Ernährung

Futtermittelallergie beim Hund: Symptome, Ursachen & Test

Wie Sie zuverlässig eine Futtermittelallergie bei Ihrem Hund erkennen und was allergische Reaktionen auslösen kann, erfahren Sie hier.

Futtermittelallergie beim Hund
Nicht immer ist eine Futtermittelallergie beim Hund verantwortlich für Hautprobleme und Durchfall.© shutterstock.com / Jaromir Chalabala

Wenn die Haut juckt und der Bauch schmerzt, kann eine Futtermittelallergie daran schuld sein. Wichtig ist, dass Sie als Halter den Unterschied zwischen einer Unverträglichkeit und einer tatsächlichen Allergie kennen. Was eine Allergie auslösen kann und wie Sie herausfinden, ob Ihr Hund an einer solchen leidet, lesen Sie hier.

Die typischen Symptome

Rein äußerlich machen sich sowohl die Futtermittelallergie beim Hund als auch die Unverträglichkeit gegen bestimmte Nahrungsmittel durch dieselben Symptome bemerkbar. Dazu gehören:

Der Unterschied liegt aber darin, dass bei einer Futtermittelallergie das Immunsystem beteiligt ist – bei einer Unverträglichkeit nicht.

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Heftiger Juckreiz kann auf eine Allergie hinweisen. © stock.adobe.com/malivoja

Futtermittelallergie vs. Unverträglichkeit

Schon kleinste Mengen des allergenen (allergieauslösenden) Nahrungsbestandteils rufen bei einer Futtermittelallergie meist heftige Reaktionen hervor. Auch in welcher Form das Allergen aufgenommen wird, spielt keine Rolle: Gekocht, roh, als Geschmacksträger oder als Bestandteil eines Medikaments serviert, reagiert der Körper des Hundes darauf.

Außerdem: Bei einer Futtermittelallergie reagiert der Hund permanent auf diesen Nahrungsbestandteil. Frisst der Hund immer das gleiche Futter, zeigt aber nur unregelmäßig Symptome, handelt es sich vermutlich nicht um eine Futtermittelallergie.

Bei einerUnverträglichkeit (Intoleranz) gegen Nahrungsmittel reagiert der Hundekörper dagegen auf bestimmte Inhaltsstoffe besonders sensibel wie Laktose oder Gluten. Es können dem Hund auch wichtige Verdauungsenzyme fehlen, sodass die Verdauung dieser Inhaltsstoffe nicht richtig funktioniert. Die Symptome werden meist dann umso heftiger, je mehr der Hund von dem Inhaltsstoff verzehrt.

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Ob roh oder gekocht – Hunde können immer allergisch reagieren.© stock.adobe.com/zontica

Auslöser einer Futtermittelallergie 

Egal ob in Trocken- oder Nassfutter oder auch in Leckerlis: Folgende Zutaten befinden sich am häufigsten herkömmlichen Futtermitteln und werden damit am meisten verzehrt. Daher führen sie die Liste der häufigsten Auslöser für Futtermittelallergien beim Hund auch an:

  • Huhn
  • Rind
  • Getreide
  • Reis

"Da viele Hunde Kontakt mit einem dieser Futtermittel haben, ist der Anteil an Allergikern unter ihnen also naturgemäß auch höher als bei anderen Zutaten. In den USA beispielsweise ist die Zahl der Soja-Allergiker besonders hoch, weil dort mehr Soja in Futtermitteln verwendet wird als bei uns", erklärt Ernährungsexpertin Dr. Julia Fritz.

Eine allergische Reaktion auf Futtermittel ist immer auf die tierischen oder pflanzlichen Eiweiße (Proteine) zurückzuführen. Reagiert der Hund auf Fett, Zucker oder Kohlenhydrate, handelt es sich eher um eine Unverträglichkeit. Ebenso sind die oftmals verteufelten Zusatz- und Konservierungsstoffe als Auslöser eher unwahrscheinlich.

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Hunde können auf verschiedene Inhaltsstoffe allergisch reagieren.© stock.adobe.com/annaav

Risiko für eine Futtermittelallergie 

Bei einem gesunden Hund ist das Risiko für eine Futtermittelallergie sehr gering. Denn die Darmschranke sorgt dafür, dass nur die vollständig in ihre Einzelkomponenten verdauten Nahrungsbestandteile in den Organismus gelangen. Ist die Darmschleimhaut aber beschädigt und entzündet, funktioniert diese natürliche Barriere nicht. Zu große Moleküle dringen dann in den Organismus. Das Immunsystem bewertet sie als feindlich und bekämpft sie.

Eine Studie der Uni München zeigt außerdem auf, dass es bei bestimmten Hunderassen ein erhöhtes Risiko dafür gibt, eine Futtermittelallergie zu entwickeln.

Hunderassen mit erhöhtem Risiko für eine Futtermittelallergie:

  • Golden Retriever
  • West Highland White Terrier
  • Deutscher Schäferhund
  • Weißer Schweizer Schäferhund
  • Boxer

Das Alter und Geschlecht eines Hundes spielt als Risikofaktor aber keine Rolle.

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Schäferhunde sind anfälliger für Futterallergien.© stock.adobe.com/Кристина Корнеева

Verdacht auf Futtermittelallergie – was tun?

Zeigt Ihr Hund die oben beschriebenen Symptome, gilt es erst zu klären, was die Ursachen sind. Nicht immer steckt eine Futtermittelallergie dahinter. So können Sie vorgehen:

  1. Checken Sie die Ursachen: Hat Ihr Hund Flöhe, Milben oder Würmer? Diese Parasiten verursachen dieselben Symptome wie eine Futtermittelallergie. Lassen Sie das unbedingt beim Tierarzt abklären.
  2. Führen Sie ein Futtermittel-Tagebuch: Tragen Sie dort täglich ein, was Ihr Hund frisst, welche Medikamente er bekommt und ob und welche Symptome er zeigt. Das kann Ihrem Tierarzt wichtige zusätzliche Informationen liefern.
  3. Bestimmen Sie das richtige Allergen mit einer Eliminationsdiät: Mit einer Eliminationsdiät kann festgestellt werden, welcher Bestandteil eines Futtermittels die Allergie auslöst. Hilfe finden Sie beim Fachtierarzt für Tierernährung.
Bei der Eliminationsdiät (Ausschlussdiät) werden nur eine einzige Eiweißkomponente und eine einzige Kohlenhydratquelle gefüttert, die der Hund noch nie gefressen hat. Der Hund ist deswegen auf diese wahrscheinlich noch nicht allergisch. Bessern sich die Symptome bei der Eliminationsdiät, können Sie davon ausgehen, dass der Hund tatsächlich eine Futtermittelallergie entwickelt hat.

Alternativ zur Eliminationsdiät können auch Bluttests bei der Diagnose einer Futtermittelallergie beim Hund helfen. Untersucht werden dabei die Antikörper, die auf verschiedene Futtermittel gebildet wurden. Die Trefferquote, so die allergieauslösenden Bestandteile herauszufinden, ist sehr hoch. Wohingegen die Aussage darüber, welche Bestandteile für den Hund geeignet sind, eher wenig zuverlässig ist.

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