Japanischer Feuerbauchmolch

 Hier erfahren Sie alles über Lebensweise, Sinnesleistungen, Aufzucht und Haltung des Japanischen Feuerbauchmolchs.

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In Japan existieren aufgrund der zahlreichen Inselpopulationen viele Lokalformen des Feuerbauchmolches.© Thomas Brodmann / animals-digital.de

Typische Merkmale

  • Körperlänge: bis zu 12 cm, sehr selten bis 15 cm
  • Lebenserwartung: bis 25 Jahre, bei guter Pflege bis 35 Jahre
  • Verbreitung: Japan / außer Hokkaido auf allen großen und deren vorgelagerte Inseln
  • Lebensraum: langsam fließende, unbelastete Gewässer, stille Seen, Gräben, Reisfelder
  • Lebensweise: tagaktiv, friedlich zu Artgenossen, carnivor
  • pH-Wert: um 7

Systematik

  • Klasse: Lurche (Amphibia)
  • Ordnung: Schwanzlurche (Caudata)
  • Familie: Salamanderartige (Salamandroidae), Salamander und Molche (Salamandridae)
  • Gattung: Asiatische Wassermolche (Cynops)
  • Art: Japanischer Feuerbauchmolch (Cynops pyrrhogaster)

 

Aussehen und typische Merkmale

Feuerbauchmolche haben einen länglichen Körper und vergleichsweise kurze Gliedmaßen. Der seitlich flache Ruderschwanz ist doppelt so lang wie der Kopf-Rumpf-Bereich. Der Kopf wirkt typisch gedrungen. Zu beiden Seiten sind die Ohrdrüsenwülste deutlich erkennbar. Diese können zur Abwehr von Fressfeinden ein unangenehmes Sekret abgeben. Die Haut ist bei erwachsenen Molchen rau. Die Oberseite der Tiere ist rötlich-braun, braun oder schwarz gefärbt, an den Flanken sind manchmal kleine rote Flecken zu sehen. Der Bauch ist namensgebend, er kann orange- bis feuerrot sein. Eine Zeichnung aus ähnlich gefärbten Flecken und Punkten sorgt für ausreichend Individualität.

Nachwuchs und Aufzucht

Nach zwei bis drei Jahren sind Feuerbauchmolche geschlechtsreif und beenden somit ihre bis dahin terrestrische Lebensweise. Außerhalb der Paarungszeit ist die Geschlechterunterscheidung aufgrund äußerer Merkmale nicht ganz einfach. Der Ruderschwanz der Männchen ist oft länger als Kopf und Rumpf zusammen. Die Weibchen wirken insgesamt etwas fülliger.Zur Paarungszeit erfährt besonders das Männchen innerhalb von zwei Wochen einige Veränderungen: Die Kloakenregion schwillt stärker an, der Saum am Ruderschwanz wird breiter, und die Fähigkeit, Gerüche aufzunehmen, verstärkt sich. Die Farbe wird durch kleine, kräftige blaue Bereiche an den Flanken bereichert. Im Wasser ist am Schwanzende der männlichen Molche ein Faden erkennbar. Balzrituale mit fächelnden Schwanzbewegungen locken die Weibchen an.

Nach der klassischen Befruchtung bei Molchen legt das Weibchen 50 bis 300  Eier einzeln an Wasserpflanzen ab und umwickelt jedes mit dem Blatt. Die Larven schlüpfen nach etwa einer Woche. Sie sind zunächst reine Wasserlebewesen, die über die gut erkennbaren Kiemenbüschel atmen. Im Rahmen der Metamorphose stellen die Tiere auf Lungenatmung um und verlassen bis zur Geschlechtsreife das vertraute feuchte Element.

Lebensweise und Verhalten

In ihrem natürlichen Lebensraum sind Feuerbauchmolche an Land weitgehend allein unterwegs, jedoch nicht aggressiv gegen Artgenossen und daher keine typischen Einzelgänger. Es können sich mehrere Individuen friedlich zusammenfinden, doch im Grund ist jeder weitgehend für sich. Die tagaktiven Tiere lauern nahe der Bodenregion zwischen Pflanzenbeständen auf Futter. In regelmäßigen Abständen streifen sie ihre Haut stückweise ab, um zu wachsen.ErnährungFeuerbauchmolche ernähren sich wie alle Schwanz- und Froschlurche streng carnivor und erbeuten Krebse, Kleinkrebse, Insektenlarven, Schnecken, Würmer und gelegentlich Laich anderer Amphibien. Auch kleine Frösche müssen gelegentlich dran glauben.

In menschlicher Obhut sind die Molche auch an Frostfutter zu gewöhnen, das regelmäßig mit Vitaminen und Spurenelementen angereichert werden sollte. Ansonsten ist diverses Lebendfutter vorzuziehen. Regen- und Mehlwürmer werden ebenfalls genommen.

Haltung

Sofern ausreichend Lebendfutterquellen zur Verfügung stehen, ist die Gesundheit der Tiere gewährleistet und eine Pflege sehr unkompliziert. Geschlechtsreife Molche ab dem dritten Lebensjahr können ganzjährig in Aquarien mit kleinen Inseln aus Kork oder Schwimmästen für Schildkröten gepflegt werden. Aquaterrarien und Paludarien bilden ideale Alternativen. Für Normaquarien gilt eine Mindestlänge von 80, besser 100 cm. Da Molche einen eher flachen Wasserbereich wünschen, kommt ihnen die Absenkung zur Einrichtung von kleinen Inseln sehr entgegen. Der Bodengrund kann aus Sand oder Kies bestehen und sollte reich bepflanzt sein, um Versteck- und Festhaltemöglichkeiten zur Verfügung zu stellen. Ein biologischer Langsamfilter sorgt bei schwacher Strömung für unbelastetes Wasser bei einer Temperatur von 20 bis 23° C im Sommer. 27° C sollten nicht überschritten werden, sonst droht schnell der Hitzetod. Eine Überwinterung im Wasser von zwei bis drei Monaten bei ca 10° C ist anzustreben, insbesondere wenn gezüchtet wird. Eine kurzzeitige Absenkung auf 10° C und simulierte Änderungen der Tageslänge können jedoch ausreichend sein.

Hätten Sie's gewusst?

In Japan existieren aufgrund der zahlreichen Inselpopulationen viele Lokalformen des Feuerbauchmolches, die nicht immer leicht zuzuordnen sind. Leider scheint die eine oder andere Population bereits ausgestorben. Im Handel erscheinen weitgehend Nachzuchten der mittlerweile geschützten Amphibien.

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