Amurleopard

Mit 70 Individuen in der Wildnis zählt der Amurleopard zu den seltensten Wildkatzen der Erde und steht am Rande der Ausrottung.

Amurenleopard
Mit nur noch 70 Tieren in der Wildnis steht er am Rande der Ausrottung.© WWF

Der Amurleopard zählt zu den seltensten Wildkatzen der Erde. Die Raubkatze kommt nur noch in der Amurregion Russlands, in zwei Provinzen Nordchinas und (wahrscheinlich) noch in Nordkorea vor. Ursprünglich besiedelten die Amurleoparden weite Teile Nordostchinas (Mandschurei), den gesamten Süden der russischen Provinz Primorje und die gesamte koreanische Halbinsel. Sie standen einst mit anderen Leopardenvorkommen in Südostasien in Verbindung. Seit über 20 Jahren ist diese Verbindung nun schon abgeschnitten. Vor allem durch die Zerstörung und Umwandlung ihres Lebensraumes sind die letzten Amurleoparden in wenigen Vorkommen isoliert. Mit nur noch 70 Tieren in der Wildnis steht er am Rande der Ausrottung.

Zu den Hauptbedrohungen des Amurleoparden zählen Lebensraumverslust, Beutetiermangel und Wilderei aufgrund seines schönen gefleckten Fells. Auch werden immer wieder Amurleoparden getötet, weil sie auf der Suche nach Beute Nutztierherden angreifen. In Zusammenarbeit mit führenden nationalen und internationalen Organisationen hat der WWF einen Schutzplan für die Amurleoparden erarbeitet. Langfristiges Ziel ist die Vergrößerung und Erhaltung einer genetisch überlebensfähigen Population von wenigstens 100 Amurleoparden in der russischen Provinz Primorje und wenigstens 50 Tieren im Nordosten Chinas sowie die Etablierung neuer Populationen im früheren Verbreitungsgebiet der Großkatze. Der WWF unterstützt daher Antiwildererprogramme, treibt die Etablierung von Schutzgebieten voran und erhöht das öffentliche Bewusstsein für den Amurleopardenschutz.

Auf der Roten Liste

Die Amurleoparden bewohnen bewaldete, gebirgige Regionen. Dort bevorzugen sie temperierte Laub-, Misch- und Nadelwälder, in denen Felsen ausreichend Schutz bieten. In ihrem Verbreitungsgebiet können die Winter sehr hart und kalt werden, an die sie sich mit ihrem langen und dichten Winterfell angepasst haben. Zu den Hauptbeutetieren zählen Rehwild, Sika-Hirsche, Hasen, Dachse und Marderhunde. Amurleoparden sind, wie auch die anderen Leopardenunterarten, typische Überraschungsjäger. Sie schleichen sich an ihre Beute an, stürzen sich mit einem Sprung auf sie und töten mit einem gezielten Biss in Nacken oder Kehle. Außerhalb der Paarungszeit ist der Amurleopard, wie auch alle anderen Leopardenunterarten, ein Einzelgänger. Nach der Paarung im Frühjahr gebären die Weibchen ein bis sechs Jungen. Die Jungtiere werden drei Monate lang gesäugt und bleiben bei der Mutter, bis sie etwa zwei Jahre alt sind. Mit ungefähr drei Jahren sind die Jungtiere dann selbst geschlechtsreif. Allerdings erreichen viele kleine Leoparden dieses Alter gar nicht mehr: Die durchschnittliche Überlebensrate der Jungen pro Weibchen sank von 1,9 im Jahr 1973 auf 1,0 im Jahre 1991. Einige Wissenschaftler führen dies bereits auf Schwächung der Jungtiere durch Inzucht zurück.

In der Roten Liste der Weltnaturschutzunion (IUCN) ist der Amurleopard als "vom Aussterben bedroht" eingestuft.

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