Wildtier-Lexikon

Schwarzfußkatze

Ihrer geringen Körpergröße zum Trotz gilt die Schwarzfußkatze als äußerst mutig. Steckbrief, Systematik, Aussehen, Fortpflanzung, Entwicklung, Lebensweise, Verhalten und Ernährung. Hätten Sie's gewusst?

Steckbrief Schwarzfußkatze
Schwarzfußkatze im Steckrief © Fiona Ayerst - shutterstock

Steckbrief

  • Körperlänge: 38 - 50 cm
  • Gewicht: Weibchen: 1,3 kg, Männchen: 1,9 kg
  • Lebenserwartung: in Gefangenschaft bis zu 14 Jahre
  • Verbreitung: vor allem im Süden Afrikas
  • Lebensraum: trockene Baum- und Strauchsteppen
  • Artbestand: gefährdet

Systematik

  • Klasse: Säugetiere
  • Ordnung: Raubtiere
  • Familie: Katzen
  • Gattung: Felis
  • Art: Schwarzfußkatze (Felis nigripes)

Aussehen

Die Schwarzfußkatze ist eine der kleinsten Wildkatzen. Ihr Körperbau ähnelt stark dem einer Hauskatze. Ihr Kopf ist jedoch größer, und er wirkt im Vergleich zum Körper leicht überproportioniert. Auch ihre gelb bis orange gefärbten Augen sind wesentlich größer. Die Ohren sind stumpf und rund. Das dichte, weiche Fell ist meist beige gefärbt und mit dunkelbraunen bis schwarzen Punkten durchzogen. Der Bereich um Maul und Kehle ist weiß gefärbt, der Bauch jedoch dunkel wie der Rest des Körpers. Von den Augen über die Wangen bis hin zur Kopfseite ziehen sich schwarze Streifen. An den Beinen und am Schwanz der Wildkatze gehen die schwarzen Punkte in Bänder über. Das namensgebende Merkmal der Schwarzfußkatze, auch Karookatze genannt, sind ihre schwarz gefärbten Fußballen.

Fortpflanzung und Entwicklung

Die Schwarzfußkatze beansprucht ein sehr großes Territorium für sich, das sich jedoch mit dem von Artgenossen überschneiden kann. Sie lebt als Einzelgänger, Weibchen und Männchen treffen sich nur während der Paarungszeit von September bis Januar. Während der Brunftzeit kommt es zwischen den Männchen, die um ein Weibchen buhlen, zu erbitterten Kämpfen, die meist von Knurren und Kreischen begeleitet werden. Nach der Paarung trennen sich Männchen und Weibchen sofort, denn für die Aufzucht der Jungen ist allein das Weibchen zuständig. Nach etwa 65 Tagen Tragezeit bringt das Weibchen an einem geschützten Ort meist ein bis drei Junge auf die Welt. Die Jungtiere sind bereits behaart, aber noch blind; ihre Augen öffnen sie erst nach zehn bis zwölf Tagen. Die Jungen werden etwa vier Monate lang von der Mutter gesäugt, aber bereits nach sechs Wochen sehr langsam an feste Nahrung wie zum Beispiel Mäuse gewöhnt. Mit sechs bis acht Monaten verlassen die jungen, selbstständigen Wildkatzen ihre Mutter und suchen sich ein eigenes Revier. Wegen der vielen Fressfeinde sterben viele Karookatzen schon sehr jung.

Lebensweise und Verhalten

Wie die meisten Wildkatzen ist auch die Schwarzfußkatze eine Pirschjägerin. Sie jagt stets in der Nacht, machmal auch in der Dämmerung. Stundenlang wandert sie beinahe lautlos durch ihr Territorium. Sobald sie ein Opfer entdeckt hat, schleicht sie sich äußerst vorsichtig an. Wenn sie sich nah genug an ihr Beutetier angenähert hat, greift sie es mit einem pfeilschnellen Überraschungsangriff an. Kleinvögel, die versuchen wegzufliegen, kann sie teilweise auch aus der Luft "pflücken". Tagsüber versteckt sich die Schwarzfußkatze in Felsspalten, verlassenen Erdbauten oder anderen sicheren und schattigen Orten. Dort wartet sie manchmal auch einfach nur ab, bis ein Beutetier vor ihrem Versteck vorbeiwandert, und erlegt es dann.

Ernährung

Die Karookatze ernährt sich hauptsächlich von Kleinsäugern und Vögeln. Sie frisst jedoch auch Käfer, Spinnen, Eidechsen, Frösche und große Heuschrecken. Wenn sie auf ihren Streifzügen frisch erlegten Tieren begegnet, verschmäht sie diese nicht, und in Zeiten großer Nahrungsknappheit frisst sie auch Aas. Normalerweise tötet die Karookatze ihre Opfer durch Bisse in Hals oder Kehle.  Wenn sie nicht ihre gesamte Beute vertilgen kann, wird diese im Erdbau "gelagert" oder im Boden verscharrt, damit sie zu einem späteren Zeitpunkt gefressen werden kann.

Hätten Sie's gewusst?

Ihrer geringen Körpergröße zum Trotz gilt die Schwarzfußkatze als äußerst mutig. So versichern Buschmänner aus Botswana, dass die Katze durch äußerst penetrantes Anfallen und Beißen in die Halsschlagader ihrer Opfer sogar Ziegen, Schafe und auch junge Giraffen erlegt. Wegen ihrer Vorliebe, sich auf der Jagd in hohlen Termitenhügeln zu verstecken, wird sie in Afrika auch "Anthill-Tiger" (Termitenhöhlen-Tiger) genannt.

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