Ausstattung für Pferde

Die Grundausstattung für die Pferdehaltung

Bei der Anschaffung eines Pferdes gibt es einiges zu beachten. Neben den vielen einmaligen und regelmäßigen Ausgaben für den Kauf, die Stallmiete und eine Haftpflichtversicherung muss ein Pferdebesitzer auch das nötige Equipment für das Tier bereitstellen.

 

Das gehört zur Grundausstattung für die Pferdehaltung
Bei der Anschaffung eines Pferdes muss man auch an die nötige Ausstattung denken© Fotolia.com © Nadine Haase #161903362

 

Bei der Anschaffung eines Pferdes gibt es einiges zu beachten. Neben den vielen einmaligen und regelmäßigen Ausgaben für den Kauf, die Stallmiete und eine Haftpflichtversicherung muss ein Pferdebesitzer auch das nötige Equipment für das Tier bereitstellen.

Der richtige Stall

Wer sich ein Pferd anschafft, muss einen geeigneten Stall bereitstellen, in dem das Tier untergebracht werden kann. Grundsätzlich gibt es vier verschiedene Stallarten, die unterschiedliche Vor- und Nachteile haben sowie gewisse Kriterien erfüllen sollten: Ein Laufstall, ein  Offenstall, ein Boxenstall oder eine Paddockbox.

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Pferde fühlen sich in einer Herde am wohlsten und sichersten. Daher ist ein großzügiger Laufstall, in dem alle Pferde zusammen gehalten werden, die artgerechteste Stallvariante.

 

Am besten ist ein Offenstall, der getrennte Funktionsbereiche hat, in denen die Tiere fressen, trinken, ruhen oder spielen können. Zwischen diesen Bereichen sollte viel Platz vorhanden sein, damit sich die Pferde in einem Rundlauf austoben und galoppieren können.

Die Abtrennungen zwischen den einzelnen Bereichen sollten von beiden Seiten umgehbar sein, damit ein rangniedriges Pferd nicht von einem ranghöheren bedrängt werden kann. Ein Laufstall sollte wenigstens zwei Ein- und Ausgänge haben, am besten aber eine offene Frontseite mit Zugang zur Koppel bzw. einem trockenen Winterauslauf. Dazu sollte eine Notbox für kranke oder verletzte Tiere vorhanden sein, damit diese vom Rest der Herde getrennt werden können.

 

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Auch im Offenstall wird die Herde als Ganzes gehalten, was den Bedürfnissen der Pferde entgegenkommt. Der Offenstall befindet sich direkt auf der Weide und besteht aus einem großflächigen Unterstand, der drei geschlossene und eine offene Seite hat und unter dem alle Tier Platz haben.Er dient als abgetrennter Bereich von der Weide, in dem die Tiere fressen und sich ausruhen können.

 

 

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Pferdehalter müssen sich darüber im Klaren sein, dass die Unterbringung der Tiere in Einzelboxen die natürlichen Bedürfnisse des Pferdes am wenigsten gut erfüllen kann. Soll das Pferd dennoch in einer Box gehalten werden, ist möglichst viel Platz sehr wichtig.

 

So muss der Stall mindestens doppelt so hoch sein wie die Widerristhöhe des Pferdes und ihm zu den Seiten so viel Platz lassen, dass es von Artgenossen nicht belästigt werden kann. Trotzdem sollten über halbhohe Seitenwände Berührungen mit Artgenossen oder zumindest ein guter Sichtkontakt zu ihnen möglich sein. Diese Wände lassen sich im Notfall mit Gittern verschließen. Außerdem ist es bei einem Boxenstall wichtig, dass er hell und gut belüftet, aber nicht zugig ist.

  

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Eine alternative Stallvariante ist die Paddockbox. Dabei handelt es sich um eine geräumige Box mit angrenzendem Paddock, der im Idealfall für das Pferd immer frei zugänglich ist. Dann kann das Pferd selbst wählen, ob es sich drinnen oder draußen aufhalten möchte. Durch den Paddock kommt mehr frische Luft in die Box und das Tier bekommt viel mehr aus seiner Umgebung mit. Zudem ist ein begrenzter Körperkontakt zu den Artgenossen möglich.

 

Box und Paddock zusammen sollten mindestens doppelt so groß sein wie eine normale Box und die Box muss Schutz vor Kälte und Zugluft bieten. In besonders großen Paddockboxen können zwei befreundete Pferde zusammen gehalten werden.

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Im Stall sollte das Pferd möglichst nicht alleine stehen

Den passenden Sattel finden

Abgesehen von der richtigen Unterkunft, wird für eine optimale Pferdehaltung und das Ausreiten einiges an Zubehör und Ausrüstung benötigt. Ein wichtiger Punkt ist der Sattel, der unbedingt passen und richtig auf dem Rücken des Pferdes aufliegen muss, damit keine Hautschürfungen, Druckstellen oder andere Verletzungen entstehen, die das Tier belasten.

Der Sattel darf in keine Richtung rutschen und muss gleichmäßig aufliegen. Dabei kommt es auf die richtige Kammerweite und den Schwerpunkt des Sattels an.

Je nachdem, welcher Reitstil angestrebt wird, ist eine bestimmte Sattelform nötig, die die jeweilige Sitzposition des Reiters unterstützt: Es gibt spezielle Sättel für das Dressurreiten, Springreiten und nochmal unterschiedliche Varianten für Western- und Wanderreiter.

