Hauslieferant für Futter

Wer nicht selbst liefert, ist bald selbst geliefter, denn der Kunde möchte beraten werden. Aber auch der kommt nicht weit, der nichtst anderes als Futter und Zubehör für Hunde anbietet. Davon allein kann man nämlich auch nicht leben, selbst bei totalem persönlichen Einsatz. Der Lieferdienst lohnt sich nur in Verbindung mit einem breiteren Angebot und weiteren Einkommensquellen.

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© Stephan R./pixelio.de

Konkurrenzkampf mit dem Internet

Es gibt nichts, das man in ähnlicher Form und Qualität nicht auch im Internet bestellen könnte. Das macht es den mobilen Lieferdiensten nicht leichter, zumal die Tierhalter sparsam geworden sind. Viele, die in den letzten Jahren hochwertige Tiernahrung und Zubehör nach telefonischer Bestellung ins Haus brachten, haben den Lieferwagenschlüssel wieder an den Nagel gehängt. Die Idee, außergewöhnliche Ware direkt zu vertreiben, klappt nur, wenn man Verkaufsgeschick mit einem fundierten Wissen über Hunde und weitere Heimtieren (Katze, Pferde, Nagetiere, Stubenvögel) mitbringen oder wenn man das Besondere im gorßen Stil anbietet, wie Dinner-for-Dogs.

Man lernt viele Leute kennen

Selbst Biofutter-Hersteller und -Lieferer haben inzwischen Konkurrenz, vor allem durch das Internet. "Das exclusive Nischenprodukt gibt es gar nicht mehr", versichert Sven André Damaschun aus Sittensen, noch einer von denen, die regional arbeiten und selbst ausfahren. Er fing 2001 mit einem reinen Lieferdienst an und machte die Erfahrung, dass die Kundschaft nicht nur Ware erwartet, sondern vor allem den Fachverkäufer und Ernährungsberater. Man bestellt bei ihm, weil der Weg ins nächste Fachgeschäft zu weit und das Schleppen großer Gebinde zu beschwerlich ist und weil beim Paketdienst die Beratung fehlt. Das Schöne für den mobilen Tierexperten ist, dass er viele Kontakte bekommt, die Kunden mit ihren Hunden erlebt und nicht nur Verkäufer ist.

Voraussetzungen

Neben dem Fachwissen ist auch kaufmännisches Know-how gefragt. Man braucht etwa 10.000 Euro Startkapital, einem Führerschein, einen Lieferwagen, gute Muskeln, einen gesunden Rücken, einen Lagerraum von der Größe einer Dreizimmerwohnung, ein Büro, jemanden fürs Telefon, möglichst einen Internetauftritt, Zeit für den Einkauf, Bestellungsabwicklung und sonstige Büroarbeiten. Und man benötigt eine zweite Einkommensquelle, ein weiteres berufliches Standbein.

Neue Geschäftsfelder anbieten

Wer auf speziellen Service setzt, verlegt den Schwerpunkt dorthin oder sucht sich eine Dienstleistung, die andere nicht anbieten, z. B. Waschen von Pferdedecken oder Kratzbaum-Aufbauservice . Erziehung, Spaziergänge, Urlaubsbetreuung. Alles ist möglich. Einige bieten einen mobilen Hundefriseur an, wie "Happy Dog" (www.mobilerheimtierservice.de), andere ein Tiertaxi. Sven André Damaschun hat als Zoofachhändler ein Ladengeschäft eröffnet, verdient zusätzlich als Musiker und betreibt ein Versicherungsbüro. Er kommt gerade über die Runden und sagt: " Ich würde es heute nicht mehr machen."Das soll aber niemanden davon abhalten, es dennoch selbst zu probieren.

Foto: © Stephan R./www.pixelio.de

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