Löwenkopfkaninchen

Erfahren Sie alles über das Löwenkopfkaninchen: Körperlänge, Lebenserwartung, Aussehen, Herkunft, Nachwuchs und Aufzucht.

Löwenkopfkaninchen
Das Löwenkopfkaninchen verdankt seinen Namen der charakteristischen Löwenmähne.© Oksana Schmidt-stock.adobe.com

Löwenkopfkaninchen gehören zu den beliebtesten Kaninchenrassen.

Steckbrief

Körperlänge: 20 – 40 cm
Gewicht: 1 – 2 kg
Körper: gedrungen, walzenförmig
Kopf: markant, mit breiter Stirn
Fellhaar: kurz
Lebenserwartung: 8 – 12 Jahre  

Systematik

Klasse: Säugetiere
Ordnung: Hasenartige
Familie: Hasenartige
Gattung: Oryctolagus
Art: Hauskaninchen  

Aussehen des Löwenkopfkaninchens

Charakteristisch für Löwenkopfkaninchen ist ihre "Mähne", die bis zu 10 cm lang ist und von der Stirn über die Ohren bis zwischen die Schulterblätter verläuft. Auch an den Backen, am Bauch sowie rechts und links des Schwanzes treten die langen Haare auf.

Das Löwenkopfkaninchen hat ein Idealgewicht von 1,3 - 1,6 kg. Das Mindestgewicht beträgt 1 kg, das Höchstgewicht liegt unter 2 kg. Trotz ihrer geringen Körpergröße besitzen Löwenkopfkaninchen keinen genetischen Zwergfaktor.

Der Körperbau ist aber an den des Farbenzwergs angelehnt und ist kurz und gedrungen. Das sind weitere optische Merkmale von Löwenkopfkaninchen:

  • Die Hinterläufe sind kurz, klein und feingliedrig.
  • Der Kopf des Löwenkopfkaninchens ist kurz, dick und in Relation zum Körper sehr markant.
  • Die Ohren sind idealerweise 5 bis 6 cm lang.
  • Das Fell des Löwenkopfkaninchens ist dicht, weich und mit 18 bis 23 mm relativ kurz.
  • Die Grannenhaare sind fein, elastisch und gleichmäßig.
  • Die Farbe der Augen ist passend zur Fellfarbe.

Herkunft des Löwenkopfkaninchens

Das Löwenkopfkaninchen (auch Löwenmähnenkaninchen genannt) gehört zu den beliebtesten Kaninchenrassen in der Heimtierhaltung. Die Zucht dieser noch sehr jungen Rasse begann Ende der 1980er-Jahre auf einer großen Kaninchenzuchtfarm mit langhaarigen Fehkaninchen. Hier wurden Kaninchen selektiert, bei denen das Fellhaar an Kopf und Hals besonders lang, das restliche Fell jedoch kurz war.

Bis heute haben Liebhaber dieser Rasse unzählige Farb- und Zeichnungsvarianten herausgezüchtet. Allerdings gibt es bisher keine verbindlichen Rassemerkmale und Farbenschläge. Aufgrund der fehlenden Reinerbigkeit der Löwenkopfkaninchen sehen die Nachzuchten noch sehr unterschiedlich aus. Einige Tiere sind völlig lang- oder kurzhaarig, während andere einzelne Haarbüschel am hinteren Teil des Körpers besitzen.

Löwenkopfkaninchen
Löwenkopfkaninchen gibt es in vielen verschiedenen Farben.© Oksana Schmidt-stock.adobe.com

Nachwuchs und Aufzucht

Hauskaninchen haben im Gegensatz zu Wildkaninchen keine feste Fortpflanzungsperiode. Der Eisprung (Ovulation) der Häsin wird durch den Deckakt (d.h. das Aufspringen des Rammlers) ausgelöst. Nach einer Tragzeit von 29 bis 32 Tagen werden bei Zwergrassen etwa 3 bis 5 Jungtiere geboren. Die Geburt erfolgt in speziellen Wurfkästen, die mit Stroh und Fellhaaren der Häsin ausgepolstert sind.

Das Muttertier säugt seine Jungen ein- bis zweimal innerhalb von 24 Stunden, wobei das Säugen nur ca. 3 bis 4 Minuten dauert. Kaninchen sind bei der Geburt unbehaart und blind, aber sie entwickeln sich relativ schnell:

  • Im Alter von 9 bis 11 Tagen öffnen sie ihre Augen und beginnen Heu und Stroh zu knabbern.
  • Als sog. Nesthocker verlassen sie ihr Nest erst ab einem Alter von etwa 14 Tagen. Ab diesem Zeitpunkt erkunden sie nach und nach den gesamten Stall.
  • Im Alter von etwa 8 Wochen werden die Jungen von ihrer Mutter getrennt.

Haltung des Löwenkopfkaninchens

Löwenkopfkaninchen können in ausreichend großen Gehegen in der Wohnung oder im Garten gehalten werden. Die Gehegegröße für zwei Kaninchen sollte mindestens 6m² betragen (Empfehlung der Tierärztlichen Vereinigung für Tierschutz e.V.).Wird das Gehege selbst gebaut, kann es direkt größer angelegt werden.

Zusätzlich benötigen die Tiere täglich Auslauf in der Wohnung bzw. (bei Außenhaltung) im Garten. Die Einrichtung des Geheges besteht aus einem Futter- und Trinknapf sowie mindestens einem Schlafhäuschen, das so groß sein sollte, dass zwei Kaninchen darin liegen können. Außerdem muss die Inneneinrichtung des Kaninchenheims Beschäftigungsmöglichkeiten für Kaninchen bereithalten.

Kaninchen besitzen einen empfindlichen Magen-/Darmtrakt. Daher müssen Fütterungsfehler und rasche Futterumstellungen vermieden werden. Das Basisfutter sollte aus hochwertigem Heu (zur freien Verfügung), Frischfutter (Gräsern, Kräutern, Gemüse und Obst) sowie ggf. kleinen Mengen Trockenfutter bestehen. Als Trockenfutter geeignet sind rohfaserreiche Pellets (Pressfutter aus Heu, Gräsern und Kräutern), die weder Getreide, noch Zucker oder Melasse enthalten. Frisches Trinkwasser muss den Tieren stets zur Verfügung stehen.

Bitte informieren Sie sich vor der Anschaffung von Kaninchen ausführlich über ihre Haltungsansprüche.

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Die Kaninchen brauchen jeden Tag Auslauf.© stock.adobe.com/Sophia

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Hätten Sie's gewusst?

Zur Zucht und Weiterentwicklung der Löwenkopfkaninchen haben sich im April 2002 einige Liebhaber von Löwenkopfkaninchen und Löwenmähnenwiddern im sog. "Löwenclub" zusammengeschlossen. 

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