Wildtier-Lexikon

Schneeleopard / Irbis

Hätten Sie's gewusst? Der weiteste jemals gemessene Sprung eines Schneeleoparden betrug ganze 11,7 m. Damit ist er der beste Springer aller Katzen. Im Steckbrief erfahren Sie zudem alles zu Systematik, Aussehen, Fortpflanzung, Entwicklung, Lebensweise, Verhalten und Ernährung.

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Der Schneeleopard ist einfach ein fantastischer Springer, er kann Weiten von über 10 Meter überwinden.© pixabay.com/Pixel-mixer (CC0 Public Domain)

Steckbrief

  • Körperlänge: 70 - 130 cm
  • Gewicht: Weibchen: 35 - 40 kg, Männchen: 45 - 55 kg
  • Lebenserwartung: in Gefangenschaft bis zu 21 Jahre
  • Verbreitung: Asien (China, Mongolei) und Russland
  • Lebensraum: Felsgebiete, Gebirgssteppen, Buschwald, lichte Nadelwälder
  • Artbestand: stark gefährdet

Systematik

  • Klasse: Säugetiere
  • Ordnung: Raubtiere
  • Familie: Katzen
  • Gattung: Uncia
  • Art: Schneeleopard / Irbis (Uncia uncia)

 

Aussehen

Der Schneeleopard hat einen verhältnismäßig hellen Pelz, der ihn gegen die strenge Kälte schützt. Das weißlich bis gelblichgraue Fell wird zum Bauch hin immer heller und bietet ihm optimale Tarnung im Schnee und Gestein. Die weißen Ohren sind mit einem schwarzen Rand versehen, außerdem zieht sich über den Rücken ein schwarzer breiter Längsstreifen. Der lange Schwanz dient beim Wandern auf schmalen Felsen als Balancierhilfe und beim Überspringen von Schluchten als eine Art Steuerruder. Die riesigen, ebenfalls von Fell überzogenen Pfoten sinken nicht im Schnee ein und garantieren einen festen und sicheren Tritt.

Fortpflanzung und Entwicklung

Die Paarungszeit der Schneeleoparden reicht von Januar bis März. Nur für diese Zeit treffen sich männliche und weibliche Tiere, die ansonsten einzelgängerisch leben. Nach einer Tragezeit von ungefähr 100 Tagen gebärt die Leopardin in einem sicheren Lager (etwa in einer Felsnische) meistens zwei bis drei, in seltenen Fällen auch vier bis fünf Junge. Die Jungen kommen blind auf die Welt und öffnen ihre Augen erst nach etwa zehn Tagen. Während der ersten zwei Monate bleiben die Jungen im sicheren Versteck und werden dort von der Mutter gesäugt. Danach beginnen sie, ihre Mutter bei den Pirschgängen durchs Revier zu begleiten. Sie gewöhnen sich langsam an feste Nahrung, werden aber noch bis zum fünften Monat zusätzlich gesäugt. Noch ein Jahr lang bleiben sie bei der Mutter, um möglichst viel von ihr zu lernen. Dann müssen sie ihre Mutter verlassen und sich ein eigenes Revier suchen.

Lebensweise und Verhalten

Der Schneeleopard ist durch seine großen Pranken, seine kurzen Vorderbeine und die stark ausgebildete Brustmuskulatur ein sehr geschickter Kletterer.

Schneeleoparden sind Einzelgänger. Sie besitzen feste Wohngebiete. Je nach lokaler Beutetierdichte, also dem Nahrungsangebot, schwankt die Größe der Territorien von 20 bis 100 Quadratkilometern. Dieser feste Wohnort hat einen entscheidenden Vorteil – die gute Ortskenntnis. Der Schneeleopard kennt seine Umgebung extrem gut, er weiß, wo er am ehestens Beutetiere findet, von wo aus man die beste Aussicht übers Gelände hat und wo man nachts sicher und ungestört schlafen kann.

Der Schneeleopard geht in der Nähe von Dörfern ausschließlich nachts auf die Pirsch, in abgelegenen Gegenden wagt er sich auch untertags hinaus. Besonders gerne nutzt er große Felsblöcke als eine Art Aussichtsplattform; auf sie klettert er jedoch nicht, sondern erklimmt sie mit einem einzigen Sprung.

Ernährung

Der Schneeleopard ernährt vor allem von Huftieren wie Blauschafen und Steinböcken. Auch Murmeltiere, Wildschweine, Fasane und Schneehühner stehen auf seinen Speiseplan. Er kann sogar Tiere reißen, die dreimal so schwer sind wie er. Zu seinem Beutespektrum gehören allerdings auch Ziegen, junge Yaks und andere Nutztiere des Menschen, was immer wieder zu Konflikten mit Bauern und Hirten führt.

Hätten Sie's gewusst?

Der weiteste jemals gemessene Sprung eines Schneeleoparden betrug ganze 11,7 m. Damit ist er der beste Springer aller Katzen. Zum Vergleich: Der aktuelle Weltrekord eines Mannes im Weitsprung liegt bei 8,95 m.

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