharfe Grasstücke im Nasen-/Rachenraum oder Magen steckenbleiben und müssen dann vom Tierarzt operativ entfernt werden. (Nina Böhme)

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