Vermisste Tiere

Haustier entlaufen - was tun?

Wird der Hund oder die Katze vermisst, gibt es verschiedene Möglichkeiten nach ihnen zu suchen. Flyer, Tierärtze und Organisationen wie TASSO können hier weiterhelfen. Wie Sie vorsorgen können und was im Extremfall zu tun ist, erfahren Sie hier

Haustier entlaufen
Damit ein Tier schnell wiedergefunden werden kann, sollten Vorsorgemaßnahmen getroffen werden© shutterstock.com / PongMoji

 

Gerade Besitzer von Freigängerkatzen kennen die Furcht: der Kater oder die Katze kommt nicht zur üblichen Zeit heim und selbst Stunden später ist noch keine Spur zu entdecken. Was ist geschehen? Hat sich die Katze einfach nur versteckt oder wurde versehentlich in einer Garage eingeschlossen? Oder ist sie gar unter ein Auto gekommen? Wurde sie gestohlen oder ist ihr etwas Anderes geschehen? Kommt das geliebte Tier auch am nächsten Tag nicht heim, steigt die Gewissheit: etwas ist geschehen. Natürlich möchte jeder verantwortungsvolle Tierbesitzer wissen, was mit der Katze geschah. Ebenso wie jeder Hundebesitzer sich Gedanken macht, wenn der Hund auf der Gassirunde verschwindet. Doch was kann man machen und wie lässt sich nach dem Tier suchen? Dieser Artikel zeigt einige Möglichkeiten auf. 

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Wenn das eigene Haustier entläuft, ist dies für die Halter oftmals sehr traumatisch. Doch es gibt Möglichkeiten, den vierbeinigen Freund wiederzufinden.

Die Suche selbst in die Hand nehmen

Handelt es sich bei dem verschwundenen Tier um eine Katze, sollten erst einmal die bekannten Wege abgelaufen und die Nachbarn gefragt werden. Es kommt tatsächlich nicht selten vor, dass ein Nachbar nicht bemerkt, wie sich eine Katze in die Gartenhütte schleicht und er die Tür schlichtweg abschließt. Vielleicht lässt sich die Katze direkt wiederfinden und das Verschwinden war wirklich nur ein Missgeschick. Gibt es keine Anhaltspunkte, helfen folgende Tipps weiter:

 

  • Aushänge - ein Schild mit dem Foto des Tieres, wo es zuletzt gesehen wurde und welche Besonderheiten es hat, sollte an gut sichtbaren Stellen in der Umgebung aufgehängt werden.
  • Nachbarn drauf hinweisen - es schadet nicht, die Nachbarn immer mal wieder zu fragen, ob sie nicht doch etwas gesehen haben. Vielleicht haben sie anfangs schlichtweg nicht ausreichend geschaut?
  • Urlauber - ist ein Nachbar im Urlaub, sollte ein Zettel mit dem Gesuch direkt in dessen Briefkasten oder, noch besser, an dessen Haustür gehängt werden. Die meisten Personen binden Freunde während des Urlaubs für die Blumenpflege ein, die notfalls auch Zugang zu Gartenhütten oder dem Keller gewähren können.
  • Tierheime/Tierärzte - gleichzeitig sollte jeder Tierhalter direkt beim Tierheim und bei Tierärzten in der Umgebung fragen, ob die Katze vielleicht dort abgegeben wurde. Das gilt natürlich auch für Hundebesitzer, deren Tier beim Auslauf abhandenkam. Sollte das Tier angefahren oder verletzt aufgefunden worden sein, ist es gut möglich, dass aufmerksame Menschen den Hund oder die Katze zum Tierarzt brachten.