Zusätzlich zum Sattel gehören Steigbügel, Steigbügelriemen sowie ein Sattelgurt zur Ausstattung für einen Ausritt. Unter den Sattel kommt immer eine Satteldecke, von denen man am Anfang zwei Stück haben sollte.

Halfter, Trense und Co.

Für Reitausflüge und den Umgang mit dem Pferd im Stall braucht man aber noch mehr Zubehör. Je nach Wohnort kann es aber mühsam sein, das nötige Zubehör zu bekommen, denn nicht jede Stadt hat ein Reitsportgeschäft bzw.  je nachdem, was gekauft wird, kann sich der Transport schwierig gestalten. Hier bieten sich als Alternative Online Shops an, die selbstverständlich den gewünschten Bedarf auch nach Hause liefern. Hier lohnt es die Anbieter auf Basis von Erfahrungen und Bewertungen miteinander zu vergleichen.

Zur Ausrüstung gehört ein stabiles Halfter, das aus Leder, Seil, Nylon oder Fleece gefertigt ist. Die Wahl des Materials hängt von den Vorlieben des Reiters ab. Grundsätzlich gibt es ganz verschiedene Halfter-Varianten, die teils auch einen gepolsterten Nasen- und Nackenriemen haben. Ist das nicht der Fall, können bei Bedarf Überzüge dafür angeschafft werden.

Am häufigsten wird ein Stallhalfter verwendet, das locker sitzt und einen stabilen, breiten Rahmen hat. So stört das Halfter nicht beim Fressen. Daran lässt sich der Führstrick anbringen, mit dem man das Tier in den Stall oder auf die Weide führt. Außerdem kann man das Pferd mit dem Strick anbinden, um es zu putzen und die Hufe des Tieres zu reinigen.

Für Reitausflüge ist ein passendes Zaumzeug mit Zügeln und einer Trense wichtig. Zu beachten ist, dass das Zaumzeug richtig sitzt und dass die Trense die richtige Länge für das Pferd hat. Nur dann ist gewährleistet, dass das Pferd keine unangenehmen Druckstellen bekommt oder sonst Schmerzen hat.

Das Pferd benötigt außerdem eine Decke zum Abschwitzen nach einem Ausritt. Optional kann eine wetterfeste Outdoor-Decke bzw. eine Winterdecke nötig sein, vor allem dann, wenn das Pferd im Winter geschoren ist.

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Sattel, Zaumzeug und Co. gehören zur Grundausstattug 

Putzzeug für das Pferd

Für die Gesundheit des Pferdes ist eine gute Pflege entscheidend. Das Tier muss zwar nicht regelmäßig geputzt werden, weil es sich durch das Wälzen weitestgehend selbst sauber halten kann. Verkrustetes Fell sollte jedoch entfernt werden, damit sich die Haare bei Bedarf zur Wärmeisolierung aufstellen können.

Außerdem unterstützt das Striegeln die Gesundheit von Fell, Mähne und Schweif und dient zur Entspannung der Muskulatur. Das Putzen ist auch eine gute Gelegenheit, sich mit dem Tier intensiv zu beschäftigen und seinen Gesundheitszustand zu überprüfen.

Für die richtige Pflege des Pferdes werden ein paar Dinge benötigt: Mit einem Striegel bürstet man gegen die Wuchsrichtung des Fells und entfernt so grob den Schmutz, außerdem werden die Muskeln des Pferdes dabei massiert. Bei Verkrustungen reicht ein Striegel aus Gummi oder Kunststoff nicht aus, dann muss man zum Eisenstriegle greifen, um die Verschmutzungen zu lockern.

Anschließend streicht man das angeraute Fell mit einer Kardätsche wieder glatt. Mit ihr werden auch der Kopf und die Beine sanft gebürstet.  Eine Wurzelbürste dient zur Pflege von Mähne und Schweif. Zur Hufpflege werden mit Hufkratzern Erde, Steine und anderes von der Hufsohle entfernt, um Infektionen und weitere Probleme zu vermeiden. Wichtig ist auch, die Ausrüstung mit Schwämmen und einer speziellen Lotion zu reinigen.

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Die richtige Pflege ist wichtig für die Gesundheit des Pferdes

Das Pferd muss sich eingewöhnen

Nachdem das Pferd erfolgreich den Besitzer gewechselt hat und in seinem neuen Stall angekommen ist, braucht es erst einmal genug Zeit, um mit der neuen Situation zurechtzukommen. Schließlich ist das Pferd ein Gewohnheitstier und Veränderungen gegenüber eher skeptisch.

Es dauert ein paar Tage, bis sich das Pferd mit dem neuen Stall, den fremden Gerüchen und weiteren Neuerungen vertraut gemacht hat. Aus diesem Grund sollte man einige Tage abwarten, bis man die ersten großen Ausritte mit dem neuen Pferd unternimmt.

In der Anfangszeit kann es durch die Auseinandersetzung mit der neuen Herde auch öfter zu Verletzungen beim Pferd kommen, die durch Rangeleien entstehen und nicht weiter schlimm sind. Allerdings ist das Pferd durch den Stress des Umzuges anfälliger für Entzündungen.

 

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