Abzeichen im Jagdreiten

Vielerorts finden im Herbst Reitjagden statt, oft wird auch hinter der Meute geritten. Doch immer wieder trüben unschöne Bilder das Erlebnis, wenn Teilnehmer schlecht vorbereitet auf die Strecke gehen.

Ein Abzeichen im Jagdreiten hilft nicht nur dabei, die Reitjagd zu einem rundum positiven Erlebnis zu machen, es bereitet auch auf die Aufgaben eines Pikeurs beispielsweise vor. Auch das Abzeichen im Jagdreiten gibt es in zwei Stufen.

Das Abzeichen im Jagdreiten, Stufe 1

Dieses Abzeichen richtet sich an die Teilnehmer einer Jagd im springenden Feld (bei einer Reitjagd wird normalerweise zwischen "Springern" und "Nicht-Springern" unterschieden). Die Beurteilung der Eignung und Einsatzfähigkeit des Pferdes spielt eine große Rolle, darüber hinaus stehen Sicherheitsfragen im Vordergrund. Die Voraussetzungen gleichen denen des Wanderreitabzeichens Stufe 1: Das Mindestalter beträgt 12 Jahre, der Reitpass wurde erfolgreich abgelegt und ein Erste-Hilfe-Kurs liegt nicht mehr als vier Jahre zurück. In der praktischen Prüfung geht es zunächst auf den Außenplatz. Im Gelände dann wird in der Gruppe geritten, natürliche Hindernisse und Gruppengalopp in verschiedenen Tempi gehören zu den Anforderungen. In der Theorie werden neben allgemeinen Themen Kenntnisse bezüglich der Ausrüstung von Reiter und Pferd für die Jagd abgefragt, ebenso wie das Verhalten im Jagdfeld, Aufgaben der Jagdchargen und jagdliches Brauchtum. Auch Tierschutz und Unfallsicherheit sind von Belang. Bei dieser Prüfung werden keine Noten vergeben, das Ergebnis lautet "bestanden" oder "nicht bestanden".

Das Abzeichen im Jagdreiten, Stufe 2

Grundsätzlich werden die in der Stufe 1 erworbenen Kenntnisse vertieft. Dieses Abzeichen richtet sich an Reiter, die sich für die Planung und Durchführung einer Jagd interessieren und darüber hinaus für den Einsatz als Pikeur vorbereitet werden möchten. Voraussetzungen sind das Abzeichen im Jagdreiten, Stufe 1, und ein Erste-Hilfe-Kurs innerhalb der letzten vier Jahre. Das Mindestalter beträgt 14 Jahre. In der Praxis wird das Pferd zunächst auf dem Außenplatz vorgestellt, darüber hinaus muss ein Ausschnitt einer jagdlichen Hindernisstrecke allein und in der Gruppe überwunden werden. In der Theorie geht es weiterführend um die Planung einer Schleppjagd, Meutewesen und die Führung einer Schleppe, Grundsätze der Streckenauswahl, jagdreiterliche Ethik, Genehmigungsverfahren sowie Ordnungs- und Notdienste. Auch hier gilt die Prüfung als "bestanden" oder "nicht bestanden".

"Ein Herz für Tiere" – Die neue Ausgabe jetzt bestellen
Aktuelle Meldungen aus der Tierwelt
Großer Haustierratgeber
Mensch & Tier
Wildes Tierleben
Spannende Unterhaltung
EHfT_04_150_dpi.jpg