Wildtier-Lexikon

Pampashase / Mara

Steckbrief, Systematik, Aussehen, Fortpflanzung, Entwicklung, Lebensweise, Verhalten und Ernährung. Hätten Sie's gewusst?

Pampashase
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Steckbrief

  • Körperlänge: 65 - 81 cm
  • Gewicht: 8 - 15 kg (Weibchen werden etwas schwerer als Männchen)
  • Lebenserwartung: 10 - 15 Jahre
  • Verbreitung: Zentral- und Südargentinien
  • Lebensraum: offenes Busch- und Grasland, Halbsteppe
  • Artbestand: gering gefährdet
Systematik
  • Klasse: Säugetiere
  • Ordnung: Nagetiere
  • Familie: Meerschweinchen
  • Gattung: Pampashasen
  • Art: Pampashase / Mara (Dolichotinae)
Aussehen

Das Fell des Pampashasen - auch Mara genannt - ist dicht, kurz und an der Oberseite graubraun gefärbt. Es erweckt einen borstigen Eindruck. Der Bauch, die Partie um den stummelartigen Schwanz und die Innenseiten der Oberschenkel sind weiß. An den Innenseite der Oberschenkel befindet sich ein auffallend, schwarzer Streifen. Die Flanken, das Kinn und manchmal auch die Seiten des Kopfes sind orange bis rosa gefärbt. Der Schwanz trägt kein Fell und ist flach. Wenn der Pampashase steht, ähnelt er einem kleinen Huftier. Wenn er sitzt einem Hasen. Er hat jedoch kleinere Ohren, die einen guten Hörsinn besitzen. Die Beine des Pampashasen sind schlank und lang, wobei die Hinterbeine länger als die Vorderbeine sind. Die Vorderfüße enden in vier, die Hinterfüße in drei Zehen. Die Hinterfüße tragen hufartige Klauen. Die Vorderfüße haben scharfe Krallen, die gut zum Buddeln geeignet sind. Seitlich am Kopf des Pampashasen befinden sich seine große Augen. Die Nase ist stumpf. Das Gebiss hat neben Backenzähnen und Eckzähnen auch einen als Nagezahn ausgeprägten Schneidezahn. Diese Nagezähne sind wurzellos und wachsen ein Leben lang nach.

Fortpflanzung und Entwicklung

Weibliche Tiere sind nur alle drei bis vier Monate paarungsbereit und tragen nur einen Wurf pro Jahr aus. Die Geburten fallen in die Monate August bis November. Der Höhepunkt liegt zwischen Ende September und Anfang Oktober. In dieser Zeit herrscht in dem Lebensraum der Pampashasen der Frühling vor der Sommerdürre. Die Tragzeit beträgt 91 bis 110 Tage. Pampashasen bringen durchschnittlich zwei Junge zur Welt, die von Geburt an laufen können. Maras bevorzugen für das Austragen der Jungen verlassene Erdbaue. In diese kommt das Weibchen einmal pro Tag für eine Stunde rein, um die Jungen zu säugen. Die Jungtiere bleiben rund drei Wochen im Erdbau und halten untereinander engen Körperkontakt, was für die Erwärmung wichtig ist. In der vierten bis 13. Lebenswoche begleiten die Jungen ihre Mutter bei der Nahrungssuche. Sie werden aber immer noch gesäugt. Die Entwöhnung erfolgt mit 75 bis 80 Tagen. Die Geschlechtsreife tritt beim Weibchen mit zwei, beim Männchen mit sechs Jahren ein.

Lebensweise und Verhalten

Der Pampashase ist tagaktiv. Die Hälfte des Tages verbringt er fressend. Die andere Hälfte kann man ihn beim Sonnenbaden beobachten. Zur Nachtruhe geht er in verlassene Baue von anderen Tieren, in eigene Bauten oder in dichtes Gras. Die Tiere leben zu zweit oder in großen Gruppen bis zu 70 Tieren. Die einzelnen Paare bleiben über Jahre zusammen. Ein Partnerwechsel findet nur statt, wenn der eigene Partner stirbt. In der Gruppe errichten die Männchen untereinander eine Rangordnung.

Die Pampashasen bewegen sich durch langsames Gehen, hasenähnliches Hoppeln oder durch Hüpfen mit allen vier Beinen fort. Die Ruheposition ist im Sitzen auf dem Gesäß. Jedes Marapaar bewohnt eine Fläche mit der Größe von rund zehn Hektar.

Kommunikation

Pampashasen kommunizieren mit Quietschlauten. Im Bedrohungsfall stoßen sie Grunzlaute aus. Das Sträuben der Haare und das Klappern mit den Zähnen dient außerdem der Kommunikation.

Ernährung

Pampashasen sind Pflanzenfresser. Sie ernähren sich von Kräutern, Büschen, Strauchlaub, weichen Zweigteilen und Gräsern. Zur besseren Verwertung der Nahrung bevorzugen sie das verzehren des Kotes. Auf diese Weise können sie schwer verdauliche Nahrung verwerten.

Hätten Sie's gewusst?

Pampashasen können über einen Kilometer Geschwindigkeiten bis zu 45 Stundenkilometern erreichen. Diese Fähigkeit setzen sie bei Gefahr ein.

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