Der Beat des Dschungels: Schimpansen und ihre Trommelkunst

Sie klopfen auf Holz – aber nicht um sich Glück zu wünschen. Vielmehr trommeln Afrikas Schimpansen mit Händen, Stöcken, Steinen auf klingende Baumhölzer, im Takt fester Rhythmen.

Schimpanse fliegt durch die Bäume
© stock.adobe.com/Abeselom Zerit

Lautverstärker sind den Schimpansen die flachen Brettwurzeln der Regenwaldbäume. Ihr Schall trägt im Dschungel einen ganzen Kilometer weit. „Sie trommeln, um die anderen Mitglieder ihrer Gruppe darüber zu informieren, wo sie sich gerade befinden“, sagt Vesta Eleuterie, Verhaltensbiologin der Universität Wien.

Das Trommeln folgt strengen Regeln

Und ihre Percussions folgen strengen Regeln, wie sich beim Vergleich tausender Trommel-Sessions von 11 verschiedenen Schimpansengruppen zeigt: Die Menschenaffen trommeln in Rhythmen.

„Wir haben festgestellt, dass Schimpansen – wie Musiker – oft isochron trommeln. Bei isochronen Rhythmen treten die Töne in genau gleichen Zeitabständen nacheinander auf, wie das Ticken einer Uhr oder die Kick-Drum in der elektronischen Musik.“

Für die Forscher ist das ein Hinweis darauf, dass wir mit dem Rhythmusgefühl einen wichtigen Teil der Musik mit Schimpansen gemeinsam haben. „Unsere Ergebnisse deuten darauf hin, dass unsere Fähigkeit, rhythmisch zu trommeln, möglicherweise schon lange vor dem Entstehen des Menschen existierte“, sagt Co-Autorin Cat Hobaiter von der schottischen St Andrew Universität. „Unsere Studie liefert einen Teil des Puzzles zum Verständnis der Ursprünge und der Natur der Musikalität.“

Wie Rocklegende Carlos Santana (Samba Pa Ti, Oye como va) schon früh erkannte: „Music comes from Africa“.

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Tarzan ist wieder da

Bisher glaubten wir, das Jodeln sei eine alpenländische Spezialität. Doch ein Forschungsteam hat jetzt in einem Reservat in Bolivien herausgefunden, dass südamerikanische Affen das Jodeln geradezu meisterhaft beherrschen. Dank der Anatomie ihres Stimmapparats können sie dabei von den tiefsten Tiefen übergangslos zu den höchsten Tönen wechseln. Die Fülle der Oktaven und die Kunst dazwischen hin und her zu springen ist ausgeprägter als bei den besten Alpenjodlern.

Witzig: Als die Forscher ihre Aufnahmen von verschiedenen Affenarten stark verlangsamt abspielten, fühlten sie sich an den berühmten Tarzanschrei erinnert.

Dieser Artikel ist auch erschienen in Ein Herz für Tiere, Ausgabe 09/2025.

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