Hundesteuer in Sachsen-Anhalt: Wer zahlt wie viel?
In Sachsen-Anhalt unterscheiden sich die Hundesteuersätze von Gemeinde zu Gemeinde erheblich. Besonders in städtischen Regionen müssen Hundehalter tiefer in die Tasche greifen.
Neue Steuersätze zum Jahreswechsel
Drei Gemeinden haben ihre Hundesteuer 2025 angehoben:
- In Ilsenburg (Harz) stieg die Steuer für den ersten Hund um 23 Prozent auf 80 Euro.
- In Allstedt (Mansfeld-Südharz) müssen Hundehalter nun 70 statt 40 Euro zahlen.
- Nienburg (Salzlandkreis) erhöhte die Steuersätze für den zweiten und dritten Hund auf 95 bzw. 125 Euro.
Für den ersten Hund bleibt die Steuer in Nienburg unverändert.
Große Unterschiede zwischen Stadt und Land
Eine Analyse von MDR Data zeigt: 61 Prozent der Gemeinden verlangen für einen Hund weniger als 50 Euro im Jahr. Besonders günstige Steuersätze finden sich in ländlichen Regionen wie in Werben (Elbe), wo Hundehalter lediglich 14 Euro jährlich zahlen – der niedrigste Wert in Sachsen-Anhalt.
In Städten ist die Steuer hingegen deutlich höher. Magdeburg erhebt mit 114 Euro die höchste Hundesteuer des Bundeslands. Eine Staffelung oder Sonderregelungen für gefährliche Hunde gibt es dort nicht mehr.
Warum gibt es die Hundesteuer?
Die Hundesteuer wird von den Kommunen als Einnahmequelle genutzt und fließt in den allgemeinen Haushalt. Sie ist nicht zweckgebunden – die Finanzierung von Hundewiesen oder Kotbeseitigung ist damit ausgeschlossen. Magdeburg betrachtet die Steuer zusätzlich als Instrument zur Regulierung der Hundepopulation.
Wachsende Hundezahlen – stagnierende Einnahmen
Die Zahl der Hunde in Sachsen-Anhalt hat zwischen 2017 und 2024 um 87 Prozent zugenommen. Trotz des starken Anstiegs sind die Einnahmen aus der Hundesteuer im selben Zeitraum nur um knapp 28 Prozent gestiegen. Städte wie Magdeburg, Halle (Saale) und Dessau-Roßlau tragen mit ihren Einnahmen erheblich zum Gesamtaufkommen bei – 2023 machten sie fast ein Viertel der gesamten Hundesteuereinnahmen aus.
Kritik und Verteidigung der Steuer
Während der Bund der Steuerzahler die Hundesteuer als veraltet und unnötig kritisiert, hält der Städte- und Gemeindebund sie für eine wichtige Einnahmequelle, um die finanziellen Herausforderungen der Kommunen zu bewältigen.
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