Garten katzensicher machen: So klappt's

Damit Katzen auf der einen Seite vor Gefahren geschützt, auf der anderen Seite aber trotzdem nach draußen können, bietet es sich an, seinen Garten katzensicher einzuzäunen. Was es zu beachten gilt, erfahren Sie hier.

Katzen sollen sich im Garten wohlfühlen.
Katzen sollen sich im Garten wohlfühlen - und auch sicher vor Gefahren sein.© aifeati - stock.adobe.com

Katzen freuen sich darüber, wenn sie nach draußen dürfen und dort die Gegend erkunden können. Doch auf der anderen Seite lauern draußen auch viele Gefahren. Vor allem der Straßenverkehr stellt eine große Bedrohung für Katzen dar.

Die Lösung ist oft ein eingezäunter, katzensicherer Garten: Er garantiert auf der einen Seite Sicherheit für die Katze, ermöglicht ihr aber auch den Zugang zur frischen Luft.

Inhaltsübersicht

Garten katzensicher machen: Schritte bei der Planung eines Katzenzauns

Bevor ein Katzenzaun gebaut werden kann, müssen einige Dinge geplant werden. Dazu gehören folgende Schritte:

1. Das Bauamt wegen katzensicherem Garten befragen

Auch die Bauämter müssen je nach Wohnort und Vorhaben ihre Genehmigung zu baulichen Veränderungen geben. In einigen Orten sind Zäune bis zu einer Höhe von 1,80 Meter genehmigungsfrei, in anderen sind es 2,00 Meter. Genaue Auskunft geben die örtlichen Bauämter. Aber mit guten Argumenten und einer Zeichnung des fertigen Gartens (mit viel Grün) gewappnet, überzeugen immer mehr Katzenfreunde ihre Nachbarn und Behörden vom Sinn des hohen Zaunes.

Sie können auch Ihre Nachbarn über Ihr Vorhaben informieren. Denn da Katzenzäune relativ hoch sind, könnte es sein, dass die Nachbarn daran etwas stört. Vielleicht kann man diese Konflikte durch ein Gespräch aus der Welt schaffen.

2. Kosten berechnen und Helfer organisieren

Wie viel die Einzäunung und die Gartengestaltung kostet, lässt sich schwer verallgemeinern, da die örtlichen Verhältnisse, die Eigenleistung und die Materialien sehr unterschiedlich sein können. Als Faustregel gilt etwa, dass Sie nicht mehr als das Doppelte als für einen normalen Zaun ausgeben müssen, wobei dieser Betrag überschritten werden kann, wenn spezielle Bauten nötig sind. Vergessen Sie in Ihrer Finanzplanung nicht, dass auch Pflanzen und die Gartengestaltung bezahlt werden müssen, es sei denn, Sie haben bereits alles vorrätig und greifen selbst zum Spaten.

Wenn Sie wenig Zeit für den Bau haben oder handwerklich nicht geschickt sind, suchen Sie sich, notfalls per Anzeige, einen oder mehrere Helfer. Beziehen Sie die Helfer von Anfang an in die Planung mit ein, denn nur ein handwerklich erfahrener ”Bastler” kann entscheiden, was technisch realisierbar ist, welches Material und wie viel davon Sie benötigen, ob das Werkzeug ausreicht, wie viel Zeit und schließlich natürlich, wie viel Kosten Sie investieren müssen.

3. Planen und Material beschaffen

Überlegen Sie schon im Vorhinein, wo Ihre Katzen trotz des hohen Zaunes eventuell entwischen könnten. Katzen können zum Beispiel mühelos vom Dach einer Garage oder eines Gartenhäuschens hinunter springen. Machen Sie solche Möglichkeiten ausbruchsicher. Übersehen werden häufig auch Pflanzenklettergerüste an Terrassen oder Bäumen, deren Stämme zwar weit genug vom Zaun entfernt stehen, deren Zweige aber ausladend genug sind, um der Katze zu erlauben, von dort aus zum Nachbarn hinüber zu springen. Nahe am Zaun stehende Bäume sollten Sie umsetzen oder sichern.

