Guppys

Der Guppy gilt als pflegeleichter Fisch für das Aquarium. Die Haltung von Guppys ist auch für Anfänger der Aquaristik geeignet. Lesen Sie hier, welche Ansprüche Guppys an artgerechte Aquarienhaltung stellen.

Guppys halten im Aquarium
Weil sich Guppys leicht vermehren, werden sie auch "Millionenfisch" genannt.© shutterstock
Typische Merkmale

Körperlänge: 3-5 cm (Zuchtformen, ohne Schwanz)
Lebenserwartung: bis zu 5 Jahre
Verbreitung: Südamerika
Lebensraum: alle Wasserschichten mit üppiger Vegetation
Lebensweise: im Schwarm
pH-Wert: 6-8,5

Systematik

Klasse: Fische (Pisces)
Ordnung: Zahnkärpflinge (Siluriformes)
Familie: Lebendgebärende Zahnkarpfen (Poecilinae)
Gattung: Poecilia
Art: Guppy (Poecilia reticulata)     

Inhaltsübersicht

Verbreitungsgebiet und Lebensraum

Der Guppy hat ein sehr weites Verbreitungsgebiet. Natürlich beheimatet in Teilen Südamerikas, hat der Guppy seinen Weg nach Afrika und Asien gefunden. Aufgrund seiner großen Anpassungsfähigkeit gibt es Guppy-Biotope sogar auch in Deutschland.

  • Südamerika - natürliche Heimat des Guppy: Das bedeutendste Verbreitungsgebiet der Guppys liegt entlang der Atlantikküste Südamerikas, in Guyana und Venezuela. Den Lebensraum von Guppys bilden sowohl kleine Gewässer als auch große Flüsse. In großen Gewässern sind Guppys vor allem in Ufernähe zu finden. Vor allem bevorzugt der Guppy einen Lebensraum mit dichter Vegetation.
  • Guppys in Afrika und Asien: Guppys sind sehr anpassungsfähig, weshalb sie auch fremde Lebensräume leicht besiedeln können. Im Zuge der Kolonialisierung wurden Guppys auch nach Afrika und Asien eingeführt. Da Guppys Mückenlarven fressen, erhoffte man sich davon die Eindämmung von Malaria.
  • Guppys in Deutschland: Seit den 1970er Jahren gibt es Guppy-Populationen auch in Deutschland. Guppys überleben die kalten Temperaturen in Deutschland unter anderem in der Nähe von Ausläufen zu Industrieanlagen, zum Teil auch in Brack- und Abwässern.

Ernährung von Guppys

Guppys sind was ihre Nahrung angeht nicht wählerisch. Zwar überwiegt die pflanzliche Nahrung, doch nehmen Guppys auch tierische Proteine beispielsweise in Form von Mückenlarven zu sich.

Passen Sie die Ernährung der Guppys an die natürliche Ernährung an. Es ist ratsam beim Kauf von Fertig-Fisch-Futter in Form von Tabletten oder Flocken hochwertigen Markenpräparaten den Vorzug zu geben. Darüber hinaus können Sie Guppys auch Lebendfutter anbieten, um die Zufuhr der wichtigsten Nährstoffe zu gewährleisten.

Dieses Lebendfutter ist für Guppys gut geeignet:

  • Salinenkrebse
  • Wasserflöhe
  • Mückenlarven

Krankheiten bei Guppys

Bei optimalen Haltungsbedingungen haben Guppys eine Lebenserwartung von 3 bis 5 Jahren. Um Ihre Guppys gesund zu halten, sollten Sie eine einseitige Ernährung und Überbesatz im Aquarium unbedingt vermeiden.Haben Ihre Guppys kräftige Farben, einen gesunden Appetit und vermehren sie sich gut, können Sie aufatmen. Ihre Guppys sind bester Gesundheit.

