Schreien beim Vogel
Vögel wie Papageien und Sittiche sind zumeist hübsche und gar herrlich anzusehende Tiere. Aus menschlicher Sicht betrachtet haben sie jedoch oft einen großen Makel: das Schreien und Kreischen.
Für die Papageienvögel aller Art, ob Sittiche, Echte Papageien, Loris oder Kakadus, sind das Schreien und Kreischen eine ihrer ganz normalen Verständigungsarten. Diese reichen von leisem und lautem Geschwätz über Zwitschern bis zum Singen. Doch auch die rauen, harschen Laute gehören zu ihrem Repertoire.
Flugrufe
Viele Papageienvögel kommen zu Flügen aus kleineren oder riesigen Schwärmen zusammen, wenn sie sich an besonders lohnenden Nahrungsplätzen versammeln oder abends aus allen Richtungen kommend an ihren gemeinsamen Schlafbäumen treffen. Dann schreien alle durcheinander und es entsteht ein Spektakel, das völlig unergründlich für uns ist. Doch die Vögel scheinen sich auch dann zu verständigen. So bleiben zum Beispiel die Vögel eines Paares auch im kreischenden Schwarm zusammen und finden jederzeit wieder zueinander.
Futtersuche und Angstschreie
Manche Papageien schreien je nachdem, ob sie auf den Bäumen oder auf dem Boden nach Futter suchen, anders. Die einen schreien auf den Bäumen und verhalten sich auf dem Boden völlig still. Das kann, je nach Art, auch genau umgekehrt sein. Angstschreie lassen die Papageien hingegen hören, wenn sie überrascht werden. Auch beim Herausfangen kreischen sie schon mal besonders laut und schrill.
Schreie aus Verlassenheit
Ist ein Papagei nicht ganz auf den Menschen geprägt oder kommt er in die Geschlechtsreife, dann schreit er aus unserer sicht oft völlig grundlos in langer Folge. Meistens geschieht das morgens und abends. Manchmal gelingt es, ihn zu beruhigen, indem wir mit ihm sprechen und schmusen. Doch einige Vögel lehnen das ab und fahren mit dem Geschrei fort. Den Käfig dann mit einem Tuch zuzudecken mag in bestimmten Fällen dazu führen, dass der Vogel still wird. Da der Vogel durch die Dunkelhaft jedoch noch ängstlicher wird, hilft das weder ihm noch dem Halter. Bekommt das Tier aber einen Partner, ist das Problem dagegen oft schnell gelöst. (Horst Bielfeld)