Planung und Materialbeschaffung gehen meistens Hand in Hand. Wählen Sie keine hölzerne Zaunpfähle, weil Katzen an diesen gut hochklettern können. Eisenpfähle eignen sich besser. Man bekommt entsprechende Rohre in Garten- oder Baufachgeschäften. Das Zuschneiden und Schweißen können ein Schmied oder eine Auto-Karosserie-Firma übernehmen. Wer schon einen Maschendrahtzaun mit Eisenpfählen hat, kann möglicherweise diesen Zaun nach oben hin entsprechend verlängern. Das Einbetonieren der Pfähle erledigt ein Bauunternehmen oder ein Handwerker. Dieser kann schließlich auch den Maschendraht verspannen und alle weiteren Arbeiten erledigen, die Sie selbst nicht erledigen können oder wollen.

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Garten katzensicher machen: Fester Zaun oder Katzenzaun light?

Für einen Zaun aus Eisenpfählen setzen Sie zunächst 2,30 Meter hohe Eisenpfähle ein, die in einer Höhe von 1,80 Meter nach innen abgewinkelt werden (Winkel von ca. 30 Grad). Die Eisenpfähle bespannen Sie anschließend mit Maschendraht. An das abgewinkelte oberste Zaunstück können Sie ein lose wehendes Netz (z.B. ein Vogelschutznetz für Obstbäume und Gemüsebeete) oder einen nicht verspannten Zaun aus dünnem Draht (Hasendraht) anbringen.

Vergessen Sie nicht die Gartentüren, falls Sie überhaupt welche benötigen. Auch diese müssen entweder genauso gestaltet sein wie der Zaun, oder Sie setzen innerhalb des hohen Zaunes eine extra Tür ein.

Leichter zu installieren sind zwei Meter hohe Katzenschutznetze um das Grundstück: Man spannt sie zwischen Pfosten von etwa zwei Meter Abstand. Die müssen allerdings mit Schmackes eingeschlagen werden. Weniger Kraft erfordern Erdschrauben, bzw. Rasendorne, die man als Halterung für Teleskopstangen in den Boden schraubt. Zwischen diese Stangen spannt man das Netz.

Damit abenteuerlustige Katzen sich nicht unter dem Zaun durchbuddeln, versenkt man das Netz tiefer in der Erde. Dafür schneidet man den Rasen auf und drückt das Netz ca. 15 cm tief in der Erde fest. Dann verwächst es mit den Rasenwurzeln. Eine alternative, dauerhafte und stabile Lösung für Wühlkatzen sind Steinplatten, die man senkrecht in die Erde setzt und mit dem Maschendraht durch Schrauben und Draht verbinden.

Katzensicherer Garten: Gefahren für Katzen vermeiden

Wichtig für Hobbygärtner ist das konsequente Wegschließen von Holzschutzmitteln, Farben, Ölkännchen, Frostschutzmitteln o.ä. Eine kleine Pfütze auf dem Boden reicht: Die Katzen treten hinein oder legen sich drauf und schlucken das Gift beim nächsten Fellputzen. Deshalb ist auch Schneckenkorn tabu für einen Katzengarten. Und wenn giftige Spritzmittel einmal unvermeidlich sind, zum Beispiel bei starkem Läusebefall, lassen Sie die Katzen besser einige Tage im Haus.

Ist Ihr Gartenzaun wirklich absolut dicht, können Sie es wagen, auch Kaninchen oder Meerschweinchen Auslauf zu gewähren, sofern Ihre Katzen sich mit ihnen vertragen. Machen Sie das aber unbedingt nur unter Aufsicht!

