Wanderreitabzeichen

Wanderreiten – das ist Ruhe, Entspannung, Erholung und zugleich Abenteuer, Erlebnisurlaub und Natur pur. Vieles ist mit dem Wanderritt verbunden – doch an geprüfte Leistung denkt man dabei eigentlich nicht.

Trotz dieses scheinbaren Widerspruchs ist der Erwerb eines Wanderreitabzeichens durchaus sinnvoll. Ein Wanderritt fordert beachtliche Kenntnisse und Leistungen von Reiter und Pferd und verlangt eine sorgfältige Planung und Vorbereitung. Viel zu häufig wird aus dem Traumurlaub ein Desaster, wenn das große Abenteuer zu blauäugig, schlecht vorbereitet und mit unzureichender Fitness angegangen wird.

Das Wanderreitabzeichen, Stufe 1

Die erste Stufe der Wanderreitabzeichen richtet sich an Reiter, die längere Strecken auf mehrstündigen Ausritten oder auch Tagesritten zurücklegen möchten. Das Mindestalter des Prüflings beträgt 12 Jahre, Voraussetzung ist der bestandene Reitpass und ein Erste-Hilfe-Kurs, der nicht länger als vier Jahre zurückliegt. Die Reitweise kann frei gewählt werden. In der Praxis muss ein Pferd an der Hand vorgeführt werden, auch im Hinblick auf eine Verfassungsprüfung des Pferdes. Auf dem Außenplatz wird das Pferd nach Anweisung unter dem Sattel vorgestellt. Kernstück der praktischen Prüfung ist ein Orientierungs-Streckenritt von ca. drei Stunden mit anschließender Verfassungsprüfung. Der Schwerpunkt der Theorie liegt neben allgemeinen Grundkenntnissen in Pferdekunde und Pferdehaltung vor allem auf der Versorgung des Pferdes während eines Rittes, der richtigen Ausrüstung für Reiter und Pferd, der Orientierung im Gelände, dem richtigen Verhalten in Wald und Flur, Unfallverhütung, Wetterkunde und auch Pferde-Transport. Es werden keine Noten vergeben, das Ergebnis der Prüfung lautet "bestanden" oder "nicht bestanden".

Das Wanderreitabzeichen, Stufe 2

Die zweite Stufe des Wanderreitabzeichens richtet sich an Reiter, die tatsächlich einen Wanderritt von mehreren Tagen absolvieren möchten. Das Mindestalter beträgt 14 Jahre, Voraussetzung ist das Wanderreitabzeichen Stufe 1 und wiederum ein Erste-Hilfe-Kurs, der höchstens vier Jahre zurückliegt. Die Praxis ähnelt zunächst den Anforderungen der Stufe 1, doch statt eines dreistündigen Streckenrittes geht es jetzt zwei Tage auf die Strecke. Dabei muss eine Orientierungsaufgabe im Gelände nach vorgegebenem Tempo gelöst werden. Zusätzlich wird ein Geschicklichkeitsparcours im Gelände absolviert. In der Theorie werden nun einige zusätzliche Themen abgefragt wie Rittplanung und -vorbereitung, das Einhalten von Tempovorgaben und das Beurteilen des passenden Tempos, reiterlicher Natur- und Umweltschutz und das Zusammenstellen einer Not-Apotheke. Auch hier werden keine Noten vergeben, die Prüfung kann lediglich bestanden werden.

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