Strasser

Erfahren Sie hier alles über Rassemerkmale, Farbenschläge und Besonderheiten von Strasser.

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So sehen Strasser aus.© BDRG (Bund Deutscher Rassegeflügelzüchter)

Merkmale

  • Ringgröße: 10
  • Rassengruppe: Formentauben
  • Verbreitung: hohen Beschickungszahlen, breite Zuchtbasis
  • Internationaler Rassename: Strasser.
  • Flugeigenschaften: Sowohl in geräumigen Volieren als auch im Freiflug zeigen Strasser trotz ihres massig erscheinenden Körpers eine gut entwickelte Flugfähigkeit.

Gesamterscheinung

Die Formmerkmale des Strassers sind gekennzeichnet durch einen tiefen, breiten Körper von beachtlicher Größe, sodass der Eindruck eines massigen Habitus entsteht. Dazu trägt die kurze, tiefstehende Figur bei.

Rassemerkmale

Der Rumpf soll überall breit sein: tiefe, vorgewölbte Brust mit guter Abrundung, breiter, kurzer Rücken in leicht gesenkter Haltung, kräftiger Hals, voll aus den Schultern kommend, und großer, breiter Kopf mit ansteigender Stirn. Zu den Hauptrassemerkmalen gehören die relativ kurzen, kräftigen Flügel, die auf das Schwanzgefieder aufgelegt werden. Mit dem Rücken bildet das gut geschlossene Schwanzgefieder eine Linie und darf nicht viel länger als die Schwingen sein. Trotz viel Kopfvolumen muss die Kehllinie fein ausgebogen, keinesfalls voll und wammenartig sein. Hierzu passt der mittellange, starke Schnabel mit den gut entwickelten, aber nicht zu starken Warzen. Kurze, kräftige Läufe und im Bauchgefieder verborgene Schenkel bilden den Stand. Insgesamt darf das Gefieder nicht zu weich und locker sein, dennoch gut entwickelt und am Körper anliegend.

Rassegeschichte

Entstehungsgebiet der Strasser ist Mähren in der früheren Tschechoslowakei. Nikolsburg soll die Hochburg der historischen Zuchten gewesen sein. Um 1840 gelangten dann die auffallend großen Tauben über Brunn nach Wien. Zu den Ahnen zählen Feldtauben, Florentiner, Modeneser und Kropftauben. Den Rassenamen erhielten die Tauben, abgeleitet von "Straße", weil sie in böhmen-mährischen Dörfern auf Straßen ihr Futter suchten. In den ersten Jahrzehnten waren rote, gelbe, weniger blaue und schwarze Tiere vorhanden. Nach Bayern gelangte die Strasser-Taube um 1875, wenige Jahre später schon in andere deutsche Gebiete und auch nach Übersee. Die ersten Tiere auf Ausstellungen waren 1891, 1892 und 1894 in Hannover, Halle und Leipzig zu sehen. In ihren Herkunftsgebieten wurden kleinere Strassertypen gezüchtet. Daraus entstanden dann die Tschechischen oder Mährischen Strasser. Zu eigenen Rassen entwickelten sich auch die Prachener Kanik und Böhmentauben (früher "Bayerische Strasser"). Der Sonderverein der Strassertaubenzüchter wurde 1907 gegründet.

Farbenschläge

Blau mit schwarzen und ohne Binden, Schwarz, Rot, Gelb, Weißbindig in Blau, Hellblau, Schwarz, Rot und Gelb; Weißgeschuppt in Blau und Hellblau; Gesäumt in Schwarz, Rot und Gelb; Blaugehämmert, Rotfahl-Gehämmert, Gelbfahl-Gehämmert, Blaufahl-Gehämmert, Blaufahl mit dunklen oder ohne Binden, Rotfahl und Gelbfahl mit und ohne Binden.

Besonderheiten

Der Größe und dem etwas aggressiven Naturell der Strasser entsprechend, benötigen die Zuchtpaare relativ viel Schlagraum. Auch ist die Haltung mit anderen Rassen nicht anzuraten. In der Zucht macht die Rasse keine Schwierigkeiten, wenn auch die leichteren Verwandten wesentlich bessere Zuchtleistungen erbringen. Für die Volierenhaltung sind Strasser gut geeignet. Bei kontrollierbarem Freiflug (Schutz vor Greifvögeln) entfalten Strasser aber erst richtig ihr noch vorhandenes Flugtemperament. (Dr. Horst Schmidt)

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