Hunde- oder Katzenmensch: Das bedeutet es für die Persönlichkeit

Viele Menschen haben eine (eindeutige) Vorliebe für Katzen oder für Hunde und bezeichnen sich selbst als „Hunde“- oder Katzenmensch“. Die Ergebnisse mehrere Studien zeigten, dass diese Vorlieben einiges über die Persönlichkeit aussagen. Welche Eigenschaften typisch für Hundemenschen und welche typisch für Katzenmenschen sind, erfahren Sie hier.

Hundemenschen und Katzenmenschen unterscheiden sich in ihrer Persönlichkeit.
Hundemenschen und Katzenmenschen unterscheiden sich in ihrer Persönlichkeit.© okeanaslt-stock.adobe.com

Hund oder Katze? Wohl kaum eine Frage spaltet Tierliebhaber so sehr wie diese und führt bei Hunde- und Katzenhaltern auch mal zu angeregten Diskussionen. Es scheint so, als könne man nur zu einer Seite gehören: Entweder man liebt Katzen oder man liebt Hunde. Nicht immer ist das eindeutig, doch eine Tendenz zu dem einen oder dem anderen Tier haben viele.

Einige Menschen – unabhängig davon, ob sie selbst ein Haustier besitzen oder nicht – ordnen sich selbst als Hundemensch oder als Katzenmensch ein. Wie man in mehreren Studien herausfand, können Katzen- und Hundemenschen spezifische Charaktereigenschaften zugeschrieben werden.

Diese Persönlichkeiten haben Hundemenschen und Katzenmenschen

Die Frage, inwiefern sich Hunde- und Katzenmenschen voneinander unterscheiden, wurde bereits in mehreren Studien untersucht.

Im Jahr 2010 führten Forscher eine Umfrage mit etwa 4.500 Personen durch, die sich selbst entweder als Hunde- oder als Katzenmenschen bezeichneten (Gosling, Sandy & Potter, 2010). Sie gingen im Wesentlichen auf die „Big 5“ der Persönlichkeitsmerkmale ein:

  1. Offenheit für Erfahrungen (Aufgeschlossenheit)
  2. Gewissenhaftigkeit (Perfektionismus)
  3. Extraversion (Geselligkeit)
  4. Verträglichkeit (Rücksichtnahme/ Kooperationsbereitschaft/ Empathie)
  5. Neurotizismus (emotionale Labilität/ Verletzlichkeit)

Die Forscher fanden Unterschiede zwischen Katzen- und Hundemenschen in allen fünf Bereichen. Die Studie lieferte folgende Ergebnisse:

  • Die Hundemenschen erzielten höhere Werte in den Merkmalen Gewissenhaftigkeit, Extraversion und Verträglichkeit und sind der Studie zufolge pflichtbewusster, eher extrovertierter bzw. geselliger und kompromissbereiter.
  • Katzenmenschen hatten hingegen in den Punkten Offenheit und Neurotizismus höhere Werte und sind demnach tendenziell emotional labiler, bzw. sensibler und offener für neue Erfahrungen.

Im Jahr 2017 kamen US-Forscher bei einer weiteren Studie (Guastello et al., 2017) zu detaillierteren Ergebnissen und ordneten Katzen- und Hundemenschen folgende Eigenschaften zu, wie u.a. die "Psychology Today" berichtet:

Katzenmenschen sind der Studie zufolge tendenziell…

  • intelligenter
  • sensibler und intuitiver
  • Einzelgänger (eigenständig/ individualistisch)
  • kreativer
  • unkonventioneller
  • eher bereit dazu, soziale Normen zu brechen

Hundemenschen hingegen seien eher…

  • lebhaft
  • gesellig
  • warmherzig
  • extrovertiert
  • regelkonform
  • praktisch veranlagt
  • interessiert an Zugehörigkeit sozialer Gruppen

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Katzenmenschen tendenziell eher „ihr Ding machen“, egal ob das zu den sozialen Normen passt oder nicht, während Hundemenschen Wert auf Zugehörigkeit und Regeln legen.

Hundemenschen sind regelkonformer, Katzenmenschen unkonventioneller.
Hundemenschen sind regelkonformer, Katzenmenschen unkonventioneller. © Monika Wisniewska-stock.adobe.com

Gründe für die Persönlichkeitsunterschiede zwischen Katzen- und Hundemenschen

Warum es Persönlichkeitsunterschiede zwischen Katzen- und Hundemenschen gibt, kann nur vermutet werden. Es liegt jedoch nahe, dass das mit dem Charakter der Tiere zusammenhängt.

Denn während Katzen prinzipiell eher als unabhängig und freiheitsliebend gelten, werden Hunde meist als gelehriger und geselliger bezeichnet. Ein regelkonformer, pflichtbewusster Mensch könnte daher trainierbare, gehorsame Hunde sympathischer finden als unabhängige Katzen, die das tun, was sie wollen. Es kann also sein, dass Menschen sich unterbewusst dem Tier zuordnen, das ihnen ähnlicher ist.

Doch selbstverständlich gilt: Weder bei den Tieren, noch bei den Menschen sind die Eigenschaften, die ihnen zugeschrieben werden, generalisierbar. Die Studien zeigen lediglich eine Tendenz, was aber nicht heißen soll, dass alle Hunde oder Katzen sowie Katzenmenschen oder Hundemenschen diese Eigenschaften erfüllen. Jedes Lebewesen ist individuell.

Das findet auch Mikel Delgado, Tierverhaltensforscher an der Veterinärschule UC Davis. Auch er untersuchte im Jahr 2014 die Persönlichkeiten von Hunde- und Katzenmenschen und kam dabei zu ähnlichen Ergebnissen wie die anderen Studien. Doch wie er meint, seien die Forschungen nicht perfekt:

Hunde und Katzen seien vollkommen verschieden, hätten unterschiedliche Domestizierungsgeschichten sowie andere Bedürfnisse. Auch Menschen sind unterschiedlich und machen verschiedene Erfahrungen mit Haustieren. Die Gründe dafür, ob man sich als Katzen- oder Hundemensch bezeichnet, hängen also von viel mehr Faktoren ab.

Außerdem gibt es ja auch noch Menschen, die sich weder als Katzenmensch noch als Hundemensch bezeichnen, sowie die, die beide Tiere gleichermaßen lieben!

Sind Hundemenschen religiöser als Katzenmenschen?

Ebenfalls interessant ist eine Studie aus dem Jahr 2020 aus dem Magazin „Journal for the Scientific Study of Religion” (Perry & Burge, 2020). Sie untersuchte die Rolle der Religion beim Halten von Haustieren und fand heraus, dass Menschen, die häufiger an Gottesdiensten teilnehmen, seltener Katzen besitzen.

Warum das so ist, lässt sich nicht eindeutig sagen. Wie die „Psychology Today“ berichtet, könnte es könnte sich um einen Zufall handeln, es könnte aber auch daran liegen, dass religiöse Menschen viele Persönlichkeitsmerkmale der „Hundemenschen“ aufweisen, zum Beispiel die Zugehörigkeit zu einer Gemeinschaft oder die Regelkonformität.

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