Ein Vogelhäuschen kann in einem Katzengarten für Abwechslung sorgen, allerdings nur, wenn es für die Katzen unerreichbar ist. Steht es auf einer glatten hohen Eisenstange, an der keine Katzenkrallen Halt finden, dürfte nichts passieren. Anders als in ”offenen” Gärten können in Ihrem Garten keine Igel ein- und ausgehen. Haben Sie bereits eine Igelfamilie im Garten, müssen Sie auch ein bisschen für sie sorgen und ihnen einen Winterunterschlupf anbieten.

Den Garten für Katzen sicher und schön gestalten

Bei der Gestaltung des Gartens sind Ihrer Phantasie kaum Grenzen gesetzt, denn Katzen lieben Abwechslung. 

Garten: Den Katzenzaun mit Pflanzen verschönern

Zur Begrünung des Zaunes oder Netzes eignen sich die meisten Pflanzen, jedoch keine solchen, deren Stämme mit den Jahren so dick werden, dass sie zu Kletterhilfen für die Katzen werden und man sie schneiden muss. Von einer Bepflanzung des Zaunes mit Knöterich ist abzuraten, weil er sich in den Zaun frisst und beim Abschneiden der Zaun beschädigt werden kann. Manche Ranken bleiben dauerhaft (z.B. Wilder Wein), andere muss man jährlich wieder neu anpflanzen (z. B. Kapuzinerkresse). Achten Sie zudem darauf, dass die Pflanzen nicht giftig für Katzen sind.

Ein Teich im Katzengarten

Teiche sind bei vielen Katzen beliebt. Die Katzen können stundenlang davor sitzen und ins Wasser schauen oder am Ufer ein Nickerchen machen. Sie trinken daraus und sehen den Insekten zu. Einige Katzen werden aber versuchen, die Fische aus dem Teich zu angeln. In diesem Fall verzichten Sie besser auf Fische oder Sie setzen in den Teich ein Gitter in Maschendraht-Art ein. Sollten Sie Kleinkinder haben, ist dies auch eine Methode, um den Teich sicher zu machen.

Dass Katzen im Teich ertrinken, ist unwahrscheinlich. Damit sie sich jedoch nicht in den Wasserpflanzen verheddern oder nicht ans Ufer klettern können, sollten Sie den Uferbereich flach und frei von Schlingpflanzen gestalten.

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Hübsche Beete im Katzengarten

In einem richtigen Katzengarten müssen natürlich auch Beete angelegt werden. Hübsch mit Steinen oder Rundhölzern umrandet laden Sie zum Balancieren und Schnuppern ein.

Der Nachteil: Katzen nutzen Beete auch gerne zum Scharren und Geschäftemachen. Wer seine Beete katzenfrei halten will, hat nur wenig Chancen. Manchmal respektieren Katzen im Wind baumelnde Alustreifen rund ums Beet. Außerdem können Sie freie Stellen mit grobem Kies oder Steinen abdecken. Dann kann es aber vorkommen, dass die Katzen sich einen Weg quer durch die Bepflanzung bahnen oder sich auf die sonnengewärmten Kiesel legen.

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Freigang oder Wohnungshaltung: So treffen Sie die Wahl. © Stock.adobe.com/ Photocreo Bednarek

Eine weitere Möglichkeit ist es, die Beete sehr dicht anzupflanzen und kontrolliert zuwuchern zu lassen. Solche Beete in kleinen Grüppchen, umrandet von Stein, Holz oder einfach Gras, kann man tatsächlich katzenfrei halten. Manche Katzen lassen sich auch durch ein überdachtes Freiland-Katzenklo von den Beeten ablenken, vor allem, wenn es mit attraktiver Blumenerde gefüllt ist. 

Katzensicherer Garten: Weitere Gestaltungsmöglichkeiten für die Katze 

  • Klettermöglichkeiten
  • Holzstapel zum Verstecken
  • hohes Gras
  • eine Schmetterlingswiese
  • ein Katzenhäuschen
  • ​eine überdachte Aussichtsplattform für Regentage
  • warmes, windgeschütztes Sonnenplätzchen
  • schattige Orte zum Träumen
  • Steinplatten, die die Sonnenwärme speichern
  • Sandkasten
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