 

Weitere Möglichkeiten der Suche

Eigentlich beginnt die Suche nach einem entlaufenen Tier bereits lange vor der eigentlichen Situation. Jeder Hund und jede Katze, die Freigang erhält, sollte gechippt sein. Das Chippen selbst ist nicht teuer und keinesfalls ein großer Eingriff. Verantwortungsvolle Halter lassen den Chip bereits während der ersten Impfungen setzen und viele Züchter geben die Tiere überhaupt nicht ohne das Implantat ab. Doch der Chip allein reicht nicht. Zwar lässt sich das Tier darüber identifizieren, um es jedoch nach dem Entlaufen wiederzuerhalten, muss es registriert werden. Hierfür wurde TASSO geschaffen, eine kostenlose Datenbank, in der jedes gechippte Tier mit den folgenden Informationen eingetragen werden kann:

 

  • Halterangaben - zwar wird das Tier registriert, doch wird gleichzeitig der Halter hinterlegt. Die Daten umfassen die Anschrift, Telefonnummern oder auch die E-Mailadresse. Jeder Halter sollte übrigens regelmäßig prüfen, ob noch alle Angaben korrekt sind und sie gegebenenfalls aktualisieren.
  • Tierangaben - das jeweilige Tier kann zusätzlich beschrieben oder mit einem Foto in der Datenbank hinterlegt werden.

 

Doch warum ist das Chippen so wichtig? Tierärzte und Tierheime prüfen bei Fund- und Abgabetieren automatisch, ob ein Chip vorhanden ist. Er ist quasi der Personalausweis des Tieres und befindet sich die Chipnummer in den Akten des Tierarztes, kann er selbst auf den Besitzer kommen und sich an ihn wenden. Bei Fundtieren geben Tierärzte und Tierheime jedoch auch die Kennung an TASSO weiter und prüfen, ob sie den Besitzer herausfinden können. Gleichfalls können sich Tierbesitzer an die Organisation wenden und über sie eine Suche generieren lassen.

Vorsorge für die Zukunft

Wie im vorangehenden Absatz genannt, ist das Chippen bereits wichtig. Gleichfalls sollten zumindest alle Katzen - nicht nur die Kater - kastriert sein. Kastrierte Tiere streunen in einem wesentlich kleineren Revier und lassen sich somit besser finden. Ein kleineres Revier ist freilich auch für den Besitzer leichter zu überprüfen. Aber wie lässt sich das Revier des Katers überhaupt herausfinden? Da gibt es einige Möglichkeiten:

 

  • Nachgehen - wer wissen will, wo sich der Tiger überhaupt aufhält, kann ihn auf seinem Rundgang begleiten. Das funktioniert natürlich nur mit Einschränkungen, da diverse Orte zwar für das Tier, doch nicht für den Besitzer frei zugänglich sind.
  • Ortung - mittlerweile gibt es längst nicht nur Kameras, die am Halsband befestigt werden und die Rundgänge des Tieres aufzeichnen. Haustiere können durchaus auch mittels GPS überwacht werden. Der Sender kommt ans Halsband und zeichnet die Wegstrecken auf, die ganz einfach über eine App kontrolliert werden können. Bleibt der Sender stets am Halsband, lässt sich ein verschwundenes Tier darüber leicht finden - sofern das Halsband noch am Tier und der Sender intakt sind.
  • Alarm - die GPS-Sender und zugehörigen Apps können mit einem Alarm ausgestattet werden. Das Gebiet, in dem sich das Tier aufhalten darf, wird vorher festgelegt. Übertritt das Tier die Grenze, erhält der Besitzer direkt einen Alarm aufs Handy.

 

Die GPS-Ortung ist natürlich nicht allein auf Hunde oder Katzen begrenzt, sondern eignet sich auch für Pferde oder andere Großtiere. Wichtig ist nur, dass bei der Befestigung des Senders darauf geachtet wird, dass keine Verletzungsgefahr besteht. Feste Halsbänder bei Katzen können zu bösen Fallen werden, wenn sich Stöcke oder Zaunteile im Halsband verheddern.

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Wer sein Haustier orten lassen kann, dürfte kaum noch Probleme mit dem Entlaufen haben. 

Fazit - Vorsorge und Technik

Heute stehen die Chancen, ein entlaufenes Tier zu finden, wesentlich besser als früher. Die Kombination aus Chips und Ortung ist eine zuverlässige Variante, den kleinen Ausbrecher bald wieder in den Händen zu halten. Gewiss kann die Technik keine Unfälle oder Diebstähle verhindern, doch selbst bei einer Straftat steigen die Chancen, das Tier rechtzeitig für Hilfsmaßnahmen zu finden, deutlich an.

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