Cushing beim Pferd: Symptome und Behandlung
Hat Ihr Pferd Probleme beim Fellwechsel? Frisst, trinkt und schwitzt mehr als gewohnt? Das könnte eventuell am Cushing-Syndrom liegen. Hier erfahren Sie mehr über die Hormonkrankheit.
Cushing beim Pferd bezeichnet eine Hormonerkrankung, an der sowohl Menschen als auch Tiere erkranken können. Neben Hunden und Katzen sind auch Pferde oft von Cushing betroffen. Das Equine Cushing-Syndrom (oder auch ECS) gilt als eine der verbreitetsten Pferdekrankheiten.
Inhaltsübersicht:
- Was ist Cushing beim Pferd?
- Was sind mögliche Ursachen von Cushing beim Pferd?
- Was sind die Symptome von Cushing beim Pferd?
- Wie wird Cushing beim Pferd diagnostiziert?
- Wie behandelt der Tierarzt Cushing bei Pferden?
- Wie kann ich Cushing bei meinem bei meinem Pferd vorbeugen und selbst behandeln?
- Wie ist die Lebenserwartung bei Pferden mit Cushing?
Was ist Cushing beim Pferd?
Das Equine Cushing-Syndrom, alternativ auch nur Cushing und PPID (Pituitäre Pars Intermedia Dysfunktion) genannt, ist eine komplexe Hormonerkrankung. Ähnlich wie bei Atemwegsproblemen beim Pferd, handelt es sich bei Cushing um eine häufig vorkommende Erkrankung. Cushing beim Pferd ruft eine Störung des Hormonhaushaltes hervor, was zu vielen körperlichen Symptomen führen kann.
Die Krankheit ist eine Alterserscheinung, von der 20 bis 30 Prozent aller Pferde über 15 Jahren betroffen sind. Erste Symptome können sich aber bereits ab dem siebten Lebensjahr bemerkbar machen. Cushing beim Pferd wird von verschiedenen körperlichen Missständen verursacht, und äußert sich in den folgenden Varianten:
- Primäres Cushing-Syndrom
- Sekundäres Cushing-Syndrom / Morbus Cushing
- PPID (Pituitäre Pars Intermedia Dysfunktion)
Primäres Cushing-Syndrom
In vereinzelten Fällen kommt es zur primären Variante der Cushing-Krankheit. Sie entsteht durch einen Tumor an der Nebenniere. In der Nebennierenrinde wird das Stresshormon Cortisol produziert, und der Blutdruck reguliert. Durch den Tumor wird Cortisol in der Nebennierenrinde überproduziert. Das Gehirn ist hierbei nicht betroffen, doch der Hormonhaushalt wird durch das Cortisol gestört.
Sekundäres Cushing-Syndrom / Morbus Cushing
In den meisten Fällen, in denen Pferde an Cushing erkranken, handelt es sich um die sekundäre Variante, auch Morbus Cushing genannt. Hierbei wird das Stresshormon Adrenocorticotropes Hormon (ACTH) von der Hirnanhangsdrüse (Hypophyse)überproduziert.Das ACTH wird an die Nebennierenrinde geleitet und sorgt für eine übermäßige Ausschüttung von Cortisol.
Die Überausschüttung von ACTH und Cortisol ist für die körperlichen Symptome des Cushing-Syndroms verantwortlich. Die noch recht neue Krankheit wurde noch nicht ausreichend erforscht, um eindeutige Ursachen für Morbus Cushing zu bestätigen. Tierärzte gehen aber davon aus, dass gutartige Tumore im mittleren Teil (Pars Intermedia) der Hypophyse die Ursache von Morbus Cushing beim Pferd sind.
PPID (Pituitäre Pars Intermedia Dysfunktion)
Bei PPID handelt es sich um eine neurodegenerative Krankheit. Das heißt, dass Nervenzellen aufgrund des Alters verkümmern. PPID entsteht durch eine Unterproduktion von Dopamin. Dopamin ist ein Botenstoff, der die Funktion der Hirnanhangsdrüse hemmt. Dadurch soll die Ausschüttung des ACTH gehemmt werden. Wenn diese sogenannte Dopamin-Bremse nicht mehr eingreift, kommt es zu einem Ungleichgewicht im Hormonhaushalt des Pferdes.
Was sind mögliche Ursachen von Cushing beim Pferd?
