Erziehungsprobleme beim Pferd

Wenn das Pferd sich schlecht benimmt, gilt es schnell als stur, faul oder frech. Tatsächlich sind die Ursachen jedoch meist im Umfeld des Pferdes zu suchen, für das der Mensch verantwortlich ist.

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Foto: Claudia Otte / Fotolia © Foto: Claudia Otte / Fotolia

Haltung, Fütterung, Ausrüstung und nicht zuletzt Sachverstand des Menschen: Wenn diese Faktoren nicht stimmen, kommt es schnell zu Problemen. Damit nicht nur die Symptome bekämpft werden, sondern der Konflikt an der Wurzel gepackt werden kann, muss daher im Falle eines Falles das gesamte Umfeld des Pferdes unter die Lupe genommen werden. 

KompetenzDie Korrektur des Reitpferdes ist Sache des guten Reiters. Ebenso gehört das Problempferd am Boden in die Hand eines kompetenten und erfahrenen Pferdemenschen. Eigene Ängste und Unsicherheiten können Probleme verursachen und verschärfen. Souveränität ist einerseits die Voraussetzung dafür, sich gegenüber dem selbstbewussten Pferd zu behaupten, und andererseits nötig, um dem ängstlichen Pferd Sicherheit zu geben.

EhrlichkeitPferde verlangen Wahrhaftigkeit: Sie lassen sich nicht belügen. Wer nach außen hin ruhig und gelassen erscheint, während innen das Herz rast, der mag seine Mitmenschen täuschen – sein Pferd wird ihn durchschauen. Es ist daher wichtig, entsprechend ehrlich sich selbst gegenüber zu sein. Ehe die Auseinandersetzung mit dem Pferd beginnt, nehmen Sie sich etwas Zeit für sich selbst. Bewusste Entspannung ebenso wie bewusstes Atmen helfen dabei, zur Ruhe zu kommen.

Lob und StrafeLob und Strafe: Diese Begriffe scheinen häufig zusammen zu gehören. Bei der Arbeit mit Pferden sollte der Begriff "Strafe" jedoch ersatzlos gestrichen werden. Das Pferd wird niemals bestraft, es kann das Konzept der Strafe überhaupt nicht verstehen. Stattdessen werden ihm Grenzen gesetzt – und das gegebenenfalls auch durchaus energisch, wie es auch unter Artgenossen in der Pferdeherde üblich ist.

Emotionen wie Wut, Zorn und eventuell auch Rachsucht, die bei einer Bestrafung mitschwingen können, sind im Umgang mit dem Pferd tabu. Grenzen hingegen sind unbedingt notwendig und können ruhig, aber bestimmt gesetzt und verteidigt werden.

Lob hingegen ist das wichtigste Instrument in der Erziehung des Pferdes. Durch Lob wird das Pferd in seinem Verhalten positiv verstärkt und lernt, was von ihm erwartet wird. Zudem wird es motiviert. Wo viel gelobt wird, herrscht generell eine entspanntere und freundlichere Atmosphäre, die Lernvorgänge bei Mensch und Pferd erleichtert.

Lob kann einerseits über die Stimme, andererseits durch Streicheln und Kraulen erteilt werden. Lob durch Futter ist mit Vorsicht zu behandeln: Wenn das Pferd nur noch gierig auf das nächste Leckerli wartet, ist kein konzentriertes Arbeiten mehr möglich. Futter als Lob sollte daher grundsätzlich eher sparsam verwendet werden. (Britta Schön)

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