Assistenzhundetrainer
Assistenzhundetrainer verbinden die Liebe zum Hund mit der Hilfe für behinderte Menschen.
Berufsbild
Vielleicht haben sie ja schon einmal einen Labrador in einem weißen Führhundgeschirr gesehen, an dessen Bügel sich ein blinder Mensch festgehalten hat? Oder einen Rollstuhlfahrer dessen Hund ihm auf Kommando Gegenstände aufhebt? Seit einigen Jahren werden auch Assistenzhunde ausgebildet, die bei einem epileptischen Anfall ihres Besitzers Hilfe alarmieren, einem Diabetiker Unterzuckerungen anzeigen, Gehörlosen Geräusche anzeigen, autistischen Kindern und Erwachsenen mit einer posttraumatischen Belastungsstörung Sicherheit geben. Alle haben gemeinsam, dass sie über einen Zeitraum von bis zu zwei Jahren ausgebildet werden durch einen Assistenzhundetrainer oder einen Blindenführhundtrainer, um später einem Menschen mit einer Behinderung helfen zu können. Ausgebildet werden sie von Assistenzhundetrainern, entweder wie Blindenführhunde, Signalhunde oder viele LPF-Assistenzhunde für Rollstuhlfahrer in Fremdausbildung. Das heißt der Welpe lebt zuerst in einer Patenfamilie für 12 bis 15 Monate und anschließend 6 Monate beim Trainer. Die anderen Assistenzhunde können auch in Selbstausbildung gemeinsam mit dem Besitzer ausgebildet werden, ähnlich einer normalen Hundeschule. Hier wird der Welpe vom Assistenzhundetrainer ausgesucht, zieht aber sofort beim Besitzer ein. Der Besitzer trifft sich wöchentlich mit dem Assistenzhundetrainer und führt das Training unter Anleitung zu Hause weiter. Die Tätigkeit des Assistenzhundetrainers umfasst die Auswahl geeigneter Welpen, ggf. auch die Zucht von Welpen, Betreuung der Patenfamilien, Anleitung des Menschen mit der Behinderung, Pflege und Versorgung der Hunde und die Ausbildung der Hunde auf ca. 50 unterschiedliche Kommandos. Der Beruf des Assistenzhundetrainers ist nebenberuflich und hauptberuflich möglich. Die Tätigkeit wird entweder als selbstständiger Assistenzhundetrainer oder angestellt in einem Verein oder einer Blindenführhundschule ausgeübt. Da meist in der Öffentlichkeit trainiert wird, ist kein eigener Hundeplatz erforderlich. Der Verdienst liegt hauptberuflich bei 1.500 bis 4.500 Euro monatlich.
Ausbildung
Assistenzhundetrainer sind meistens Quereinsteiger, die ihre Liebe zum Hund und den Wunsch etwas Sinnvolles zu arbeiten, zum Beruf gemacht haben. Der Beruf des Assistenzhundetrainers oder Blindenführhundausbilders ist nicht staatlich anerkannt. Verschiedene private Institutionen bieten Ausbildungen zum Assistenzhundetrainer oder Blindenführhundtrainer an. Es gibt einen Berufsverband für Assistenzhundetrainer, der die Qualität der ihm angeschlossenen Assistenzhundetrainer überwacht und regelmäßige Fortbildungen anbietet. Assistenzhundetrainer, die nicht angestellt sind, müssen ein Gewerbe anmelden. Wer auf selbstständiger Basis in Fremdausbildung ausbilden möchte, benötigt die behördlichen Genehmigungen und muss eine Eignung nachweisen. Assistenzhundetrainer, die ausschließlich in Selbstausbildung ausbilden, benötigen nur eine Gewerbeanmeldung.
Voraussetzung
Der Assistenzhundetrainer sollte über eine gute körperliche und mentale Verfassung verfügen, da die Arbeit anstrengend ist und ständige Konzentration erfordert. Er trainiert häufig bei jedem Wetter draußen mit dem Hund und muss sich in die Bedürfnisse von Menschen mit Handicap einfühlen können. Assistenzhundetrainer sollten mindestens 18 Jahre alt sein, Freude am Umgang mit Hunden und behinderten Menschen haben, über Empathie und Lebenserfahrung verfügen.