Molukkenkakadu

Dieser große Kakadu lebt auf den zu Indonesien gehörenden Molukkeninseln Seram, Ambon, Haruku und Saparua, alles Molukkeninseln. Erfahren Sie im Steckbrief Details zu Aussehen, Aufzucht, Lebensweise, Kommunikation, Ernährung und Haltung des Molukkenkakadu.

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Die Verspieltheit des Molukkenkakadus ist so ausgeprägt, dass er mit dem Schnabel Bälle rollt© Thomas Brodmann / animals-digital.de

Steckbrief

  • Körperlänge: 50 - 55 cm
  • Gewicht: 850 g
  • Lebenserwartung: 30 Jahre
  • Verbreitung: Molukken, Indonesien
  • Lebensraum: Regenwald, Tiefland und bis 1000 Meter
  • Artbestand: Stark gefährdet

Systematik

  • Klasse: Vögel
  • Ordnung: Papageien
  • Familie: Kakadus
  • Art: Molukkenkakadu (Cacatua moluccensis)

Aussehen

Beide Geschlechter des Molukkenkakadus sind weiß mit einem leichten Anflug von rosa, der sich aber erst nach zwei bis drei Jahren zeigt. Die inneren Federn der Haube sind kräftig rosa. Sie sind besonders gut zu sehen, wenn er diese aufstellt. An der Unterseite sind die Flügel und der Schwanz gelb bis orange gefärbt. Der Schnabel, die Füße und die Augen sind schwarz. Das Weibchen ist an seinen braunen Augen zu erkennen. Junge Weibchen bekommen erst im dritten Jahr die braune Farbe der Augen.

Nachwuchs und Aufzucht

In ihrer Heimat brüten Molukkenkakadus von Mai an in 25 Meter hohen Baumhöhlen. Die gehaltenen Vögel legen meistens zwei Eier. Es gibt auch Gelege mit nur einem oder auch drei Eiern. Beide Eltern brüten die meiste Zeit des Tages zusammen. Nach 28 bis 30 Tagen schlüpfen die Jungen, die mit gelben oder weißlichen Dunen bedeckt sind. Sie verlassen nach 12 bis 13 Wochen das Nest und werden noch bis zu acht Wochen von den Eltern betreut und gefüttert. Leider gelingt die Aufzucht nur selten, da das in dieser Zeit sehr aggressive Männchen die Nestlinge oft tötet oder verletzt. 

Lebensweise und Verhalten

Dieser große Kakadu lebt auf den zu Indonesien gehörenden Molukkeninseln Seram, Ambon, Haruku und Saparua, alles Molukkeninseln. Zumeist ist er paarweise oder in kleinen Flügen anzutreffen. Nach der morgendlichen Nahrungs- und Wasseraufnahme legen die Vögel Ruhe- und Pflegestunden ein. Dabei wird jede einzelne Feder des Großgefieders durch den Schnabel gezogen und dabei gesäubert und geordnet. Sich gegenseitiges kraulend und schnäbeln verbringen sie einen Teil ihrer Ruhestunden, in denen sie vor der Hitze unter dem Blätterdach der Bäume Schutz suchen. Im Flug wechselt sich kräftiger Flügelschlag mit langen Gleitphasen ab. 

Kommunikation

Seinen schrillen Schrei lässt der Molukkenkakadu nur in der Natur, oder wenn er sich noch nicht genügend eingelebt hat, öfter hören. Er verfügt außerdem über einen bebenden Laut. Dazu kommen viele aufgeschnappte Stimmen, die er gekonnt nachahmt. Das Pfeifen und Sprechen lernt er oft ganz gut. 

Ernährung

Er ernährt sich von verschiedenen Samen, Beeren und Nüssen, sogar aus Kokosnüssen und deren Milch, an die er dank seines starken Schnabels leicht herankommt. Für Molukkenkakadus in Pflege ist ein Papageien-Mischfutter mit nur wenigen ölhaltigen Samen zu empfehlen. Diese erhält er in Form von Wal-, Hasel-, Zirbel- und Erdnüssen, Pistazien und Pignolien in kleiner Zahl als Leckerbissen und möglichst nur von Hand. Besser lassen sich ihm Grünfutter, Salat, Obst, Gemüse, Beeren und viele frische Zweige zum Benagen schmackhaft machen. Ein Kalk-Mineralien-Gemisch kann mit Weichfutter und Gekeimtem für die Aufzucht der Jungen hilfreich sein. Trinkwasser ist stets frisch zur Verfügung zu stellen. Eine Dusche, zum Beispiel mit Wasser aus einer Sprühflasche, zieht er einem Bad vor. 

Haltung

Meistens wurde dieser große Vogel einzeln in der Wohnung gehalten. Er ist häufig sehr zahm und verschmust. Der menschenfreundliche Vogel kann sich aber auch mit einem Partner anfreunden. Zwar kann es anfangs ein wenig länger dauern, bis er sich an den neuen Mitbewohner gewöhnt, bei vielen Molukkenkakadus klappt es aber mit schließlich doch. Er wird meistens paarweise in einer großen Innen-/Außenvoliere mit einer Metallkonstruktion gehalten. Da sein Nagebedürfnis groß ist, werden Volieren aus Holz schnell zerbissen. Durch die Bemühungen vieler Liebhaber sind zum Glück zahlreiche Zuchterfolge zu verzeichnen. 

Hätten Sie’s gewusst?

Die Verspieltheit des Molukkenkakadus ist so ausgeprägt, dass er mit dem Schnabel Bälle rollt oder sich auf den Rücken legt und Gegenstände mit den Füßen balanciert  oder Burzelbäume schlägt.

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