Chip und Beringung bei Vögeln

Neben dem Zuchtnachweisbuch und Beringung gibt es auch noch den Chip als Beweis für die Selbstzucht und das Geburtsjahr eines Vogels? Vor allem bei größeren Vögeln wie Aras wird häufig ein Chip unter die Haut gepflanzt.

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Foto: Horst Bielfeld© Foto: Horst Bielfeld

Hinweise zur Richtigkeit der Angaben über Alter und Selbstzucht eines Vogels finden sich im Nachweisbuch des Züchters. Auch die geschlossene Beringung am Fuß soll diesen Beweis erbringen. Doch die Eltern einiger Vogelarten vertragen Störungen am Nest nicht oder halten den Ring am Fuß ihrer Nestlinge für einen Kotballen und zerren ihn mitsamt dem Küken heraus.

Beringung und CITES-Papiere

Das Zuchtnachweisbuch und der geschlossene Ring am Fuß des Vogels reichen in der Regel für den Erhalt eines CITES-Papiers aus. Einem Vogelfreund als Käufer reichen die Beringung und die Angabe der Geburt des Vogels meistens vollkommen. Achten Sie vor allem darauf, dass der Ring so fest am Fuß sitzt, dass er bei einem ausgewachsenen Vogel nicht mehr abgestreift werden kann. Ist dem Vogel seine Jugendlichkeit noch anzusehen, kann er von einem erfahrenen Kontrolleur seine CITES-Papiere erhalten. In vielen Fällen wird der für den Vogel bestimmte Ring geöffnet und mit einer Ringzange angelegt oder lose den Papieren beigelegt. In diesem Fall ist es wichtig, dass Sie den Ring zusammen mit dem CITES-Nachweis erhalten.

Chip als Zuchtnachweis

Vor allem bei größeren Vögeln wie Aras wird oft ein Chip unter die Haut der linken Nackenseite gepflanzt. Aber auch etwas kleinere Vögel mit einem Mindestgewicht von 200 Gramm können mit einem Microchip versehen werden. Diese Prozedur wird vor allem bei Papageienvögeln angewandt. Der Chip wird von einem Tierarzt eingepflanzt. Ein Transponder besteht aus einem Microchip und einer Antenne, die in einer Glaskapsel stecken. Mit einem externen Lesegerät können die Daten dann ganz einfach abgerufen werden.

Diese Methode ist zwar aufwändiger als die Beringung, für den Vogel jedoch leichter zu ertragen als ein Fußring. Bei diesem besteht die Gefahr, dass die Eltern der Nestlinge ihn nicht akzeptieren und als Fremdkörper oder Kotbrocken aus dem Nest befördern wollen. Dabei kann der Jungvogel ernsthaft verletzt oder sogar mit aus dem Nest befördert werden. Es besteht auch die Gefahr, dass der Vogel mit dem Ring irgendwo hängen bleibt, sich verletzt oder sogar qualvoll stirbt. Manche Vögel knabbern wiederum an dem Ring oder beginnen am Ringfuß mit dem Selbstrupfen, um ihn loszuwerden. Besonders Papageien machen sich häufig an dem Ring zu schaffen. Dabei können sie sich gefährliche Infektionen zuziehen. (Horst Bielfeld)

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