Sollten Sie aber folgende Anzeichen feststellen, sind das deutliche Symptome dafür, dass die Guppys krank sind:

  • Fressunlust
  • Eingefallener oder stark aufgeblähter Bauch
  • Eingerissene Flossen
  • Stumpfe Farbe
  • Trübe oder aufgequollene Augen
  • Ungewöhnliche Flecken auf Körper und Flossen
  • Apathisches Verhalten
  • Langsame, schaukelnde Schwimmweise

Vermehrung und Nachwuchs bei Guppys

Guppys vermehren sich sehr schnell. Dieser Umstand hat ihnen auch den Namen "Millionenfisch" eingebracht. Die Fortpflanzung der Guppys ist sehr faszinierend. Anders als die meisten Fischarten bringen Guppys ihren Nachwuchs lebend zur Welt.

Guppy-Männchen und Guppy-Weibchen sind recht deutlich zu unterscheiden:

  • Guppy-Männchen bleiben kleiner, ohne Schwanzflosse ca. 3 cm. Sie sind außerdem prächtiger gefärbt als die Weibchen und tragen eine als Begattungsorgan umgewandelte Afterflosse, das Gonopodium. Dieses entwickelt sich bereits bei den jungen Männchen.
  • Guppy-Weibchen sind schon nach wenigen Wochen geschlechtsreif und in der Lage, ca. alle 4 Wochen 20 bis 40 lebende Junge zur Welt zu bringen. Das Weibchen speichert die Spermien des Männchens. Dadurch ist eine erneute Befruchtung auch ohne Begattung möglich, sobald das Weibchen über eine reife Eizelle verfügt.

Guppys vergesellschaften

Wenn Sie mehrere Fischarten vergesellschaften wollen, müssen Fragen nach den Bedürfnissen und Charaktereigenschaften der Fische im Vorfeld geklärt werden.

Als Regel gilt: Konzentrieren Sie sich lieber auf wenige Arten, pflegen Sie aber mehrere Individuen einer Art. Im Verbund mit Artgenossen fühlen sich Fische üblicherweise wohler.

Für ein Gesellschaftsaquarium mit Guppys eignen sich folgende Arten:

  • Kleinere Buntbarsche, z.B. Schmetterlings- oder Zwergbuntbarsch
  • Welsarten, z.B. Panzer- oder Antennenwels
  • Garnelen, z.B. Zwerg- oder Fächergarnele

Der Guppy: Arten und Formen

Der Guppy ist einer der beliebtesten Fische für die Haltung im Aquarium. Er gehört zu den Lebendgebärenden Zahnkarpfen. Die kleinen, bunt schillernden Fische können 3-5 cm groß werden. Die Farbe und Form der Guppys hängt von der Züchtung ab. Das Augenmerk liegt besonders auf der Schwanz- und Rückenflosse des Guppy.

Man unterscheidet zwischen drei Guppy-Rassen:

1. Großflosser wie

  • Fächerschwanz-Guppy
  • Triangelschwanz-Guppy
  • Schleierschwanz-Guppy
  • Fahnenschwanz-Guppy
Guppy_Grossflosser.jpg
© Stock.adobe.com/sommai

2. Schwertflosser wie 

  • Doppelschwert-Guppy
  • Obenschwert-Guppy
  • Untenschwert-Guppy
  • Leierschwanz-Guppy
Guppy_Schwertflosser.jpg
© Stock.adobe.com/Mirko Rosenau

3. Kurzflosser wie

  • Spatenschwanz-Guppy
  • Speerschwanz-Guppy
  • Rundschwanz-Guppy
  • Nadelschwanz-Guppy
Guppy_Kurzflosser.jpg
© Stock.adobe.com/Mirko Rosenau

Besonderheit: Der Endlers Guppy

Der Name des Endlers Guppy geht auf den Evolutionsbiologen John A. Endler zurück, der 1975 in Venezuela außergewöhnliche Guppys entdeckt und in die USA eingeführt hat. Aus diesen Guppys entstanden zahlreiche Zuchtformen, die als Endlers Guppy bezeichnet werden.