Cushing wird hauptsächlich durch ungünstige Haltungs-Bedingungen hervorgerufen. Die Erkrankung wird auch häufig als Wohlstandskrankheit bezeichnet, da die Krankheit bei Pferden mit übermäßiger und zuckerreicher Ernährung auftritt. Unterbeschäftigung, Bewegungsmangel und Übergewicht spielen eine große Rolle in der Entwicklung von Cushing beim Pferd. Da Cushing kaum in der freien Wildbahn vorkommt, ist es ratsam, dem Pferd eine möglichst naturgetreue Haltung zu bieten.
Was sind die Symptome von Cushing beim Pferd?
Die Symptome von Cushing beim Pferd sind unspezifisch und werden häufig übersehen. Sie treten in variierender Intensität und verschiedenen Kombinationen auf. Cushing beim Pferd kann sich auf folgende Arten äußern:
- Hirsutismus: Das plötzliche Auftreten von übermäßigem Haarwuchs ist ein erstes Anzeichen für Cushing.
- Probleme beim Fellwechsel: Sollte im Sommer noch das lange Winterfell bestehen bleiben, kann das ein Anzeichen für Cushing beim Pferd sein.
- Lockiges Fell: Die plötzliche Entwicklung von lockigem Fell ist eines der bekanntesten Symptome von Cushing.
- Fettumverteilung: Betroffene Pferde haben häufig den typischen Hängebauch oder Fettablagerungen an ungewöhnlichen Stellen (im Gesicht, über dem Auge).
- Muskelabbau: Trotz gleicher Haltung und Bewegungs-Gewohnheiten an Muskelmasse und wirken mager.
- Gewichtsverlust: Betroffene Pferde verlieren trotz ähnlicher Bewegungs-Gewohnheiten an Gewicht.
- Hufrehe:Hufrehe gilt als Begleiterscheinung von Cushing und wird von der damit einhergehenden Insulinresistenz begünstigt.
- Erhöhte Anfälligkeit für Infektionen: An Cushing erkrankte Pferde sind anfälliger für Infektionskrankheiten.
- Vermehrtes fressen, trinken und urinieren: Durch Cushing werden Wasserhaushalt und die Verstoffwechslung von Zucker, Fett und Proteinen gestört.
- Insulinresistenz: Cushing erhöht das Diabetesrisiko. Sollte Ihr älteres Pferd an Diabetes erkranken, kann das ein Symptom von Cushing sein.
- Vermehrtes Schwitzen: Erhöhtes Schwitzen, obwohl das Pferd sich nicht anstrengt, ist ein Zeichen einer Cushing-Erkrankung
- Blindheit: Sollte Ihr älteres Pferd plötzlich erblinden, könnte das unter Anderem ein Zeichen für Cushing sein.
- Erschöpfung/Leistungsabfall: Bei einem erheblichen Leistungsabfall trotz gleichbleibenden Aktivitätslevel sollte ein Tierarzt aufgesucht werden.
- Unfruchtbarkeit: Wenn ein Pferd plötzlich unfruchtbar wird, könnte auch dies auf die Krankheit hindeuten.
Sobald Sie diese Symptome bei Ihrem Pferd beobachten, sollten Sie unbedingt einen pferdekundigen Tierarzt aufsuchen. Dieser kann andere Ursachen ausschließen und eine qualifizierte Diagnose stellen. Die Präsenz von mehreren Symptomen ist besonders ernst zu nehmen.
Wie wird Cushing beim Pferd diagnostiziert?
Ein Tierarzt diagnostiziert das Cushing-Syndrom anhand spezifischer Bluttests und Untersuchungsmethoden. Zum Beispiel kann nach dem Blut nehmen im Labor untersucht werden, wie viel ACTH im Blut enthalten ist. Bei einem Überschuss von ACTH kann Cushing diagnostiziert werden. Das geschieht unter Berücksichtigung von natürlichen, saisonalen Hormonschwankungen. Eine frühe Diagnose führt dazu, dass schmerzhafte Nebeneffekte, die im Endstadium auftreten, vermieden werden.
Wie behandelt der Tierarzt Cushing bei Pferden?
Derzeitig ist das Cushing-Syndrom bei Pferden nicht heilbar. Jedoch ist es möglich, die Symptome zu lindern. Nach der Diagnose von Cushing beim Pferd verschreibt ein Tierarzt meist Medikamente mit dem Wirkstoff Pergolid. Dieser sorgt dafür, dass die ACTH-Produktion im Gehirn gedrosselt wird und verringert so die Freisetzung von Cortisol in der Nebenniere.
