Legezwang Sittiche

Vogelweibchen können am Zwang, Eier zu legen, schwer erkranken oder sogar sterben. Eine häufige Ursache dafür sind psychische Störungen und Haltungsfehler, die sich jedoch vermeiden lassen.

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Legezwang ist eine Verhaltensstörung. © stock.adobe.com/YK

Sittiche legen in der Regel nicht mehr als zwei bis sechs Eier auf einmal und halten eine Brutpause von mindestens sechs Monaten ein. Legezwang nennt man eine Störung des Verhaltens, bei der eine Vogelhenne mehr als zehn Eier auf einmal legt oder in kürzeren Abständen als die genannten sechs Monate in die Lege- und Brutstimmung kommt.

Dieses zwanghafte Eierlegen ist gefährlicher, als es sich anhört. Denn das Vogelweibchen, die Henne, braucht dabei ihre Kraft- und Mineralstoffreserven auf. Tatsächlich kann ein Weibchen sogar am Legezwang sterben. Denn für die Bildung eines jeden Eis benötigt die Vogelhenne sehr viel Energie, Vitamine und vor allem Kalzium für die Eischale. Diese Nähr- und Aufbaustoffe fehlen ihr dann selbst. Sie leidet vor dem gefüllten Futternapf an schweren Mangelerscheinungen.

Folgen des Legezwangs          

Die Mangelerscheinungen führen zu einem struppigen Gefieder, Schwäche und zu Krämpfen. Je länger der Legezwang besteht, desto geringer werden die Kalziumreserven und die Eierschale wird nicht mehr dick und hart genug. Solch ein dünnschaliges Ei kann im Eileiter oder der Kloake steckenbleiben und eine lebensgefährliche Legenot verursachen. Sehr selten lösen körperliche Ursachen wie Hormonstörungen den Legezwang aus. Weit häufiger sind psychische Störungen und Haltungsfehler schuld an der Misere.

Ursachen des Legezwangs

In der Regel verursacht eine starke und ausschließliche Bindung an den Menschen das Fehlverhalten. Insbesondere wenn der Vogel von Hand aufgezogen wurde oder alleine ohne die Gesellschaft von Artgenossen gehalten wird. Bestimmte Liebkosungen des Besitzers fördern außerdem die Brutlust des Weibchens. So missversteht sie das Füttern aus dem Mund, das manche Besitzer so lustig finden, als Werbung eines Männchens um ihre Gunst. Fatal ist das Streicheln über den Rücken der Henne, denn es simuliert einen Deckakt. Fast reflexartig bildet eine Henne, die zum Legezwang neigt, danach Eier.

Stimulierend wirken auch Nistgelegenheiten. Beim Freiflug in der Wohnung sind dies z.B. offen stehende Schubladen oder dunkle Ecken hinter Büchern. Im Käfig sollte sich nichts befinden, was an einen Nistkasten auch nur im Entferntesten erinnert. Wenn Ihr Vogelweibchen zwanghaft Eier legt, sollten Sie sich kritisch fragen, ob Ihre Beziehung zum Vogel vielleicht zu eng ist. Füttern Sie die Henne auf gar keinen Fall aus dem Mund und streicheln Sie nicht ihren Rücken. Entfernen Sie alle Nistmöglichkeiten. Bereits gelegte Eier lassen Sie aber an Ort und Stelle. Wenn Sie der Henne die Eier wegnehmen, wird sie sonst sofort wieder neue legen.

Letztes Mittel Operation

Licht sollte die Henne nur noch acht bis zehn Stunden täglich bekommen. Wenn alles nichts hilft, kann der Tierarzt es mit Hormonen versuchen, doch sie sind das vorletzte Mittel, den sie können schwere Nebenwirkungen haben. Das letzte Mittel ist eine Operation, bei der die Geschlechtsorgane entfernt werden. Versuchen Sie außerdem einen Vogelpartner für sie zu finden, das ist oft nicht einfach und hilft auch nicht immer gegen den Legezwang, lohnt sich aber letztlich, weil nur so eine tiergerechte Haltung gewährleistet ist.

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