Wenn der Vogel plötzlich weg ist

Plötzlich ist der Vogel durch den Türspalt oder eine gekipptes Fenster entwischt. Ist das Unglück geschehen, hilft Ihnen als Halter nur schnelles Handeln. Aber auch wenn Sie einen entflogenen Vogel finden, sollten Sie unbedingt einige Dinge beachten.

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© Elke Roland / Fotolia

Ein gekipptes Fenster oder eine versehentlich offen gelassene Käfigtür, manchmal genügt ein unachtsamer Moment, und der Vogel ist entwischt. Das ist dann nicht nur für uns überraschend und ein Schock, sondern auch für den Entflogenen, der auf einmal eine ganz andere Welt vor Augen hat.

Vermisst

Doch was tun, wenn bei minus zehn Grad der Schmetterlingsfink, Nymphensittich oder das Rosenköpfchen durch einen Spalt des gekippten Fensters entflogen ist? Guter Rat ist da teuer. Die Vögel sind Zimmertemperatur gewohnt und finden sich plötzlich in einer völlig fremden, ihnen unbekannten Welt wieder. Aber auch wenn er nur 50 Meter entfernt auf einem Ast oder Dach sitzt, dürfte es nicht einfach werden, ihn einzufangen. Geben Sie "Vermisstenmeldungen" an die Zoofachgeschäfte und Tierheime in Ihrer Nähe sowie an die örtliche Presse. Auch Hinweise an Masten und Bäumen in der Umgebung kann zu Hinweisen oder einem Finder führen.

Hat der entflogene Vogel einen Partner, kann es hilfreich sein, das zurückgebliebenen Männchen oder Weibchen in einem Käfig auf den Balkon oder die Terrasse zu stellen. Die Rufe des Partners locken das entflogene Tier oftmals an. Ist das der Fall, sollten Sie den "Lockvogel" ins Zimmer tragen. Sehr wahrscheinlich wird Ihnen der Heimkehrer dabei folgen. Meistens geht das Entfliegen jedoch nicht so glücklich aus und die Vögel finden sich orientierungslos im Gezweig hoher Bäume wieder. Befinden sie sich noch in der Nähe der Wohnung, kann es, ähnlich wie oben, zum Einfangen des Vermissten kommen – manchmal kommt das Tier nach dem Rufen sogar auf den Finger seiner Bezugsperson.

Gefunden

Neben verletzten heimischen Vögeln wird auch manchmal ein erschöpfter Ziervogel auf der Straße oder im Garten gefunden. Wenn Sie nicht wissen, welcher Art er ist und welches Futter er braucht, bringen Sie ihn am besten in den Zooladen der Nachbarschaft oder ins nächstgelegene Tierheim. Haben Sie bereits Erfahrung mit Vögeln oder selbst welche, liegt vielleicht schon Futter für ihn bereit. In jedem Fall sollte der Findling nicht zum eigenen Vogel sondern in einen eigenen Käfig, denn der Gefundene könnte Viren, Bakterien oder Milben von draußen mitgebracht haben. Schlagen Sie Zettel mit "Gefunden" und Ihrer Telefonnummer an Bäume oder Masten der Umgebung an. Doch Vorsicht! Machen Sie darauf keine Angaben zum Vogel, denn außer dem Besitzer könnten sich auch Geschäftemacher melden, die auf einen wertvollen Vogel zum Verkaufen spekulieren. (Horst Bielfeld)

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