Eichelhäher
Der Eichelhäher kann die Rufe anderer Vögel nachahmen und hat ein sehr charakteristisches Aussehen. Erfahren Sie im Steckbrief alles zu Fortpflanzung, Lebensweise, Verhalten, Kommunikation und Ernährung der Wildvogelart Eichelhäher.
Der Eichelhäher gehört zu den Rabenvögeln und wird bis zu 35 Zentimeter groß. Er ist nicht gefährdet und lebt vor allem in Laub- und Mischwäldern. Er hat außerdem eine große Begabung: Der Eichelhäher kann die Rufe anderer Vögel imitieren.
Inhaltsübersicht
- Steckbrief zum Eichelhäher
- Allgemeines Erscheinungsbild
- Fortpflanzung und Entwicklung
- Lebensweise und Verhalten
- Kommunikation des Eichelhähers
- Ernährung des Eichelhähers
- Weitere Informationen
- Körperlänge: 32 - 35 cm
- Gewicht: 170 g
- Lebenserwartung: 16 bis 17 Jahre
- Verbreitung: Europa
- Lebensraum: Laub- und Mischwälder
- Artbestand: nicht gefährdet
- Klasse: Vogel
- Ordnung: Sperlingsvögel
- Familie: Rabenvögel
- Gattung: Garrulus
- Art: Eichelhäher
Aussehen des Eichelhähers
Der Eichelhäher gehört zur Familie der Rabenvögel. Sein Gefieder ist rötlichgrau. Die Flügeldecken des Eichelhähers sind hellblau und schwarz gemustert. Der Unterschwanz und die Kehle sind weiß.
Er besitzt außerdem schwarz-braune Kopffedern, die er zu einer Haube aufstellen kann. Der Schnabel des Eichelhähers ist schwarz. Seitlich des Schnabels ist ein schwarzer Streifen, der Bartstreifen genannt wird. Der Schwanz ist lang und gerade. Die Füße rosa.
Die Flügel des Eichelhähers sind besonders auffällig: Die Hand- und Armdecken seiner Flügel sind leuchtend blau gefärbt. Zwischen den Geschlechtern gibt es keine äußerlichen Unterschiede.
Fortpflanzung und Entwicklung
Der Eichelhäher brütet nur einmal pro Jahr. Anfang April baut der Eichelhäher in den Bäumen sein Nest. Es besteht aus Zweigen und wird mit feinen Wurzeln und Moos gepolstert. Wo gebaut wird, bestimmt meist das Männchen. Es kommt aber auch vor, dass Eichelhäher die alten Nester anderer Vogelarten besetzen.
Das Weibchen legt fünf bis sieben graugrüne, bräunlich gefleckte Eier. Die Brutzeit dieser Eier dauert 16 bis 17 Tage und liegt zwischen Ende April und Juni. Männchen und Weibchen lösen sich zum Brüten ab. Die Nestlingszeit beträgt etwa 19 bis 20 Tage.
Lebensweise und Verhalten
Als typischer Waldvogel bewohnt der Eichelhäher überwiegend Laub- und Mischwälder, aber auch Nadelwälder. Ebenso ist er auch in waldnahen Gärten und baumreichen Parks zu sehen. Sein Revier ist etwa 25 Hektar groß. Dieses wird von ihm eisern gegen Artgenossen verteidigt. Der Eichelhäher ist ein Standvogel und überwintert in seinem Brutgebiet.
Zu den natürlichen Feinden des Eichelhähers zählen Wanderfalken, Habichte, Sperber und Marder.
Kommunikation des Eichelhähers
Der Eichelhäher warnt mit seinem lauten Alarmruf vor Feinden (auch vor Menschen). Dabei handelt es sich um ein lautes, klangvolles Rätschen. Als "Wächter des Waldes" wird der Eichelhäher oft bezeichnet, weil er einen sehr charakteristischen Warnruf hat. Auch andere Tiere wissen bei dem Geräusch, dass sich eine Gefahr nähert.
Seine weiteren Rufe sind weniger laut. Er imitiert oft auch andere Vogelarten, wie den Mäusebussard oder die Krähe. Typisch für Rabenvögel kann auch der Eichelhäher sogar Umweltgeräusche nachahmen.
Ernährung des Eichelhähers
Der Eichelhäher ernährt sich vorwiegend von Eicheln und Haselnüssen, die er als sein Wintervorrat versteckt. Aber auch Mais, Erbsen, Bohnen, Beeren und Früchte stehen auf seinem Speiseplan ebenso wie Kleinsäuger und Reptilien.
Doch der Eichelhäher ist auch ein Raubvogel bzw. ein Nesträuber: Er frisst die Eier, Nestlinge und flugunfähige Jungtiere anderer Vögel. Aber er rottet seine Nahrung nie aus und ernährt sich in erster Linie davon, was für ihn leicht zu erreichen ist. Junge Eichelhäher ernähren sich von Insekten und Larven.
Hätten Sie’s gewusst?
Seinen Namen erhielt der Eichelhäher, weil Eicheln seine Lieblingsnahrung sind. In seinem Kehlsack kann er bis zu zehn Eicheln gleichzeitig transportieren und nicht selten trägt er noch eine weitere Eichel im Schnabel. Eichelhäher vergraben die gesammelten Eicheln als Wintervorrat im Boden und finden mit ihrem Gedächtnis bei Nahrungsknappheit fast alle Eicheln, auch unter Schnee, wieder.