Ouessant (Bretonisches Zwergschaf)

Erfahren Sie hier alles über Herkunft, Aussehen und Nutzung der Schafrasse Ouessant (Bretonisches Zwergschaf).

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So sieht ein Ouessant aus.© H. Sambraus

Steckbrief

  • Herkunft: Frankreich, Bretagne
  • Größe: 50 cm (Bock) bzw. 45 cm (Mutter)
  • Gewicht: 15-20 kg (Bock) bzw. 12-15 kg (Mutter)
  • Farbe: Schwarz, braun, weiß, schimmel
  • Nutzung: Wolle, Fleisch

Hätten Sie´s gewusst?

Ouessantschafe haben an der Halsunterseite kleine Hautfortsätze, die sogenannten "Glöckchen", ähnlich wie bei vielen Ziegenrassen. Daran muss bei der Schur gedacht werden, denn einmal abgeschnittene Glöckchen wachsen nicht mehr nach.

Herkunft

Von der Atlantikinsel Ile d´Ouessant vor der Westküste Frankreichs stammt diese kleinste Schafrasse der Welt. Vermutlich in Anpassung an das extrem raue Klima, das spärliche Futterangebot und den fehlenden Baumbestand auf der Insel entwickelte sich bei dieser Rasse, die zu den Nordischen Kurzschwanzschafen gerechnet wird, der Kleinwuchs. Sie blieb über Jahrhunderte züchterisch unverändert und war bis zu den 70er Jahren des 20. Jahrhunderts auf einen Bestand von unter 500 Tieren geschrumpft. Dank gezielter Erhaltungsmaßnahmen konnte sich die Rasse erholen.

Aussehen

Die relativ hochbeinigen, kleinen Schafe haben lange Wolle mit sehr dichter Unterwolle, die einmal jährlich geschoren werden muss. Der feine Kopf ist bis an die Stirn bewollt und trägt bei den Böcken ausgeprägte Hornschnecken, während die Muttern nur kleine Hornstümpfe entwickeln. Etwa 70 Prozent der Ouessantschafe sind schwarz, es kommen aber auch braune, weiße und seit einigen Jahren auch grauschimmelfarbige Tiere vor. Der Schwanz ist kurz und wollig.

Nutzung

Die extrem anspruchslosen und widerstandsfähigen Ouessantschafe eignen sich vor allem für die extensive Haltungsform, wie zum Beispiel zur Landschaftspflege. Durch die streng saisonale Brunst von Oktober bis Anfang Januar können Böcke und Muttern ganzjährig zusammen gehalten werden. Die Muttern können mit sieben bis acht Monaten erstmalig belegt werden, das Ablammergebnis liegt bei 100 Prozent, das heißt es werden fast ausschließlich Einlinge geboren. Die jährliche Wollmenge beträgt etwa ein bis knapp zwei Kilogramm.

Zuchtverein

Vereinigung Deutscher Landesschafzuchtverbände e.V.

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