Atemwegsprobleme beim Pferd

Atemwegsprobleme zählen zu den häufigsten Erkrankungen unserer Pferde. Gelingt es dem Körper nicht, mit einer Erstinfektion fertig zu werden, kann eine bakterielle Infektion mit Husten, gelbem Schleim und Leistungsabfall folgen.

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Atemwegserkrankungen sind bei Pferden häufig. © Stock.adobe.com/Nadine Haase

Atemwegserkrankungen beim Pferd sollten immer zusammen mit dem Tierarzt behandelt werden, da die Gefahr besteht, dass sich eine chronische Bronchitis entwickelt oder Folgeerkrankungen auftreten, wenn die akute Infektion nicht völlig ausgeheilt wird.

Akute Atemwegserkrankungen 

Eine akute Atemwegsinfektion geht mit Fieber, Husten, Nasenausfluss, Abgeschlagenheit und einer beschleunigten Atmung einher. Ausgelöst werden diese Infektionen in den meisten Fällen durch Viren.

Im Anfangsstadium kommt es zu Fieber, das oft nach einem Tag wieder abklingt, in manchen Fällen auch schubweise auftritt. Im Anschluss an die Fieberphase entwickeln die Pferde Husten und Nasenausfluss, sind abgeschlagen und matt. Eine Bronchoskopie und die Bestimmung der Blutgaswerte geben Aufschluss, ob ein Lungenproblem vorliegt.

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Atemwegserkrankungen sollten immer untersucht werden. © Stock.adobe.com/135pixels

Allergische Bronchitis

Auch Pferde neigen zu allergischen Reaktionen, die sich auf die Atemwege auswirken können. Manche Pferde reagieren empfindlich auf einzelne Gräser oder Blüten und zeigen allergische Symptome nur zu deren Blütezeit. Häufig lässt sich das Allergen aber nicht eindeutig eingrenzen, weil die allergische Reaktion unspezifisch ist.

Dabei können Hustenanfälle und Atemnot auftreten. Die Leistungsfähigkeit der Pferde ist deutlich eingeschränkt. Manchmal jucken die Nüstern dermaßen, dass die Pferde während des Reitens stehen bleiben und sich ihr Maul reiben oder mit dem Kopf schlagen. Die allergische Bronchitis ist häufig mit einer chronischen Bronchitis kombiniert.

Kehlkopfentzündung

Bei allen Atemwegsentzündungen der Bronchien ist natürlich der Kehlkopf mehr oder minder mit einbezogen. Eine Kehlkopfentzündung (Laryngitis) kann aber auch ohne Beteiligung der Bronchien auftreten.

Diese Form der Kehlkopfentzündungen kann sich als langwierig in der Behandlung erweisen. Häufig sind die Pferde beim Freilaufen symptomfrei, husten aber, wenn der Reiter sie durch das Genick stellen will. Außerdem können Hustenanfälle beim Fressen auftreten.

Eine akute Kehlkopfentzündung hat gute Aussichten auf Heilung, wenn sie frühzeitig erkannt und behandelt wird. Um weitere Reizungen der Atemwege zu vermeiden, sollten die betroffenen Pferde so staubfrei wie möglich gehalten werden und nasses Heu oder Silage als Futter erhalten. Auf optimale Stallhygiene muss unbedingt geachtet werden.

Chronische Kehlkopfentzündungen lassen sich auch durch Haltungsverbesserungen lindern. Außer einer staub- und reizarmen Umgebung ist Weidegang für das Wohlbefinden der Pferde förderlich. Besonders die chronische Kehlkopfentzündung lässt sich mit naturheilkundlichen Mitteln behandeln.

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Auch Pferde können sich erkälten.© Stock.adobe.com/lfmpereira

Nasennebenhöhlenentzündung

Oft geht eine Kieferhöhlenentzündung mit einer Bindehautentzündung auf der erkrankten Kopfseite einher. Typisch für eine Entzündung der Kieferhöhle ist ein einseitiger, mitunter schubweise auftretender serös-eitriger Nasenausfluss. Dieser ist oft krümelig-bröckelig und riecht meistens unangenehm.

Entzündungen der Kieferhöhlen sind häufig die Folge anderer Erkrankungen der Atemwege, wie chronische Rhinitis oder Kehlkopfentzündungen. Es können aber auch Zahnwurzelentzündungen oder Verletzungen für eine Vereiterung der Nebenhöhlen verantwortlich sein. Stirnhöhlenvereiterungen treten seltener auf und sind dann oft die Folge chronischer Kieferhöhlenvereiterungen.

Chronische Bronchitis

Eine chronische Bronchitis kann entstehen, wenn eine akute Atemwegserkrankung verschleppt wird. Die Pferde husten immer wieder und sind weniger leistungsbereit. Viele Pferde zeigen während der Sommermonate keine Symptome, husten aber immer zu Beginn des Winters, haben Schleimauswurf und eine erschwerte Atmung.

Viele dieser Pferde leben unter guten Haltungsbedingungen, sind zum Beispiel im Offenstall untergebracht und erhalten angefeuchtetes Heu. Das Immunsystem der Pferde ist jedoch in seiner Abwehrfunktion nicht stark genug, um sie im Winter gesund zu erhalten.

Eine chronische Bronchitis kann auch ohne Husten bestehen. Die Pferde zeigen jedoch Symptome wie Müdigkeit, Leistungsabfall, stumpfes Fell und Festhalten im Rücken. Lockiges Fell hingegen ist ein Zeichen von Cushing beim Pferd.

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