Mit einer Größe von 1,5 bis 2 cm ist das Männchen des Endlers Guppy kleiner als andere Guppy-Männchen. Charakteristisch für den Endlers Guppy ist ein schwarzes Band, das sich vertikal über die Mitte des Körpers zieht. Die Weibchen des Endlers Guppy sind gräulich gefärbt mit leichtem metallischen Schimmer.

Endlers Guppy
Der Endlers Guppy ist an seinem schwarzen Band in der Mitte der Körpermitte zu erkennen.© Wikimedia Commons / Emilio17

Guppys halten im Aquarium

Der Guppy ist einer der beliebtesten Fische für das Aquarium. Die Haltung von Guppys im Aquarium ist auch für Anfänger geeignet. Wenn Sie Anfänger der Aquaristik sind, dann empfehlen wir Ihnen, sich vorab genau über die Grundausstattung und Einrichtung eines Aquariums zu informieren.

Diese Produkte sind besonders beliebt

Für die Einrichtung und Pflege des Aquariums sind folgende Produkte besonders beliebt: 

Welche Wassertemperatur brauchen Guppys?

Der natürliche Lebensraum von Guppys ist tropisch. Daher benötigen Guppys eine Wassertemperatur von 24 bis 26 ° C, die Sie mit Hilfe einer Heizung für Aquarien herstellen können.

Wie ist die optimale Beleuchtung für Guppys?

Achten Sie darauf, mit der Beleuchtung des Aquariums den tropischen 12-Stunden-Tagesrhythmus zu imitieren.

Welche Wasserpflanzen eignen sich für die Haltung von Guppys?

Guppys bevorzugen einen Lebensraum mit üppiger Vegetation. Besonders geeignet für das Guppy-Aquarium sind feinfiedrige Wasserpflanzen. Da Guppys sich in allen Wasserschichten aufhalten, sind auch Schwimmpflanzen empfehlenswert. Um den Aquarienbewohnern ein gesundes Milieu zu bieten, benötigen Aquarienpflanzen spezielle Pflege.

Die richtige Fütterung spielt eine wichtige Rolle dabei, die Guppys gesund zu halten. Bitte beachten Sie daher auch die weiteren Empfehlungen für die Fütterung von Zierfischen.  Je nach Art der Erkrankung trifft es Einzeltiere oder den gesamten Bestand. Typische Krankheiten bei Guppys und anderen Zierfischen sind:

  • Weißpünktchenkrankheit
  • Samtkrankheit
  • Haut- und Kiemensaugwürmer
  • Fräskopfwürmer
  • Bakterielle Infektionen
  • Schimmelpilzbefall
  • Fischtuberkulose

Achtung: Der Guppy-Nachwuchs ist willkommenes Futter für andere Fische, mitunter auch für andere Guppys. Dieses Wissen kann zur zielgerichteten Bestandsregulierung  angewendet werden, wenn der Guppy-Nachwuchs aufgrund der leichten Vermehrung überhandnimmt.

Guppy-Männchen und Guppy-Weibchen
Die Färbung des Guppy-Männchens ist leuchtender als die des Weibchens. © Wikimedia Commons / Amy E. Deacon, Hideyasu Shimadzu, Maria Dornelas, Indar W. Ramnarine & Anne E. Magurran

Guppys kaufen

Wenn Sie Guppys kaufen, vergewissern Sie sich zuerst, dass die Fische gesund sind und einwandfrei gehalten wurden. Guppys kaufen können Sie im Zoofachhandel, in spezialisierten Aquaristik-Geschäften, auf Fischbörsen, online oder direkt beim Züchter. Der Kauf von Guppys beim Züchter sei besonders empfohlen.

Tipp: Gut beraten sind Sie vor allem mit Guppys aus regionalen Züchtungen, da diese häufig weniger anfällig für Krankheiten sind.

 

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