Katze an andere Haustiere gewöhnen
Katzen können auch mit anderen Haustieren vergesellschaftet werden, Freundschaften schließen oder das andere Tier zumindest als harmlosen Mitbewohner akzeptieren. Worauf Sie dabei achten müssen, erfahren Sie hier.
Katze und Hund, Kaninchen, Meerschwein oder Ratte: Eine friedfertige Vergesellschaftung von Katzen und anderen Haustieren ist durchaus möglich. Wenn Sie möchten, dass zwischen den Tieren eine Freundschaft entstehen kann bzw. dafür sorgen wollen, dass die Katze das andere Tier akzeptiert müssen Sie auf folgende Punkte achten.
Der richtige Zeitpunkt ist ausschlaggebend
Schon ab der zweiten Lebenswoche kann ein Katzenkind Beziehungen zu andersartigen Wesen aufnehmen – mit potenziellen Beutetieren genauso wie mit anderen Raubtieren. Wenn es in dieser Zeit mit ihnen spielen, Köpfchen und Flanken an ihnen reiben kann, verlieren Rangordnung und Artschranken offenbar ihre Bedeutung.
Solche Freundschaften können lebenslang dauern, nach dem Prinzip "Alte Liebe rostet nicht". Allerdings ist die Phase, in der diese Bindungen klappen, nur kurz, warnt der britische Verhaltensforscher Dr. Bruce Fogle: Sie umfasst maximal fünf Wochen. Bis zur siebten Lebenswoche betrachtet die junge Katze artfremde Geschöpfe, denen sie begegnet, einfach als andere Katzen oder möglicherweise auch als Katzen mit anderem Geruch, meint Dr. Fogle. Sanftmütige erwachsene Hunde oder besser noch schwanzwedelnde Welpen eignen sich besonders gut für solche frühkindlichen Sozialkontakte. Man spielt miteinander, kuschelt, genießt Körperkontakt und Körperwärme.
Ab der achten Woche kommt die Furcht
Die Furcht vor Unbekannten bildet sich erst nach der siebten Woche heraus. Und auch der angeborene Trieb, kleinere Arten wie Hamster, Vögel oder Fische zu jagen und zu töten, entwickelt sich erst nach diesem Alter. Untersuchungen haben gezeigt, dass sechswöchige Kätzchen, die gemeinsam mit Ratten aufgezogen wurden, sich später beharrlich weigerten, Ratten derselben Art als Beutetiere zu verfolgen. Erfolgte die erste Kontaktaufnahme jedoch nur eine gute Woche später, endete das Verhältnis mit dem üblichen Katz-Maus-Spiel.
Da geht es der Katze nicht anders als einem Hund mit einer fremden Katze: Beim Anblick eines kleineren zappelnden oder flüchtenden Tieres erwacht der natürliche Jagdtrieb, und es kommt zu einer Verfolgungsjagd. Mit (Erz-) Feindschaft in unserem Sinn hat das nichts zu tun.
Doch auch nach diesem Zeitpunkt gibt es noch Wege, die zu Freundschaften führen. Allerdings nicht mehr mit allen Arten. Ausgesprochen mit Vorsicht zu genießen sind mit zunehmendem Alter des Kätzchens nähere Beziehungen zu:
- Mäusen
- Ratten
- Hamstern
- Meerschweinchen
- Wellensittichen
- Kanarienvögeln
Ein kleines Missverständnis kann den Jagdinstinkt wecken, und die Freundschaft hat ein jähes Ende. Zwischen einer Katze und größeren Sittichen und Papageien kann es dafür zu handfesten Streitigkeiten kommen bzw. zu einer verbissenen Verteidigung der Vogelinteressen. Leichter klappt es in der Regel mit einer Katze-Hund-Beziehung.
Hund und Katze aneinander gewöhnen
Zunächst gilt es, die Wahrnehmung von Hund und Katze so aufeinander zu richten, dass beide Tiere sie relativ angstfrei erleben. Und das erreicht man, indem man sich den Geruchssinn der Tiere zunutze macht: Man hält für ein bis zwei Tage Hund und Katze in getrennten Räumen und wechselt dann die Katze ins Hundezimmer und umgekehrt. So gewöhnen sich beide an den Geruch des anderen. Dann werden die Tiere zusammengebracht, indem man in leisem und beruhigendem Ton auf sie einredet. Der Hund sollte dabei unbedingt ein Geschirr mir Leine tragen und gehalten werden. Anschließend werden beide mit einem Leckerbissen belohnt.
Diese Treffen mit Belohnung werden so oft wie nötig wiederholt. Das kann eine Woche dauern, vielleicht auch länger. Einer schon erwachsenen und von klein auf hofierten Katze einen jungen Hund hinzuzugesellen geht aber nur selten gut. Denn sie tendiert dazu, den Neuankömmling zu terrorisieren.