Die Therapie und Medikation vom Cushing-Syndrom ist belastend für das Tier und birgt Nebenwirkungen. Beispielsweise kann das Pferd mit Koliken reagieren. Jede Art von Behandlung muss von einem Tierarzt individuell an das Pferd angepasst werden. Es ist aber ratsam, das Pferd durch regelmäßige Bewegung und Fütterung einer zucker- sowie stärkearmen Ernährung zu unterstützen.
Wie kann ich Cushing bei meinem Pferd vorbeugen und selbst behandeln?
Eine Cushing-Erkrankung können Sie nicht zu 100 Prozent verhindern. Jedoch gibt es Maßnahmen, mit denen Sie die Wahrscheinlichkeit einer Erkrankung verringern können. Cushing wird durch fehlerhafte Haltungsbedingungen begünstigt. Um das Krankheits-Risiko möglichst gering zu halten, ist es wichtig, das Pferd richtig zu halten. Dazu gehört:
Gewicht reduzieren
Durch eine Gewichtsreduktion werden nicht nur die Symptome des Cushing-Syndroms beim Pferd gelindert: Das generelle Wohlbefinden wird zusätzlich gesteigert.
Bewegung fördern
Pferde brauchen Bewegung und reichlich Auslauf. Bewegung trägt zum geistigen und körperlichen Wohlbefinden bei und hilft dabei, Stress abzubauen. Dies sollten Sie jedoch nicht übertreiben. Es besteht sonst die Gefahr, Ihr Pferd zu sehr zu stressen.
Stresspegel regulieren
Balance gilt hier als Schlüssel. Das Pferd sollte weder über- noch unterfordert sein und ausreichend Auslauf bekommen. Außerdem braucht das Pferd reichlich soziale Interaktion, um Einsamkeit zu vermeiden. So kann die Ausschüttung von Stresshormonen weiter verringert werden.
Fell- und Hufpflege
Der Pflege von Fell und Hufen sollte bei einer Cushing-Diagnose besondere Aufmerksamkeit geschenkt werden. Somit werden Symptome und damit einhergehendes Unbehagen gelindert.
Hufrehe behandeln
Als Begleiterscheinung des Cushing-Syndroms gilt es unbedingt auf Hufrehe zu achten. Die Behandlung muss unmittelbar nach ersten Anzeichen erfolgen. Sonst wird die Lebensqualität des Pferds deutlich eingeschränkt. Das führt zu weiterem Stress und einer Verschlimmerung der Cushing-Symptome.
Täglich ausmisten
Die Pferdebox sollte täglich gesäubert werden. Pferde mit Cushing urinieren häufiger, sollten deshalb aber nicht an mangelnder Hygiene leiden.
Pferd krankenversichern
Die tierärztliche Behandlung von Pferden kann kostspielig sein. Demnach ist es ratsam, eine Pferdekrankenversicherung abzuschließen. Insbesondere bei alternden Pferden ist die Cushing-Diagnose nicht unwahrscheinlich. Das sollte Anreiz geben das Pferd zu versichern.
Artgerecht füttern
Im Pferdefutter sollte bei der Hormonerkrankung so gut es geht auf Zucker, Kohlenhydrate und Stärke verzichtet werden. Also sind Weidegras und Heu nur inMaßen zu verfüttern. Eine rohfaserreiche Ernährung ist nun besonders wichtig. Außerdem können Mönchspfeffer, Baldrian und Vitamin C die Cushing-Symptome lindern. Um die Zufuhr wichtiger Nährstoffe sicherzustellen, bieten sich Nervenkräuter Nahrungsergänzungsmittel an. Außerdem können Anti-Stress Pellets bei der Stressminderung helfen.
Pferde mit Cushing sind häufig insulinresistent. Das bedeutet sie können Zucker nicht gut verstoffwechseln. In Weidengräsern ist das Zuckermolekül Fruktan vorhanden. Das Verzehren dieser Fruktane kann bei insulinresistenten Pferden Hufrehe führen. Deshalb sollte es bestmöglich vermieden werden.
Animally Nervenstärke - Nervenkräuter gegen Angst
Bewertung: 4,3 von 5 Sternen
Eigenschaften: Von Experten in Deutschland aus besten Rohstoffen hergestellt.
Über das Ergänzungsmittel: Das Animally Nervenstärke Pulver enthält Magnesium, Tryptophan, Baldrian, Passionsblume, Ashwagandha, Hopfen und Hanföl. Es ist das ideale Ergänzungsmittel, das gegen Angst und Stress hilft. Das Pulver lässt sich dauerhaft, oder als Kur verabreichen.