Hannoveraner

Der Hannoveraner gehört wegen seinem vielseitigen und umgänglichen Wesen zu den beliebtesten Pferderassen der Welt. Erfahren Sie alles über Aussehen, Charakter, Herkunft und Eignung von Hannoveranern.

Hannoveraner
Der Hannoveraner ist eine sehr beliebe und berühmte deutsche Pferderasse.© Dixi_-stock.adobe.com

Der Hannoveraner gehört zu den beliebtesten Pferderassen der Welt und ist eine der wichtigsten und berühmtesten Rassen Deutschlands.

Steckbrief

Größe: ca. 162 – 175 cm
Herkunft: Niedersachsen
Farbe: alle Grundfarben
Charakteristik: Warmblutpferd
Eignung: Reit- und Fahrpferd
Verwendung: Freizeit, Sport

Aussehen

Der Hannoveraner hat trotz seiner Größe ein athletisches und elegantes Auftreten. Genauer lässt sich durch folgende Merkmale beschreiben:

  • gerader, nicht zu langer Rücken
  • ausgeprägter Widerrist
  • gut bemuskelte Kruppe
  • langer, gut angesetzter und getragener Hals
  • schlanke, trockene, klare Beine mit ausgeprägten Gelenken
  • wohl proportionierter, ausdrucksvoller Kopf
  • gerades Profil

Bei Hannoveranern kommen alle Grundfarben vor, also Brauner, Rappe, Fuchs sowie Schimmel.

Charakter

Hannoveraner sind leistungsbereite und vielseitig einsetzbare Pferde. Sie zeichnen sich durch folgende Charaktereigenschaften aus:

  • gelehrig
  • aufmerksam
  • mutig
  • temperamentvoll

Auch wenn Hannoveraner durchaus temperamentvoll sein können, verlieren sie sehr selten die Nerven, denn gleichzeitig sind die Pferde sehr ausgeglichen, gutmütig und unkompliziert. Aus diesen Charaktereigenschaften wird schnell deutlich, warum die Hannoveraner bei so vielen Reitern und in den unterschiedlichsten Disziplinen beliebt sind.

Als Hannoveraner gelten nur Pferde, die beim Verband eingetragen sind und den Hannoverschen Brand tragen. Bei der Auswahl der Muttertiere und Hengste stehen Rittigkeit, Charakter und Temperament an erster Stelle.

Hannoveraner Inline
Hannoveraner sind geeignete Sport- und Freizeitpferde.© tierfotosbischof-stock.adobe.com

Haltung und Pflege

Hannoveraner sind relativ unkompliziert in der Haltung. Die sportlichen Pferde brauchen jedoch viel Bewegung und Auslauf, damit sie gesund und glücklich bleiben. Außerdem muss sowohl der Stall als auch das Pferd selbst regelmäßig gereinigt, bzw. geputzt werden. Rassespezifische Erkrankungen sind nicht bekannt.

Herkunft

Die Geschichte des Hannoveraners begann im frühen 18. Jahrhundert. Auf dem Landgestüt Celle in Niedersachsen wurden zunächst Holsteiner in die einheimischen Pferde eingekreuzt, später kam es zur Einkreuzung englischer Voll- und Halbblut-Pferde. Im Laufe der Zeit haben sich die Ziele, die man durch die Züchtung einer Pferderasse verfolgte immer wieder geändert:

  • Ende des 18. Jahrhunderts: Pferd, das sowohl für zivile als auch militärische Zwecke einsetzbar ist
  • Nach dem ersten Weltkrieg: Pferd für die Landwirtschaft und gleichzeitig als Kutsch- und Reitpferd
  • Nach dem zweiten Weltkrieg: Mechanisierung in der Landwirtschaft àWunsch nach sportlichen, modernen Reit- und Springpferd

In der Zucht wirkten sich diese veränderten Ziele wie folgt aus:

  1. Ende des 18. Jahrhunderts wurden weitere eingeführte Rassen eingekreuzt und das Hannoverschen Stutbuch gegründet.
  2. Nach dem ersten Weltkrieg wurden die Hengste auf Eigenschaften wie Schnelligkeit, Kraft und Ausdauer getestet, bevor sie zur Zucht zugelassen wurden.
  3. Nach dem zweiten Weltkrieg wurden Vollblut- und Trakehner-Hengste eingekreuzt.

Seinen Namen hat der Hannoveraner der niedersächsischen Hauptstadt Hannover zu verdanken. Der Hauptsitz des Hannoveraner Verbandes liegt in Verden (Niedersachsen).

Einsatzgebiete und Eignung

Hannoveraner sind sehr vielseitige Leistungspferde und sind sowohl im Spring- und Dressur- sowie Vielseitigkeitssport einsetzbar. Sie sind in allen Disziplinen sehr erfolgreich: Der Hannoveraner Verband stellt in Europa nicht nur die meisten Pferde, sondern weltweit sowohl in der Dressur wie auch im Springen die erfolgreichsten Vertreter. Die Zucht ist darauf ausgerichtet die besten Sportpferde hervorzubringen, aber auch "alltagstaugliche" Allrounder für den kleinen und mittleren Sport. Deshalb eignen sie sich auch als Freizeitpferde.

Hannoveraner mit einer guten Grundausbildung sind darüber hinaus auch als Lehrpferd für Reitanfänger einsetzbar. Insgesamt kann man sagen, dass Hannoveraner für fast alle Sparten des Sport- und Freizeitreitens geeignet sind. Grund dafür ist ihr vielseitiges Wesen und ihr gutmütiger, umgänglicher und nervenstarker Charakter.

Berühmte Vertreter

Es gibt sehr viele erfolgreiche Hannoveraner. Einer davon ist Shutterfly. Er gilt als wohl erfolgreichstes Springpferd der 2000er Jahre. Mit einer Lebensgewinnsumme von über 3,5 Millionen Euro ist er das gewinnreichste Springpferd aller Zeiten. Shutterfly gewann mehrere Medaillen bei Welt- und Europameisterschaften, dreimal das Weltcupfinale sowie den Großen Preis von Aachen 2005.

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