Herausforderungen im Mehrkatzenhaushalt

Ein Mehrkatzenhaushalt macht erfinderisch. Jede Katze hat unterschiedliche Ansprüche und Wünsche. Wir zeigen Ihnen, wie Sie allen Katzen gerecht werden können. 

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Die Versorgung von mehreren Katzen ist eine Herausforderung. © Stock.adobe.com/Pixel-Shot

Halter von mehreren Katzen stehen oft vor der Herausforderung, den Bedürfnissen jeder Katze gerecht zu werden – ohne die anderen zu vernachlässigen. Es beginnt schon bei der Fütterung, die am besten getrennt stattfinden sollte, damit jede Katze in Ruhe fressen kann. Viele Katzen fordern dann auch noch Extraleckereien, Sonderfreilauf, oder die Pole Position im Bett. Wie man jedem gerecht wird, verraten die, die es wissen müssen: die Vielkatzen-Mamas und -Papas.

Friede mit Tricks - clever und individuell

Wichtig bei der Haltung von mehreren Katzen ist es, Ausgleich zu schaffen: Katzen bilden wie Kinder Spiel-Allianzen und Schmusegemeinschaften. So kehrt Friede eher dann ein, wenn man eine gerade Anzahl von zwei oder vier Tieren hält. Bei drei oder fünf Katzen bleibt häufig eine ein Außenseiter oder lebt als Prügelknabe ein geducktes, freudloses Leben. Wenn das bei Ihnen so ist, schaffen Sie Ausgleich. Sorgen Sie dafür, dass genug Schlaf- und Kratzplätze vorhanden sind und schaffen Sie der unterdrückten Katze sichere Rückzugsorte. Beobachten Sie die Katzen genau. Wird das Mobbing nicht besser, sollten Sie darüber nachdenken, das unterdrückte Tier abzugeben. 

Plätze schaffen, nicht Grenzen setzen

Aus einer Wohnungskatzen-Studie der Verhaltensforscherinnen Penny L. Bernstein und Micky Strack ergibt sich, dass es von Vorteil ist, wenn für alle Katzen hoch gelegene, gemütlich kuschelige Schlafplätze vorhanden sind, wobei es nur zu Streit führt, wenn es zu viele Tabuzonen innerhalb der Wohnung gibt.

Je mehr Katzen sich eine Wohnung teilen müssen, desto mehr wollen sie ihre Tabus selbst regeln. Deshalb: Harmonie wächst, je weniger Verbote es gibt.

Ausnahmen: Sollen Orte katzenfrei bleiben, aber gibt es Ausnahmen für einzelne Tiere, sind dies meist die Rechte älterer Tiere. Einem Neuankömmling auf Dauer Sonderrechte einzuräumen, kann zu Eifersucht führen.

Gefahren im Zusammenleben

Bei mehreren Katzen gibt’s häufig wilde Jagden durch die Wohnung, und deshalb ist es wichtig, keine zerbrechlichen Gegenstände herumstehen zu lassen, heiße Herdplatten immer sofort abzudecken und spitze Messer wegzuräumen.

Herausfordernd wird es auch bei Krankheiten: Schon der Durchfall einer der Katzen kann zur Belastungsprobe werden. Die Katze muss von den anderen getrennt sein, braucht nicht nur Spezialfutter, sondern auch vermehrte Zuwendung, die man ihr in einer abgelegenen Quarantänestation kaum geben kann. So muss es immer möglich sein, eine Katze so zu isolieren, am besten mit Sichtkontakt, dass sie nicht vor Einsamkeit umkommt. Bei längerer Krankheit einer der Katzen geraten die anderen leicht in Aufruhr, sortieren die Rangfolge neu und machen dem Heimkehrer vielleicht die Hölle heiß.

Auch beim Thema Urlaub wird es für Halter von vielen Katzen schwieriger: "Geht nicht”, sagen die meisten, sobald die Zahl der Katzen die Zwei überschritten hat. Nicht jedem ist es vergönnt, einen lieben Menschen zu finden, der mit ausreichend Zeit und Katzenverständnis zum Sitten kommt. Manche wählen deshalb sogar eine Katzenpension.

 

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