Perlhühner

Erfahren Sie hier alles über Rassemerkmale, Farbenschläge und Besonderheiten von Perlhühnern.

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Ein Perlhuhn.© ZambeziShark / iStockphoto

Merkmale

  • Gewicht: 1,6 - 2 kg Hahn, 1,8 - 2,5 kg Henne
  • Ringgröße: 16 (Hahn und Henne)
  • Schalenfarbe der Eier: gelblich bis bräunlich und leicht dunkel gespritzt
  • Bruteier-Mindestgewicht: blau, perlgrau und violett: 45 g, die anderen Farbenschläge: 40 g
  • Rassengruppe: Groß- und Wassergeflügel
  • Verbreitung: blauer (wildfarbige) Farbschlag: häufig, andere: selten
  • Leistungsmerkmale: dickschalige, wohlschmeckende Eier, nach Wild schmeckendes Fleisch

Farbenschläge

  • mit Perlung: Blau, Perlgrau, Lavendelblau, Chamois, Weiß
  • mit reduzierter Perlung: Violett, Azurblau, Lavendelblau, Chamois

Gesamterscheinung

Die Körperlinie verläuft oberseits in einer harmonischen Wölbung vom Hinterhals über den abfallenden Rucken in den hängend getragenen Schwanz. Auffallend ist der unbefiederte Kopf mit dem martigen Gebilde auf dem oberen Schädel. Die Geschlechter lassen sich optisch nur schwer unterscheiden.

Rassemerkmale

Die Unterlinie wird von der hoch getragenen Brust und dem gut entwickelten Bauch gebildet. Allseits soll der Rumpf gut abgerundet sein. Die Körperhaltung der etwas schwereren Henne ist waagerechter als die des Hahnes. Zur Flugfähigkeit gehören die langen und breiten Flügel. Die Schenkel sind nur wenig sichtbar, die Läufe kurz und unbefiedert. Bläulich-weiß zieht sich die Kopf- und Halshaut bis zur Mitte des dünnen, eingezogen getragenen Halses. Dort sitzen feine, schmale Borsten, die am Hinterhals aufrecht stehen. Auf dem kurzen breiten Kopf befindet sich ein horniger, helmartiger, knöcherner, dreieckiger Aufsatz mit nach hinten gebogener Spitze, fachlich "Helm" genannt. Dieser ist beim Hahn nach hinten ausgezogen und an der Basis deutlich breiter. Die Henne zeigt einen kleineren stumpfen Helm. Ein weiteres Kennzeichen des Hahnes ist die tiefer nach unten und mehr spitz endende Halshaut und die etwas stärkeren, eingerollten Kehllappen.

Rassegeschichte

Das wie mit Perlen übersäte Gefieder erhielt historisch seine Bezeichnung von der antiken griechischen Sage, wonach diese Flecken als erstarrte Tränen über den Tod des Meleogrides gedeutet wurden. Die Haustierentwicklung aus dem wildlebenden Guinea-Helmperlhuhn (Numida meleagris) begann im dritten Jahrhundert v. Chr. in Aetolien und Böotien, wahrscheinlich zunächst als Opfertier. In römischen Regionen wurden Perlhühner als Tafelgeflügel sehr geschätzt. Nach Europa kamen Hausperlhühner im 15. Jahrhundert. In Portugal wurden sie "Polla printada" (Gemaltes Huhn), in Italien "Gallinie di Faraone", in Russland "Zesserka" und in Südafrika von holländischen Buren "Tarentaal" genannt.

Besonderheiten

Perlhühner zählen zu den seltenen Kostbarkeiten unter dem Rassegeflügel. Stets werden nur kleinere Kollektionen, meistens aber in bestechender Rassegüte ausgestellt. Die Haltung verlangt hohe Zäune oder Abdeckungen, da die Vögel sehr gut fliegen und wegen ihres Wildhuhntemperamentes weiträumig entweichen können. Feines Tafelfleisch und wohlschmeckende Eier machen sie mehr beliebt als ihre sehr laute, oft lange vorgetragene, durchdringende Stimme, die stören kann. Zu den ausgesprochenen Raritäten zählen die Chamois-farbigen mit voller oder reduzierter Perlung. (Dr. Horst Schmidt)

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